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2474 - Zwei Psi-Emitter

Titel: 2474 - Zwei Psi-Emitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er Osbangur.
    Mit Erleichterung stellte er fest, dass der Untersuchungsleiter unter dem Misserfolg litt. Es sah es an den immer wiederkehrenden unruhigen Bewegungen, mit denen sich der Kolonnen-Jäger verriet. „Es ist für mich schwer verständlich, dass ausgerechnet die Awour versagen. Aber soll ich anderes erwarten, wenn schon falsche Verdächtigungen im Raum standen? Es wäre wichtiger gewesen, Verstand zu beweisen. Der Mörder ist mit großer Sachkenntnis vorgegangen – mit mehr jedenfalls, als ihm die gerühmten Jäger entgegensetzen können."
    Zerberoff wusste, wie sehr er die Awour demütigte. Er hatte Osbangur und seine führenden Leute ins Kontrollwerk zitiert, weil ihn ihre Aktivitäten mittlerweile zu sehr einschränkten. Es gefiel ihm nicht, dass immer noch Awour im Kontrollwerk herumschnüffelten.
    Senego Trainz und die anderen Mikro-Bestien zu dem Effremi-Horst zu schicken wäre beinahe zu einem Desaster geworden. Als hätten die Awour gerochen, dass sie fündig werden konnten, waren sie plötzlich da gewesen.
    „Malikadi wollte sich wieder einmal besonders wichtig machen", fuhr Zerberoff heftig fort. „Und letztlich gelang ihm dies sogar mit und nach seinem Tod. Der Mord an ihm steht mit den Angriffen auf den Progress-Wahrer aber in keinem Zusammenhang."
    „Es gibt keine Beweise", wandte Osbangur ein.
    „Aber es gibt viele Personen, die sich Malikadi zu erbitterten Feinden gemacht hat. Ich sehe das als Motiv. Möglich, dass der Mörder die Angriffe auf Antakur von Bitvelt sogar genutzt hat, um seine Beweggründe zu vertuschen.
    Oder Malikadi mit falschen Informationen fütterte, um ihn in diese abgelegene Sektion zu locken, in der er zu Tode kam." Zerberoffs Stimme klang nicht nur unleidlich, sondern unverhohlen zornig. „Ich bin nicht mehr bereit, Behinderungen im Betrieb des Extern-Kontrollwerks hinzunehmen.
    Um ihrer Ehre und Quote willen können die Awour weiterermitteln, aber fortan nicht mehr, indem sie meinen Arbeitsbereich tangieren. Das ist alles, ich muss mich nun um andere Angelegenheiten kümmern."
    Ruckartig wandte Zerberoff sich um und ging. Er glaubte, die brennenden Blicke spüren zu können, die ihm die Kolonnen-Jäger nachschickten, doch es berührte ihn nicht. Unter dem Schott hielt er kurz inne, weil er wenigstens den Versuch einer Rechtfertigung erwartete. Aber die Awour schwiegen.
    Mit hastigen, kantig verdrehten Schritten humpelte er hinüber zur Taktik-Zentrale. Die Raumüberwachung zeigte ihm, dass die Awour gegangen waren.
    Er suchte nach Lila. Es war Zeit für ihre Dosis aufwühlender Gefühle, die Lila selbst als Glück bezeichnete. Aber die Thi-Mamsell hatte vor Kurzem den Arbeitsbereich verlassen und sich in ihre Unterkunft zurückgezogen.
    „Lila war übel", sagte Gelb. „Sie wollte ein Medikament einnehmen und eine Ruhepause einlegen."
    Zu viel Glück machte eben unglücklich und krank. Zerberoff schwieg dazu. Er verließ die Leitstelle wieder. Seine Freischicht hatte bereits begonnen, und Besonderheiten waren nicht verzeichnet. Der galaktische Sektor, in dem CRULT stand, zeigte sich erstaunlich ruhig.
    Zerberoff versuchte, sich zu entspannen. Es gelang ihm nicht. Von innerer Unruhe getrieben, wollte er sich schließlich davon überzeugen, dass wirklich alle Awour das Kontrollwerk verlassen hatten. Er hatte sich nicht getäuscht: Wenigstens zwei von Osbangurs Leuten schienen sich im Versorgungsbereich einquartiert zu haben.
    Der Dual spürte sie nicht direkt auf, doch er entdeckte Spuren, die kaum anders zu deuten waren.
    Als Zerberoff endlich Schlaf fand, plagten ihn wirre Fantasien. Er war Zerbone. Und Aroff. Jeder von ihnen mit einer robotischen Körperhälfte ergänzt und endlich wieder allein lebensfähig. Nicht Kolonnen-Anatomen, sondern terranische Mediker hatten dieses Kunststück operativer Perfektion vollbracht.
    Er schreckte durchnässt hoch und stellte ungläubig fest, dass Aroffs Halsgefieder blutverklebt war. Offensichtlich hatte er während der Ruhephase Blut geschwitzt. Ein deutlicheres Zeichen seiner Anspannung konnte er sich kaum vorstellen.
    Kurze Zeit später betrat Zerberoff wieder die Taktik-Zentrale. Er schaltete eine Interkom-Verbindung zum Amt des Progress-Wahrers. Es war für ihn Zeit, dass er die nächsten Schritte in Angriff nahm.
    „Ausgeschlossen! Völlig unmöglich, Kapitän!" Der zuständige Effremi reagierte keinen Deut anders auf das Verlangen, eine Audienz bei Antakur von Bitvelt zu erhalten, als Zerberoff das erwartet hatte.

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