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2478 - LICHT VON AHN

Titel: 2478 - LICHT VON AHN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vorstellte.
    „Die Werft ist vom LICHT in Ahn-Aarhoven in Auftrag gegeben worden, ehe die Superintelligenz aufbrach. Wir sollen sie in dieses System bringen und an einem von dir bestimmten Ort im Hyperraum verankern."
    „Im Hyperraum?"
    „Die Werft kann eine Hyperblase erzeugen und sich damit umgeben, sodass sie an jedem nur denkbaren Ort verankert werden kann, selbst im Inneren einer Sonne. Sie wird mit normalen Mitteln nicht geortet werden können, was maximale Sicherheit gewährleistet."
    „Was soll ich mit einer Werft?", fragte Kamuko.
    „Sie vermag die Schlachtschiffe des LICHTS zu reparieren und zu warten", lautete die Antwort, die von einer gewissen Verständnislosigkeit zeugte.
    Die Generalin kappte die Funkverbindung. Sie wandte sich Deprot zu. „Offenbar war die Superintelligenz vor ihrem Aufbruch restlos davon überzeugt, dass ich mich in ihrem Sinn entscheiden würde."
    „Das ändert nichts an den Tatsachen."
    „Ich werde die Monteure samt der Werft zurückschicken. Hier ist sie von keinerlei Nutzen."
    „Denk an die Zukunft!", forderte Deprot. „Womöglich kann sie einmal wertvoll werden."
    „Schlachtschiffe? In meinem System? Niemals."
    „Du solltest dir alle Optionen offenhalten, das bist du dem LICHT schuldig.
    Was wirst du tun? Die Monteure in der Werft warten auf deine Befehle. Sie werden dir gehorchen."
    „Meine Entscheidung steht. Die Werft hat hier nichts zu suchen."
    „Bist du sicher? Und wenn schwerbeschädigte Schiffe hier auftauchen und Hilfe suchen? Würdest du sie abweisen?"
    Darüber dachte Kamuko lange nach, ehe sie Kontakt zu dem Enthonen in der Werft aufnahm und den Befehl gab, die Werft im Inneren der Sonne Rosella Rosado zu verankern. Der Einflug würde nur über einen projizierbaren Hyperkorridor oder über Transmitterverbindungen möglich sein. Damit verfügte Kamuko über eine luxuriöse und sichere Geheimbasis.
    Kaum war der Vorgang vollendet, meldeten sich die Monteure erneut. „Das LICHT gab uns den Auftrag, dir erst nach der Verankerung mitzuteilen, welche Fracht wir mit uns führen. Wir suchten Rosella Rosado nicht auf direktem Weg auf, sondern steuerten zunächst einen Rendezvouspunkt an. Dort trafen wir auf ein Schiff der Allianz, und man übergab uns im Auftrag der Superintelligenz ES eine Armada aus 18.000 Robotern. Sie unterstehen von nun an deinem Befehl."
    Kamuko warf Deprot einen dankbaren Blick zu. Ohne seinen Rat hätte sie aus ihrer Enttäuschung und Verzweiflung heraus die falsche Entscheidung getroffen. Sie befahl, das Roboterheer auszuschleusen.
    Am nächsten Tag gingen Tausende Androiden daran, die bereitstehenden technischen Anlagen der Superintelligenz im vierten Mond zu installieren und damit die Arbeiten an der Mondkette zu vollenden.
    Die Monteure schickte die Generalin nach Ahn-Aarhoven zurück.
    Ruhe kehrte im System ein.
    Erst 48 Jahre später kam das LICHT nach Rosella Rosado zurück und mit ihm die Schatten einstiger Herrlichkeit.
     
    *
     
    Kamuko wanderte durch die Steinwüste des Kapellenmondes Ospera, die sie in den letzten Jahren lieben gelernt hatte. Die im Hyperraum verborgene Steuerzentrale in der Servicewerft mochte das eigentliche Herz des Systems sein – die Einsamkeit Osperas betrachtete Kamuko als ihr Zuhause.
    An ihre tatsächliche Heimat dachte sie immer seltener. Das Universum hatte den Planeten Aega ohnehin schon vor mehr als zwanzig Millionen Jahren vergessen. Nun vergaß auch sie, und mit der Erinnerung an Aega schwanden auch die schmerzhaften Empfindungen, wenn sie an ARCHETIM zurückdachte, der die Aeganer einst gerettet und in Dienst genommen hatte. Aega war vergangen, ARCHETIM war erloschen, und auch die Aeganer waren mittlerweile kaum mehr als die Erinnerung an Staub in der Ewigkeit. Kamuko wusste, dass die Galaxis Phariske-Erigon, die natürlich längst einen anderen Namen trug, im Bereich der Universalen Schneise lag und daher mit den OREON-Kapseln mühelos erreichbar war. Aber sie hatte der Versuchung widerstanden, dorthin zu fliegen. Phariske-Erigon – das war Vergangenheit. Ihre Aufgaben lagen hier.
    In der Servicewerft beobachtete Deprot das Geschehen in und um Rosella Rosado. Er hatte Order, sich nur bei Kamuko zu melden, wenn etwas Einschneidendes vorfiel. Sonst lag es an ihr, in mehr oder minder regelmäßigen Abständen ihren alten Weggefährten aufzusuchen.
    Je länger sie in der Einsamkeit lebte, desto mehr gewöhnte sie sich daran. Die karge Felsenlandschaft übte einen eigentümlichen Reiz auf ihre

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