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2479 - Technomorphose

Titel: 2479 - Technomorphose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewendet. Dann verschwand er in seinem Privatgemach.
    „Und ich dachte schon, du hättest ihn auf Terra gelassen", sagte Rhodan.
    „Ich habe es nicht übers Herz gebracht."
    Der Terraner ging zur Tür. „Viel Spaß, ihr beiden. Wir sehen uns später."
     
    *
     
    Seitwärts glitt der PONTON-Tender aus dem Riesenhangar von CHEOSTAI. Das gleichmäßige Schweben hatte immer etwas Majestätisches an sich.
    Zumindest empfand Lanz Ahakin das so.
    Er lauschte den nüchternen Kommandos des LPV: „Traktorfelder konstant.
    Schubfaktor des Gesamtsystems konstant. Stabilität des Tenders samt Ladung unverändert."
    Mit der Ladung meinte der LPV in diesem Fall die JULES VERNE, die noch immer in ihre drei Zellen zerlegt über der Plattform schwebte.
    Der Kommandant spürte Leichtigkeit in sich, ein Gefühl des Schwebens. Er schloss die Augen und genoss es. Als er sie nach einer Weile wieder öffnete, war die goldene Kugel weit hinter ALPHA ZENTRA zurückgeblieben. CHEOS-TAI gab dem Tender 45 Prozent Lichtgeschwindigkeit mit. Die fehlenden fünf Prozent erreichte der PONTON in vergleichsweise kurzer Zeit. Die Sterne erloschen für Sekunden, in denen er die 400 Lichtjahre bis an den vorläufigen Zielpunkt zurücklegte.
    Anschließend änderte er den Kurs, entfernte sich weiter von Hangay und dem Grenzwall, erreichte schließlich bei einem Abstand von 635 Lichtjahren zu Cala Impex Koordinaten, in deren Umkreis sich keine Schiffsbewegungen ermitteln ließen.
    Die Kantor-Sextanten meldeten keine Fremdkörper.
    Von Cala Impex war dieser Standort weit genug entfernt, dass der Stützpunktmond der Friedensfahrer nicht entdeckt wurde.
    Ahakin musterte den Monitor seines Kommandopults, auf dem sich das Gesicht des Residenten abzeichnete. Rhodan warf ihm einen offensichtlich vergnügten Blick zu.
    „Keine Einwände von meiner Seite, Lanz", sagte das Abbild.
    Ahakin wandte sich an die Männer und Frauen auf COMMAND. „Wir legen los. Countdown abfahren."
    NEMO synchronisierte das Manöver mit dem LPV des Tenders. Die starken Traktor- und Prallfelder bauten sich nach und nach ab, dann sank die riesige Plattform unter den drei Schiffszellen weg. Scheinbar reglos hingen sie im All.
    Nur an den Anzeigen der Traktorsysteme ließ sich erkennen, dass unsichtbare Felder die Abstände der beiden Kugeln und des Zylinders dazwischen veränderten. Als sie ihre endgültigen Positionen erreicht hatten, blinkte ein grünes Licht auf.
    „Synchronisation ist abgeschlossen", meldete NEMO. „Das Andockmanöver beginnt."
    Ahakin betätigte den Schalter, mit dem er das Kommando an die drei Prozessrechner übergab.
    Die beiden Kugelzellen bewegten sich auf den Zylinder zu, an dessen beiden Enden der Flansch für die Kopplung saß. Die Krümmung des nach innen gewölbten Kragens entsprach exakt der Krümmung der Kugelzelle. In diesem Andockring saßen ebenso wie in der Kugelzelle sechzehn Schächte von jeweils zehn Metern Durchmesser.
    Die erste große Herausforderung beim Andockmanöver bestand darin, die Schächte der Kugelzellen auf den Millimeter genau über den Schächten der Andockringe des Zylinders zu platzieren. Sie funktionierten mittels Schraubsystemen, wobei die Mutter in der Kugelzelle saß, die Schraube im Mittelteil.
    Im Kopplungszustand herrschte in den hermetisch versiegelten Schächten ein Druck von etlichen tausend Bar, die Atmosphäre in ihnen bestand aus dem Edelgas Xenon, das normalerweise mit keinem anderen Stoff reagierte und unter dem hohen Druck als Schmier- und Dämpfstoff sowie als Korrosionshemmer wirkte.
    Die Gewinde von Mutter und Schraube berührten sich nicht, sondern waren durch eine dünne Schicht des Hochdruck-Xenons getrennt. Zusätzlich enthielt jeder Schacht ein energetisches Feld, das die Position von Schraube und Mutter im Schacht fixierte.
    Jeder Schacht besaß ein eigenes Kontrollelement, in doppelter Ausführung je einmal im Mittelteil und einmal in der Kugelzelle. Diese kleinen Prozessrechner unterstanden der Kontrolle eines großen Prozessrechners, von denen es in jeder Schiffszelle einen gab.
    Es geschah nicht alle Tage, dass sich die Hantel in ihre drei Teile zerlegte und kurz darauf wieder vereinigte. Vorgesehen hatten es die Konstrukteure für Notfälle oder im Fall taktischer Notwendigkeit, wobei der Trennungsvorgang einfacher und schneller verlief als das spätere Zusammenfügen.
    Lanz Ahakin versuchte erst gar nicht, seine Aufregung zu verbergen. Die drei Schiffszellen, die sich hier vereinigten, glichen

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