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2481 - GÃŒnstlinge des Hyperraums

Titel: 2481 - GÃŒnstlinge des Hyperraums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erlebnisse auf palkarische Gehirne haben."
    „Auf mein Gehirn – oder auf das von Canzuri?"
    „Auf palkarische Gehirne. Es wird keine Anklage gegen dich erhoben, es wird kein Prozess geführt. Wenn wir Nok Basso glauben – und wir haben keinen Grund, es nicht zu tun –, bist du einer der am höchsten begabten Hypermathematiker, die wir je ausgebildet haben. Wir wollen dich nicht verlieren.
    Wir geben dir Zeit, dich zu erholen.
    Dich zu bewähren. Dann wirst du eines Tages in GLOIN TRAITOR ankommen."
    „Wie Canzuri?", entfuhr es Latifalk.
    „Ja. Wie er."
     
    Die T-Prognostiker
     
    Dymdun sollte sich nie mehr an die Geschehnisse im Hypersturm erinnern, vertraute aber auf Latifalks Version. Ebenso wie Tebaku – der Tebaku aus Latifalks Phalanx. Die beiden Palkari kamen im Lauf der folgenden Jahre einander so nah, dass Latifalk bisweilen erwog, dem anderen die Freundschaft zu erklären.
    Dagegen sprach, dass Canzuri noch lebte. Latifalk wusste von keinem Palkari, der ein zweites Mal die Freundschaftsformel getauscht hätte, ohne dass sein erster Bundespartner gestorben war.
    Dagegen sprach ferner, dass er und Tebaku inzwischen tiefer miteinander vertraut waren, als Freunde es gemeinhin sein konnten. Es war die fast emotionslose Vertrautheit zweier Kollegen, die ihre Leben über die vielen Jahre der gemeinsamen Arbeit miteinander verwoben hatten.
    Doch die Jahre taten noch etwas anderes, als Zusammengehörigkeit zu stiften: Latifalk spürte, wie seine Sinne sich trübten, wie sie Dinge wahrzunehmen begannen, die nicht wirklich waren, und wie sie die wirklichen Dinge nicht mehr erfassten. Sein Leibfuß schleppte ihn nur noch dahin, spröde und kalkig an den Rändern, verödet an nicht nur einem Fühlkissen; die Atempolster unter seinem Gehäuse fassten kaum noch Luft und pfiffen, wenn er versuchte, die Gehäusehälften zu schließen.
    „Ihr habt leider fehlinvestiert", klagte Latifalk eines Tages Nok Basso gegenüber. „Ich denke klar, aber mein Körper versagt sich mir. Alles Gelernte wird verlöschen."
    „Ich habe kein biologisches Gehirn, und das, was du meine Emotionen nennen würdest, kann deine Gefühle nicht nachempfinden", sagte Nok Basso. „Schade.
    Natürlich weiß ich, dass ein Leib wie deiner nicht von Dauer ist. Wir planen, dich auf eine Skapalm-Bark zu überweisen."
    „Fein. Die Anatomen werden mich rundumerneuern. Ich werde wieder jung sein", spottete Latifalk.
    „Du wirst wieder jung sein?", fragte Nok Basso. „Ja. In gewisser Weise wirst du das – in der Tat."
    „Muss ich auch, wenn du willst, dass ich irgendwann noch den dritten Praxis-Test bestehe. Die sagenhafte dritte Prüfung."
    „Die sagenhafte dritte Prüfung? Sie steht unmittelbar bevor."
     
    *
     
    Die Überfahrt zur Skapalm-Bark verschlief Latifalk; Tebaku murmelte ihm später den Namen der Bark zu; Latifalk vergaß ihn sofort wieder.
    Ein Koffter nahm sie auf. Tebaku sagte: „Verjüngung – wie spleenig. Ich habe immer gedacht, mein Leib würde eines Tages verbrannt, und man würde die Asche auf die Fühler meiner Feinde streuen."
    „Noch besteht Hoffung", sagte Latifalk.
    „Eher nicht", seufzte Tebaku. „Ich bin zu gut. Ich habe keine Feinde."
    „Mach dir welche", riet Latifalk.
    Der Koffter brachte sie in die Medoabteilung, die sich auf die Behandlung von Palkari spezialisiert hatte. Die Luft im Saal war trockener als Staub. Diffuses rotes Licht. Schwarze Tücher aus einem lackartigen Stoff lagen über Gegenstände gebreitet, von denen Latifalk nicht hätte sagen können, ob es Möbel oder medizinische Gerätschaften waren.
    Der zuständige Kolonnen-Anatom wartete bereits auf sie, ein niedriger und kompakter Humanoider; er stellte sich mit sirrender Stimme als Suizan Schimt vor. „Kolonnen-Anatom von Rang: Ich habe den Auftrag, euch zu entleiben."
    „Mach es kurz und schmerzlos", bat Tebaku.
    „Weder noch, wenn ihr meinem Vorschlag folgt", sagte der Anatom. „Eine Entleibung bedeutet für viele einen entscheidenden biografischen Einschnitt. Ihr solltet es genießen und euch – da ihr in eurer künftigen Existenz keinen Schmerz mehr leiden werdet – einen Vorrat davon anlegen. In der Erinnerung."
    „Ein Schmerzensvorrat – das wäre eine Sache für Poccelyn. Erinnerst du dich an ihn?", fragte Tebaku.
    „Nein", sagte Latifalk und zeigte ironisch seine Zunge. „Oder ist er euch ein Begriff?", wandte er sich an Schimt. „Der Ganschkare Poccelyn?"
    „Ganschkaren sind Massenware." Suizan Schimt stieß ein

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