Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2482 - Der ewige Kerker

Titel: 2482 - Der ewige Kerker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
um.
    Fast vermeinte sie, spöttisches Gelächter zu hören. Doch das bildete sie sich bloß ein.
    KOLTOROC war noch nicht hier.
    Seine Perfidie allerdings prägte die fliegende Stadt bereits, bis tief in ihre Eingeweide.
     
     
    Elfte Ebene:
    Niemand handelt
     
    „Tjugondedag jul", sagte Hajmo Siderip.
    „Wie bitte?", fragte ein schwer bewaffneter ertrusischer Raumlandesoldat.
    „Der dreizehnte Januar in Schweden.
    Ich habe dort Verwandte. An diesem Tag endet die Weihnachtszeit, und die Christbäume werden vor dem Haus auf einen Haufen geworfen. Daran erinnert mich dieses Gebilde."
    Der Hologlobus des Beiboot-Hangars, in dem sich die Einsatzkommandos versammelt hatten, zeigte ein seltsames Konglomerat aus drei identischen Raumschiffen, laut eingeblendeten Angaben je 3880 Meter hoch und bis zu 3078 Meter breit. Sie besaßen tatsächlich eine große Ähnlichkeit mit Tannenbäumen, deren Äste ineinander verkeilt waren.
    „Ist jemandem von euch so etwas schon einmal untergekommen?", fragte Atlan da Gonozal. „Als Beschreibung zumindest, als Randnotiz irgendeiner Kolonnen-Datei? Vielleicht auch nur ein entfernter Hinweis darauf?"
    „Das wüsste ich aber", antwortete SENECA prompt.
    Ronald Tekener und die übrige Zentrale-Crew verneinten ebenso wie sämtliche im Hangar Versammelten.
    Somit gab es vorläufig kein Indiz für einen Zusammenhang zwischen KOLTOROC und dem eigentümlichen Objekt inmitten des Tabu-Raums.
    „Aus dem Raumschiffs-Konglomerat erfolgt keinerlei Reaktion auf unser Eintreffen", meldete die Ortungsabteilung. „Weder Funksprüche noch Emissionen von hochfahrenden Waffensystemen. Energie ist vorhanden, zahlreiche Aggregate laufen, doch auf niedrigem Level."
    „Verdächtige Wahrnehmungen der Mutanten?", fragte Atlan.
    An der Seite des Aktivatorträgers stand Dr. Indica, aber Hajmo sah an ihr vorbei. Dass ihm das Herz im Hals klopfte, schob er auf das Lampenfieber kurz vor einem potentiellen Einsatz.
    „Nichts, sowohl bei Trim als auch bei Benjameen", antwortete der Smiler.
    „Für Startacs Orterfähigkeit ist die Distanz sowieso zu groß."
    Weder die Parasinne des Kosmospürers noch jene des Zeroträumers sprachen also an. Was die Präsenz einer mentalen Macht vom Kaliber einer Superintelligenz eher unwahrscheinlich machte. Nicht, dass Marath oder da Jacinta in solchen Fällen hundertprozentig sichere Seismografen darstellten ...
    „Relativ zum Zielobjekt liegt unsere Fahrt bei null", sagte Tekener. „Da wir ohnehin in Feuerreichweite sind, schlage ich vor, gleich längsseits des Konglomerats zu gehen. Damit wir es im Notfall als Deckung gegen anfliegende Feinde nutzen können."
    Der biologisch unsterbliche Arkonide gab sein Einverständnis. „Startac soll mit Trim hierherspringen. Wir formieren uns gemäß Variante C."
    Das bedeutete, dass sie zwei Erkundungstrupps aus jeweils nur vier Personen bildeten. Marine-Infanterie und Kampfroboter blieben außen vor beziehungsweise als Eingreifreserve zurück.
    Atlan opferte also militärische Schlagkraft für Flexibilität. Die Mitglieder der Einsatzgruppen waren ungeschützter, dafür leichter und vor allem rascher zu evakuieren, falls die SOL in Gefahr geriet und den Rückzug antreten musste: Sieben Teleportationen kurz hintereinander schaffte Startac Schroeder, siebzig jedoch sicher nicht.
    Nachdem er mit Trim Marath materialisiert war, teilten sie sich auf die beiden Space-Jets auf. Der Kosmospürer vervollständigte das vom Haluter Blo Rakane angeführte Beta-Team mit Hajmo Siderip und Jawna Togoya. Zu Atlans Alpha-Team gehörten dessen ehemaliger Orbiter Domo Sokrat, der Teleporter Schroeder sowie Dr. Indica.
    Die Space-Jets legten ab.
    „Bedenkt immer", funkte Atlan, „dass unsere Annäherung jederzeit einen Alarm auslösen und via Kolonnenfunk starke Feindeinheiten auf den Plan rufen könnte. Ob in diesem Fall das Einflug-Tabu weiterhin gilt, bleibt dahingestellt. So oder so sollten wir alles daransetzen, in möglichst kurzer Zeit Informationen zu sammeln."
    Tekener übermittelte aus dem Hauptschiff, dass nach wie vor keine beunruhigenden Aktivitäten in der Raumstation angemessen wurden.
    Als läge sie im Dornröschenschlaf, dachte Hajmo, behielt diese Assoziation aber für sich.
     
    *
     
    Die kurze Distanz zum Zielobjekt war schnell bewältigt. Gesteuert von Jawna, dockte die Space-Jet direkt an einem der „Äste" des baumförmigen Schiffes an. Der Öffnungsmechanismus des Außenschotts leistete der Posbi keinen nennenswerten

Weitere Kostenlose Bücher