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2483 - Die Nadel des Chaos

Titel: 2483 - Die Nadel des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unzulänglich, beherrscht von Enttäuschung, Trauer, Angst, dem Gefühl von Verlorenheit und Sinnlosigkeit sowie Verachtung und Machtgier.
    Aber der Name des Mannes fiel ihm einfach nicht ein.
    Eine Legende, die niemals gelebt hatte ...
    Das war Unsinn. Sie hatte gelebt. Er hatte sie ja gekannt. Irgendwann, irgendwie, irgendwo.
    Unvermutet materialisierten in der Quarantäne-Station drei Personen. Die erkannte er sofort.
    Jeder Terraner kannte sie. Der eine war Atlan, der unsterbliche Arkonide.
    Und die beiden Monochrom-Mutanten ... Wie hießen sie noch gleich? Ja, genau: Startac Schroeder und Trim Marath.
    Alle drei hielten Thermostrahler in den Händen und eröffneten ohne Vorwarnung das Feuer auf den anderen Mann. Glühende Strahlen jagten in dessen Körper, durchschnitten ihn und löschten sein Leben aus. Der Mann schrie, brüllte und krümmte sich zusammen.
    Brach, gefangen in einem mörderischen Schock, endgültig zusammen.
    Und starb.
    Atlan und die beiden Mutanten hatten ihn erschossen.
    Ich habe es gesehen, dachte er. Miterlebt.
    Aber er konnte sich nicht daran erinnern, Atlan jemals begegnet zu sein, geschweige denn den Mutanten.
    Plötzlich fiel ihm der Name des Mannes wieder ein, den Atlan erschossen hatte.
    Vitkineff.
    Rutmer Vitkineff.
    Er hatte gesehen, wie Rutmer Vitkineff getötet worden war.
    Er hatte es gesehen, und dennoch wusste er mit absoluter Sicherheit, dass Vitkineff dabei nicht gestorben war. Er war zurückgekehrt.
     
    1.
     
    Hangay
    9. Oktober 1347 NGZ
     
    „Rücksturz in den Normalraum!", teilte ESCHER mit und spielte die Holos ein, die die Parapositronik von den Ortersystemen des Forts TRAICOON 06202a übernommen hatte.
    Dr. Laurence Savoire glaubte einen Moment lang, die Hölle würde sich vor ihm auftun. Die gleißende Helligkeit in den dreidimensionalen Darstellungen war selbstverständlich gefiltert, und dennoch befürchtete der Erste Kybernetiker der Parapositronik, das Fegefeuer würde sich in ESCHERS Schaltzentrale ausbreiten und ihn verbrennen, zumindest mit sich zerren in die umfassende, wirbelnde, allgegenwärtige Energie, die sich vor dem gewaltigen Kolonnen-Fahrzeug auftat.
    Schockiert krallte er die Finger in die Lehnen seines Sessels.
    Der Weltraum brodelte. Anders konnte Dr. Savoire das energetische Inferno sondergleichen nicht beschreiben, diesen unglaublichen thermodynamischen Mahlstrom, den ein menschlicher Geist eigentlich gar nicht erfassen, geschweige denn begreifen konnte.
    Athaniyyon, das gewaltige Schwarze Loch im Zentrum der Galaxis Hangay, in der Darstellung eine Scheibe aus alles versengendem Licht, die rasend schnell rotierte. Ein riesiges Objekt, dessen Gravitation so hoch war, dass die Fluchtgeschwindigkeit für dieses Objekt von seinem Ereignishorizont an höher lag als die Lichtgeschwindigkeit. Selbst elektromagnetische Wellen konnten den Ereignishorizont nicht verlassen. Daher erschien er dem menschlichen Auge vollkommen schwarz.
    Genauso dunkel stellten die Holos der energetischen Ortung ihn dar: ein Schwarzes Loch im Raum-Zeit-Gefüge, umgeben von eben jener gleißenden rotierenden Scheibe.
    Die Instrumente hatten eine kaum zu bewältigende Schwerstarbeit zu leisten.
    Dieses Phänomen, das selbst das Licht fraß, verursachte zu allem Überfluss durch seine enorme Gravitation eine gewaltige Veränderung, eine extreme Krümmung, der geometrischen Struktur von Raum und Zeit, eine Ringsingularität. Athaniyyon krümmte die Struktur der Raumzeit nicht nur, es riss sie mit sich mit, drehte sie in seiner Bewegungsrichtung, zwang sie in die Form eines Ellipsoids.
    Der Ereignishorizont, dachte Savoire.
    Die äußere Grenze des Schwarzschildradius ...
    Dr. Savoire wollte sich zur Ruhe zwingen, die Daten lesen, die die kleineren Holos präsentierten, doch es gelang ihm nicht. Er wollte das gesamte Bild auf einmal aufnehmen, verarbeiten, doch auch das war ihm nicht möglich. Sein Blick verharrte auf einer Sonne – einer Sonne! –, die von Gezeitenkräften einfach zerrissen wurde. Der gewaltige Himmelskörper wurde wie von der Hand eines unsichtbaren Riesen in die Länge gezogen, hatte sich von einem annähernd kugelförmigen Objekt in ein Oval verwandelt, dann in einen Schlauch, der nun immer schmaler und länger wurde, bis er schließlich an mehreren Stellen gleichzeitig auseinanderbrach. Unvorstellbare Energien verschwanden einfach, als hätten sie nie existiert, wurden von einem schwarzen Moloch im Zentrum des Gleißens eingesogen, zu dünnen Fäden

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