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2483 - Die Nadel des Chaos

Titel: 2483 - Die Nadel des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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enthielt sich jeder weiteren Aktivität. Noch führte anscheinend keine Spur zur Weltenkugel des Weltweisen von Azdun, und das durfte sich nicht ändern.
    „ESCHER wird von Sekunde zu Sekunde wieder stärker", teilte Isokrain dem Kybernetiker mit. „Die neuen Prozessoren integrieren sich praktisch von allein. Dennoch bedürfen die Rechenprozesse der Parapositronik einer neuen Organisation und Ausrichtung, und bis das neue Potenzial als Rechenleistung zur Verfügung steht, werden sicher noch einige Tage vergehen."
    „Aber hat der Plan nun funktioniert oder nicht?", fragte Savoire.
    „ESCHER vermag es noch nicht zu sagen. Bisher weiß niemand in GLOIN TRAITOR, auch nicht die Terminalen Herolde in der Hauptzentrale, wie die Dinge stehen, was nun außerhalb der Kernzone Hangay und am Grenzwall geschieht."
    Das war natürlich die entscheidende Frage. „Wir müssen also abwarten, bis aktuelle Daten eingetroffen sind, die uns Auskunft darüber geben, was sich draußen an den Wällen ereignet hat", murmelte Savoire.
    „Richtig! Und bis die im Inneren von GLOIN TRAITOR vorliegen und von ESCHER eingesehen werden können, dürfte noch einige Zeit vergehen."
    „Dann werden wir wieder mal warten müssen", sagte Savoire. „Wie schon so oft in letzter Zeit."
    „Bis genaue Erkenntnisse vorliegen, werden wir ESCHER nicht verlassen", sagte der Kosmitter. „Die Lage hat sich wieder normalisiert, und nun müssen wir äußerste Vorsicht walten lassen."
    Dr. Savoire nickte, auch wenn die Neugier ihn fast umbrachte. Was war mit Rhodan, mit dem Nukleus, den Friedensfahrern? Er hätte viel dafür gegeben, es zu erfahren, aber er musste sich gedulden.
    Das Warten ging ihm auf die Nerven.
    Und ihre Situation war noch immer prekär. Während Stunde um Stunde verging, die er zur Untätigkeit verdammt war, konnte draußen irgendetwas geschehen, was ihre Mission erneut gefährdete.
    Aber er hatte keine Wahl. Er musste diese Qual ertragen.
     
    EPILOG
     
    Atarin
     
    Einen Moment lang sah er ESCHERS Gedankenkammer vor sich, einen weißblau illuminierten Saal, in dem an den Wänden angeordnet 64 Behälter standen, große Kokons über Medo-Pritschen, mit jeweils einer SERT-Haube am Kopfende. Sie waren mit transparenten Hauben bedeckt.
    Doch schon verblich das Bild.
    Hier, genau hier, war es gewesen, als er, mit einer dieser SERT-Hauben über dem Kopf, den Kontakt zu seinem Körper verloren hatte.
    Vor zwei Jahren, am 12. April 1345 NGZ.
    Und auch die andere Welt verblich, die, die er sich maßgeschneidert hatte.
    Sie löste sich auf wie eine Seifenblase, wurde unwichtig.
    Warding Atarin wurde es nun völlig klar, vielleicht unterstützt von Pal Astuins Bewusstsein. Doch abgelenkt von den Problemen der Parapositronik hatte er zuvor keinen Augenblick lang den Finger darauf legen können.
    Aber es spielte keine Rolle mehr. Tark Kluf hatte nie existiert, war ein Produkt seines Unterbewusstseins gewesen, das er als Orientierungspunkt in einer um ihn herum zusammenbrechenden Welt geschaffen hatte. Also gab es auch keinen Mörder.
    Und der Ränkeschmied, der Verräter ... Nein, das war nicht Astuin oder Da’inta Sparks gewesen, obwohl er beide im Verdacht gehabt hatte, sondern letzten Endes er selbst.
    Nun erkannte er die Wahrheit. Er hatte seine Welt verraten, den Sinn seiner Existenz.
    Er trieb in die Hyperdim-Matrix, in die unendlichen Weiten, die unendliche Vielfalt, die sie in sich barg und die er kaum zu begreifen vermochte. Raum und Zeit hatten hier keine Bedeutung mehr für ihn. Er konnte überall zugleich in dieser komplexen Wunderwelt sein.
    Er war wieder Teil der Datenströme, dockte irgendwo an, trieb weiter, erfüllt von berauschender Freude über die Unendlichkeit, die ihm nun wieder zur Verfügung stand.
    Und über die eigene Leistungskraft.
    Er war zu Hause. Endlich wieder eins mit ESCHER. Er war im richtigen Moment gekommen, hatte der Parapositronik seine Dienste zur Verfügung stellen können, als sie sie am dringendsten benötigt hatte.
    Und da waren auch all die anderen, Pal Astuin und Merlin Myhr, Vanika Hoog und Wilbuntir Gilead. Sie alle waren da.
    Ein erhebendes Gefühl.
    Nur Da’inta Sparks nicht, wie er traurig erkannte.
    Natürlich nicht! Sie war nur eine Projektion seines Unterbewusstseins gewesen, genau wie Tark Kluf.
    Doch das änderte nichts daran, dass er sie schmerzlich vermisste.
     
    ENDE
     

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