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2487 - Die String Legaten

2487 - Die String Legaten

Titel: 2487 - Die String Legaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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nicht nur zu viert gekommen, sondern zu sechst, um Gericht über mich zu halten, weil ich versagt habe.
    Es wurde ernst, ernster als je zuvor, aber noch war es nicht zu spät.
    Als seine Hände die unablässigen Bewegungen wieder aufnahmen, kam es Unkaruch vor wie ein Segen. Wie schön, etwas Vertrautes zu fühlen.
    »Ihr fordert Rechenschaft. Ich will sie euch gerne geben. Noch kann ich keine genaue Analyse liefern, aber es steht fest, dass es einen Angriff auf das technologische Herz von GLOIN TRAITOR gab.«
    »Auf den Elementar-Quintadimtrafer.« Die mächtige, seelenlose Stimme des Terminalen Herolds klang irgendwo aus dem Nicht-Leib, aus dem Herzen der Flügel. »Und du trägst daran die Schuld, Kalbaron. Vielleicht war es ein Fehler, dir diesen hohen Rang zu verleihen.«
    »Ich habe sämtliche zur Verfügung stehenden Kräfte auf diesen undenkbaren Vorfall angesetzt«, verteidigte sich Unkaruch in dem Bewusstsein, dass jedes seiner Worte vergeblich war. Wenn der Herold sein Urteil bereits gefällt hatte, gab es nichts, was ihn umstimmen konnte. »Heerscharen von Ganschkaren, Awour und anderen Kolonnen-Völkern drehen auf meine Anweisung hin jedes Partikel um, das in der Nadel des Chaos auch nur ansatzweise mit dem Anschlag auf den Trafer in Beziehung stehen könnte.«
    Für einen Augenblick glaubte Unkaruch, die Gestalt des Herolds genauer erfassen zu können; die fasrige Unwirklichkeit wich dem Eindruck erhabener, geradezu ätherischer Schönheit und der Ahnung eines engelsgleichen Gesichts voller Anmut, in dessen hellen Augen Hass und Zorn loderten, die jeden Hauch von Freude und Glück unter sich zermalmten. Dann war da wieder jene wabernde Unwirklichkeit, als sei der Herold immer noch Teil jenes proto-chaotischen Universums, aus dem er einst entstiegen war wie jeder Einzelne seines Volkes.
    Unkaruch senkte den Blick. Das Metall des Bodens rund um den Herold war von einer stumpfweißen Eisschicht überzogen.
    Mühsam beherrscht hob der Sicherheitschef wieder den Kopf und sah sich umgeben von den dampfend roten Nebeln der Kolonnen-Motivatoren. Ihm war, als atme etwas zwischen den Schwaden. Was über seine Haut streifte, war schiere Furcht.
    »Nun sag mir, was genau geschehen ist«, verlangte der Herold. »Wage es zu lügen, und ... « Er brach ab, doch ein leises Knacken lenkte Unkaruchs Aufmerksamkeit zurück auf den Boden.
    Die Eisschicht kroch auf ihn zu. Kaum hörbar zerplatzte das Metall. Ein haarfeiner Riss verästelte sich zu einem Baum voll bizarrer Schönheit.
    GLOIN TRAITORS Sicherheitschef wiegte den Kopf, lenkte sämtliche kinetische Energie in den Oberkörper. Nicht zurückweichen!, befahl er sich. Keinen einzigen Schritt!
    »Der Zwischenfall ist von Sektor 685943-Qw ausgegangen. Dieser Sektor bestand bis zur Vernichtung der Räumlichkeiten aus einigen Automatfabriken und einem Schwerpunkt-Wohnzentrum der T-Prognostiker. Mehr existierte dort nicht. Die Fabriken sind außer Kontrolle geraten und haben offenbar aufgrund einer Fehlsteuerung eine Walze der Vernichtung in Gang gesetzt. Solche Zwischenfälle ereignen sich alle paar Jahrhunderte in einem Gigantgebilde wie GLOIN TRAITOR auf die eine oder andere Weise.«
    Einer der Duale, die bislang stumm und reglos geblieben waren, klapperte mit einem grellroten Schnabel, während in seinem zweiten Schädel wulstige Hornlippen weit auseinanderklafften und einen grell sirrenden Ton ausstießen. Fünf Augen weiteten sich - drei echsenhaft schmale und zwei von der Schwärze eines Teiches bei Nacht.
    »Was glaubst du«, tönten zwei Stimmen gleichzeitig, »wer wir sind, dass du uns über die Natur der Dinge in der Nadel des Chaos aufklären willst?«
    »Verzeiht mir!« Unkaruchs Füße zuckten rückwärts. »Erlaubt, dass ich zur Sache komme. Der verdeckte Angriff auf den Elementar-Quintadimtrafer ging exakt von dem genannten Sektor aus. Der Ursprung lag im supratronischen Knotenrechner der Zone 685943-Qw. Es gibt dort keine Überlebenden, die nähere Auskünfte geben könnten. Sämtliche T-Prognostiker fanden wir als ausgebrannte Hüllen ohne Leben. Doch sie als 5-D-Ma-thematiker wären als Einzige in diesem Sektor in der Lage gewesen, den Trafer anzugreifen.«
    »Du beschuldigst sie?«, fragte der Herold, leise, süß und tödlich.
    »Sie sind tot - wenn sie angegriffen hätten, wären sie in der Lage gewesen, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Ich sagte, dass nur sie theoretisch in der Lage wären, das Wesen des Elementar-Quintadimtrafers zu

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