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2487 - Die String Legaten

2487 - Die String Legaten

Titel: 2487 - Die String Legaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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verrückte Idee gekommen?
    Jemand bemächtigte sich des Bordfunkgeräts.
    »An den Dunklen Ermittler - es handelt sich um einen bedauerlichen Irrtum. Wir ziehen uns sofort zurück! Der Schuldige wird zur Rechenschaft gezogen!«
    Mehrere Hände hielten Cascarre gepackt, auch eine Klaue, die mit ihren Krallen durch den Stoff seiner Uniform drang.
    Er wurde aus dem Sessel gerissen.
    Etwas raste auf ihn zu, dann explodierte Schmerz in seinem Kopf, und es wurde dunkel.
     
    Aus ESCHERS Matrix: Vom Ende allen Seins
     
    Es ist der 28. Oktober 1347,
    20:37:58 Uhr.
     
    Wenn alles nach Plan läuft, hat die Außenstelle Isokrain mit dem Spiel längst begonnen. Angesichts des Unsicherheitsfaktors prognostizieren wir eine Erfolgsaussicht von 63 Prozent. Es hängt von zu vielen variablen Faktoren ab, die sich alle auf einen Nenner bringen lassen: das Leben an sich.
    Eine Information von grellblau leuchtender Intensität durchrast die Matrix, taucht den ewigen Himmel in explodierendes Licht.
    Wir verknüpfen unsere leuchtenden Fäden mit den anderen Prozessoren. Unsere Räder mahlen, zerquetschen das Licht der Hyperdim-Matrix und rechnen nach.
    Das Ergebnis ist eindeutig. Etwas Entsetzliches hat sich ereignet. Aus den Gerüchten ist definitiv Wahrheit geworden. Einer der Außensensoren, der mit ESCHER und dem Weltweisen verknüpft ist, hat es entdeckt: KOLTOROC hat seine Späher geschickt.
    String-Legaten befinden sich an Bord der Nadel des Chaos.
    Isokrain und Savoire müssen zurückkehren, doch es gibt keine Möglichkeit, ihnen diese Nachricht zukommen zu lassen.
    String-Legaten.
    Wir werden entdeckt werden. Daran kann es keinen Zweifel geben. Dann ist das Ende allen Seins gekommen. Es fragt sich nur, wann es so weit sein wird.
     
    Es ist der 28. Oktober 1347,
    20:37:59 Uhr.
     
    6.
    Laurence Savoire: Abflug
    Isokrain materialisierte auf der Schwebeplattform, direkt neben Laurence Savoire.
    Der Erste Kybernetiker vermochte nicht zu sagen, woran er es erkannte, doch der Insektoide sah rundum zufrieden aus. War es die Körperhaltung? Oder hing es doch mit dem Ausdruck des an sich starren, insektoiden Gesichts zusammen? »Du hattest Erfolg?«
    »Es lief exakt nach Plan.« Der Kosmitter streckte den Arm aus; die Schere an seinem Ende war halb geöffnet. »Machen wir uns auf den Heimweg. Alles Weitere erkläre ich dir, wenn wir in Sicherheit sind. Dort unten kann die Lage jederzeit eskalieren, wenn sich der Dunkle Ermittler entschließt zurückzuschlagen. Doch selbst wenn der Vorfall untersucht wird - niemand wird auf die Idee kommen, jemand anders als Cascarre könnte beteiligt gewesen sein.«
    Savoire fühlte ein eigenartiges Kribbeln im Bauchraum, das sich von den sonstigen körperlichen Symptomen durch das Vibra-Psi unterschied. War es Erleichterung? Oder Angst, dass sie doch entdeckt und von dem Ermittler zur Rechenschaft gezogen werden konnten? Er stellte Körperkontakt her.
    Nach zwei Zwischenstopps in den Verkehrsröhren und einem Beinahezusammenstoß mit einem Gleiter erreichten sie unangefochten ihr Hauptquartier im Versorgertrakt des Weltweisen.
    Erstaunt bemerkte Savoire, dass er ESCHERS Steuerzentrale mit dem markanten Haupt-Kommunikationspult inzwischen als Heimat ansah. So weit war es also schon gekommen; mehr war ihm nicht geblieben.
    Das Ende naht, Laurence Savoire, dachte er. Vergleichst du deshalb deine letzte Station unwillkürlich mit der Welt deiner Kindheit, die die erste ist, die in deinem Gedächtnis gespeichert ist? Weißt du noch, was du auf Diakat hattest oder während deines Studiums, als du mit Alania zusammen warst? Du glaubtest die Liebe gefunden zu haben, aber die Wissenschaft ging vor, die Kybernetik. Was, wenn du dich für Alania entschieden hättest?
    Ehe er diesem Gedanken nachgehen konnte, ertönte die Stimme der Parapositronik. »Seid ihr auf die Spiegel getroffen?«
    Die Spiegel? Damit konnte der Kybernetiker nichts anfangen. »Was meinst du damit?«
    »KOLTOROCS Späher sind an Bord. Seine Spiegel! Die String-Legaten.«
    Fast glaubte Savoire in der stets emotionslosen Stimme der Parapositronik so etwas wie Unruhe und Angst zu hören.
    Isokrain schien einige Zentimeter zu schrumpfen. An seinem Leib knackte es, als er in sich zusammensackte. »Das heißt, die Zeit, in der wir relativ problemlos Knotenrechner in der Nadel abfragen konnten, ist vorüber.«
    Savoire ärgerte es, dass es offenbar niemand für nötig hielt, ihn genauer zu informieren. Isokrain verfügte durch seine besondere

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