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2487 - Die String Legaten

2487 - Die String Legaten

Titel: 2487 - Die String Legaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Cascarre auf den Dunklen Ermittler. Das Wabern schien ihn verschlingen zu wollen. Wieso nur musste dieses monströse Ding ausgerechnet in diesem Hangar liegen, mitten in Cascarres Bereich? Wieso nur?
    Weil es etwas zu bedeuten hatte?
    Weil es den Prüfstein bildete auf Cascarres Weg nach oben?
    Weil sich an seinem aktuellen Verhalten, an seinen Entscheidungen in diesen Stunden bewies, ob er würdig war, in den Rang eines Kalbaron erhoben zu werden?
    Dieser Gedanke setzte sich hartnäckig in seinem Kopf fest. Wieder und wieder wälzte er ihn, betrachtete die Konsequenzen, die sich aus ihm ergaben, von allen nur denkbaren Seiten ... und kam doch zu keinem Ergebnis.
    Selbst wenn er der Wahrheit entsprach - was bedeutete es? Welche Folgen musste er für sein Handeln daraus ableiten?
    Seine zur Faust geballte Rechte drosch gegen die Seitenwand des Knotenrechners. Ob ihn jemand dabei beobachtete, war ihm gleichgültig.
    Er war schließlich der Kalmor! Derjenige, der diesen ganzen Suchtrupp befehligte! Sollte es nur einer von seinen Untergebenen wagen, etwa diese Ganschkaren mit ihren lächerlichen Datenbrillen, ihn schräg anzuschauen! Wenn auch nur einer von ihnen aufmuckte, würde er sie lehren, worin echter Gehorsam bestand!
    Ein wenig erstaunte ihn diese Aggressivität selbst. Vielleicht hing es mit der penetranten Gegenwart des Dunklen Ermittlers zusammen, der seine Kreise störte.
    Der Dunkle Ermittler ...
    Mit einem Mal fragte sich Cascarre, was jener ausgerechnet an diesem Platz zu suchen hatte. Und wieso reagierte niemand auf die andauernden Funksprüche?
    Cascarre mochte nur ein Kalmor sein, aber er hatte in diesem - winzigen - Bereich von GLOIN TRAITOR das Sagen. Es gab einen Suchauftrag, den er zu befolgen hatte!
    Jedes verdächtige Detail musste er weitermelden, und wenn es noch so unbedeutend erschien. Wie hatte Kalbaron Unkaruch in seiner Holo-Botschaft an die Einsatzleiter gesagt? Er verließ sich auf jeden Einzelnen ...
    Also auch auf Cascarre!
    Und hatte Cascarre nicht schon immer gewusst, dass er zu Höherem berufen war? Spürte er nicht schon länger, dass gerade jetzt der Wendepunkt seines Lebens und seiner Karriere bevorstand?
    Vielleicht - er erschauerte - hatte sich der Anschlag auf den Elementar-Quintadimtrafer nur deswegen ereignet, damit Cascarre endlich die Chance erhielt, die er schon immer verdiente. Auf die er sein gesamtes Leben lang gewartet hatte. Schien hinter all diesen Vorfällen nicht die lenkende Macht des Zischelnden Gottes auf?
    Er hörte geradezu die Stimme des Gottes, an den er nie geglaubt hatte: »Dies ist deine Stunde, mein Kind! Dies ist der Augenblick, der alles entscheidet!« Wie erhaben seine Stimme klang, wie weise und über den Dingen stehend. Cascarre war froh, von ihm auserwählt worden zu sein.
    Nun, da er in Gedanken bis an diesen Punkt gekommen war, musste der Mor'Daer nicht mehr lange nachdenken. Endlich verstand er alles! Endlich war es ihm vergönnt, hinter die Kulissen der Realität zu schauen.
    Obwohl die Lösung eigentlich auf der Hand lag, war sie ungeheuerlich. Nein, mehr noch - sie war so undenkbar, dass bislang niemand außer ihm die Kühnheit besessen hatte, sie auch nur für möglich zu halten. Nur seine Gedanken lösten sich aus den Konventionen und drangen in neue Gebiete vor.
    Deshalb also waren die wahren Attentäter bislang nicht entdeckt worden.
    Deshalb hatte der Angriff auf den Elementar-Quintadimtrafer überhaupt erst stattfinden können.
    Und nur deshalb war Cascarre auserwählt, weil er als Einziger weiter dachte als alle anderen. Vor allem weiter als Kalbaron Unkaruch, dessen Tage als GLOIN TRAITORS Sicherheitschef gezählt waren. Cascarre, der erfolgreichste Mor'Daer seiner Generation, würde statt seiner dieses bedeutende Amt übernehmen!
    Langsam, mit schleichenden Bewegungen, wandte sich Cascarre ein weiteres Mal um und nahm den Dunklen Ermittler erneut in Augenschein.
    Das also war er.
    Der Feind!
    Der Attentäter!
    Der Dunkle Ermittler hatte das bestmögliche Versteck genutzt, das in der Nadel des Chaos existierte - offen hatte er all die Zeit vor den Augen der Suchkommandos gelegen.
    Jeder wusste, dass dieses wabernde Düsternisfeld anwesend war - nur hatte niemand an seiner Integrität gezweifelt. Schließlich gehörte der Ermittler zur Terminalen Kolonne und war aufgrund seiner Sonderstellung über jeden Zweifel erhaben!
    Nun war es Cascarre klar, warum seine Funkanrufe nicht beantwortet worden waren, warum der Ermittler schwieg und

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