2487 - Die String Legaten
Andererseits entsprach dies exakt seiner Rolle als bedeutende Wesenheit, die mit Xrayn persönlich vertraut war. Der Weltweise musste sich nicht verstecken, er hatte nichts zu befürchten - von niemandem an Bord der Nadel des Chaos.
Ein grollender Laut drang aus dem halb geöffneten Mund des Awour. Sein Oberkörper beugte sich vor, bis das Gesicht fast das Display berührte. »Wir bitten dich um Hilfe. Du kannst Dinge auf eine andersgeartete Weise wahrnehmen als alle anderen an Bord. Deine Sinne reichen in höherdimensionale Bereiche. Sind dir ungewöhnliche Geschehnisse aufgefallen?«
»Der Quintadimtrafer war beeinträchtigt. Es muss zu Auswirkungen im Kern-und Grenzwall gekommen sein.«
»Darüber wissen wir nichts«, gab der Awour zu. »Wir wollen dich fragen, übrigens auf direkten Befehl von Sicherheitschef Unkaruch hin, ob du Hinweise geben kannst, wie genau der Trafer angegriffen wurde. Kannst du Verdachtsmomente äußern?«
»Ihr kennt wohl den Bereich, von dem die Störung ausging - er ist restlos vernichtet worden. Die T-Prognostiker mit ihrem Sinn für fünfdimensionale Mathematik werden euch womöglich weiterhelfen können.«
Savoire kannte den Weltweisen inzwischen gut genug, um zu erkennen, dass seine Stimme erheitert klang. Den Awour allerdings würde es nicht auffallen.
»Es gab keine Überlebenden in ihrem Schwerpunkt-Wohnzentrum.«
»Mehr kann ich nicht sagen«, stellte der Weltweise klar. »Bitte verlasst nun meinen Hangar.«
Savoire sah in dem Holo, wie das Kommunikationsdisplay dunkel wurde. Die Awour wandten sich ab und befahlen den Ganschkaren, sich zurückzuziehen.
Das Holo erlosch.
Obwohl zu keinem Augenblick echte Entdeckungsgefahr bestanden hatte, atmete Savoire erleichtert auf.
»Und nun«, sagte der T-Prognostiker, »zurück zum kosmischen Geschehen in Hangay.«
Aus ESCHERS Matrix: Defizite
Es ist der 25. Oktober 1347,
06:12:48 Uhr.
Wir versinken in der leuchtenden Landschaft, schaffen uns unsere eigenen Mulden, in denen sich unsere Abbild-Räder drehen. Tiefer und tiefer graben wir uns in die innere Struktur der Hyperdim-Matrix, vereinen uns immer perfekter mit den anderen Prozessoren.
ESCHER wächst und erstarkt durch uns. Wir sind die sieben T-Prognostiker, die in die Parapositronik eingegangen sind.
Einer von uns wurde als Avatar ausgesandt. Es ist schmerzlich, von ihm getrennt zu sein, nicht mehr Teil seines faszinierenden Geistes und seiner kognitiven Fähigkeiten zu sein. Er spricht mit Laurence Savoire, dem Ersten Kybernetiker.
Ein Echo seiner Erinnerungen hallt noch immer durch die Matrix. Sein Geist ist brillant. Ohne ihn wäre ESCHER nie zu dem geworden, was die Parapositronik heute ist. Sein Tun war mindestens ebenso wichtig wie der Funke des Nukleus der Monochrom-Mutanten, der die Geburt der nächsten Stufe einleitete.
Es gibt zahlreiche Informationen, aber nicht genügend. Weder ESCHER noch der Weltweise haben Zugriff auf die wichtigsten Knotenpunkt-Rechner der Nadel des Chaos. Dem muss Abhilfe geschaffen werden.
Wir verbinden uns mit den anderen Prozessoren, teilen Erfahrungen und prognostizieren: 96 supratronische Knotenrechner an verschiedenen Stellen GLOIN TRAITORS müssen abgefragt werden. Deren Informationen benötigen wir, auch wenn ESCHER aus sich heraus nicht darauf zugreifen kann. Doch wozu gibt es Avatare und einen Ersten Kybernetiker, der außerhalb steht?
Ohne diese externen Informationen werden wir rechnen und rechnen, aber keine Antwort finden.
Es ist der 25. Oktober 1347,
06:12:49 Uhr.
2.
Dr. Laurence Savoire:
Nadel-Hopping
Die Stimme drang aus einem der kopfgroßen Wülste an den Naben des Cyborg-Körpers, der als Avatar des T-Prognostikers noch immer in ESCHERS Steuerzentrale stand. »Zu den Eindringlingen, die sich den hyperphysikalischen Flackereffekt im Grenzwall Hangay zunutze gemacht haben, gehören höchstwahrscheinlich Perry Rhodan und der Nukleus der Monochrom-Mutanten.«
Die Vorstellung, dass diese beiden extrem wichtigen Verbündeten tatsächlich die Proto-Negasphäre erreicht hatten, gefiel Savoire - nicht jedoch die Einschränkung. »Höchstwahrscheinlich?«
»Diese Aussage basiert auf der Vermutung, dass Rhodan und der Nukleus außerhalb des Grenzwalls gewartet und die Chance sofort ergriffen haben. Entspricht dies der Wahrheit, ist der erste Teil von
ESCHERS Aufgabe bereits erfüllt, obwohl die Parapositronik dies durch den Testangriff nie beabsichtigt hat.«
Der Erste Kybernetiker lehnte
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