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2487 - Die String Legaten

2487 - Die String Legaten

Titel: 2487 - Die String Legaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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auf eine starke emotionale Erregung schließen. Deshalb erschien es mir sinnvoll, dir ein vertrautes Gegenüber ... «
    »Es ist nicht nötig! Das Vibra-Psi beeinflusst meine Emotionen, und was du mir berichtest, trägt nicht gerade zur Beruhigung bei. Aber lass die Psychospiel-chen.«
    Das Holo löste sich wieder auf. »Alle Pläne, eine Weile unterzutauchen und in Ruhe den zweiten, entscheidenden Zugriff auf den Elementar-Quintadimtrafer vorzubereiten, sind durch die aktuellen Entwicklungen hinfällig. Drei oder vier Wochen mag für einen Sterblichen wie dich nach einer langen Zeitspanne klingen, doch sie bieten kaum genügend ... «
    »Für einen Sterblichen wie mich?« Wieder stieg Zorn in dem Ersten Kybernetiker auf. »Mir ist meine Vergänglichkeit durchaus bewusst, auch ohne dass du mich extra darauf hinweist. Ich weiß, dass es aus GLOIN TRAITOR keinen Ausweg gibt. Ich bin genauso wie du hier, um aus dem Verborgenen heraus Unmögliches zu leisten! Was morgen geschieht, spielt keine Rolle. Du brauchst mich, weil ich unabhängig agieren kann - also nenn mich keinen schwachen Sterblichen!«
    »Niemand hat von Schwäche gesprochen, Erster Kybernetiker.«
    Ruhig bleiben, rief sich Savoire zur Ordnung. Es ist die Wirkung des Vibra-Psi - sie lässt meine Emotionen hochkochen und mich so gereizt reagieren. Ich muss die Nerven behalten. Drei oder vier Wochen? ESCHER nennt es kurz, doch es kommt mir wie eine Ewigkeit vor.  Drei oder vier Wochen in der Hölle?  Lieber wäre es mir, es wäre heute oder morgen vorbei.
    »Ich habe eine Aufgabe für dich«, sagte ESCHER. »Oder besser gesagt, für euch.«
    Im selben Moment tauchte aus dem Nichts der Avatar-Leib des Kosmitters Isokrain auf.
    »Ausgeschlafen?«, fragte Savoire sarkastisch.
    Isokrain wandte den Kopf. Ob er ihn wohl mit den Facettenaugen fixierte? »Geschlafen? Wie kommst du auf diese Idee? Der Weltweise und ESCHER haben mich instruiert. Uns steht eine Odyssee bevor.«
    »Klingt gut«, meinte der Kybernetiker. »Besser, als tatenlos abzuwarten.« Alles, was ihn vom Vibra-Psi und den inneren Qualen ablenkte, war gut.
    *
     
    Isokrain erklärte, dass ESCHER die sieben neuen Prozessoren noch immer integrierte, um die internen Abläufe in der Hyperdim-Matrix zu optimieren.
    Aufgrund der Fremdartigkeit der Cyborg-Bewusstseine gab es Angleichungsprobleme - die T-Prognostiker standen dem Wesen der höherdimensionalen Matrix näher als den anderen Prozessoren. Es galt, die Prozessoren auf einem Level einander anzunähern, um perfekte gegenseitige Interaktion und dadurch eine Leistungsoptimierung des Gesamtsystems zu ermöglichen.
    »Gleichzeitig haben die neuen Prozessoren ihr Wissen über das Rechnersystem der Nadel des Chaos eingebracht.« Der Kosmitter machte eine umfassende Bewegung mit den Armscheren, während die Pseudofingerchen wimmelten. »Tausende Kolonnen-Forts liefern Einzelkomponenten für GLOIN TRAITOR.  Sie verbinden sich zu einer Gesamtheit, die ESCHER im Verborgenen zu manipulieren versucht. Eine Zahl macht in der Matrix die Runde - und hier kommen wir ins
    Spiel. Als Kundschafter sollen wir die Speicherinhalte von 96 supratronischen Knotenrechnern auslesen. ESCHER selbst kann darauf nicht zugreifen - es ist nur jeweils vor Ort möglich. Die erhofften Daten könnten entscheidende Hinweise liefern.«
    »96 Rechner«, wiederholte Savoire. »Wahrscheinlich über ganz GLOIN TRAI-
    TOR verteilt?«
    »ESCHER hat mir die Standorte mitgeteilt. Wenn wir die Speicherinhalte an die Parapositronik übermitteln, kann diese genauer bestimmen, wie wir Einfluss auf den Quintadimtrafer gewinnen können.«
    »Odyssee wäre wohl in der Tat kein schlechtes Stichwort«, meinte Savoire. »Hat ESCHER auch einen Vorschlag, wie wir uns in der Nadel fortbewegen sollen?«
    »Zum einen werden wir auf meine Teleportationsfähigkeit zurückgreifen. Der Weltweise hat sie mir nicht umsonst verliehen. Zum anderen ... nun ... werden wir improvisieren.«
    *
     
    Ihr erstes Ziel lag nicht weit von ihrem eigenen Kolonnen-Fort entfernt. Der Knotenrechner befand sich in TRAI-COON 06-204a - nur zwei Stockwerke über zu Hause, wie es Savoire in einem Anflug von Galgenhumor genannt hatte. In Wirklichkeit lag eine Strecke von einigen Kilometern dazwischen.
    Isokrain fasste ihn bei der Hand und teleportierte. Der Sprung führte sie in eine weitläufige Halle, in der düsteres Halbdämmerlicht und vollständige Stille herrschten.
    Isokrain sah sich verwirrt um. »Deckung«, sagte er, so scharf

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