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2487 - Die String Legaten

2487 - Die String Legaten

Titel: 2487 - Die String Legaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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sich gegen das Kommunikationspult. Sein Kopf befand sich genau da, wo vor wenigen Augenblicken noch das Hologramm das Geschehen im Hangar außerhalb des Versorgertrakts der Weltkugel gezeigt hatte.
    »Ich warte auf die negative Prognose, die du angekündigt hast. Drei Kosmische Messenger in der Proto-Negasphäre, unsere wichtigsten Verbündeten ebenfalls - für mich klingt das gut. Vor Kurzem hätte es jeder noch für unmöglich gehalten.«
    Das Zahnrad-Gebilde rollte vollkommen lautlos näher.
    »Zwei der Messenger beginnen bereits damit, im Außenbereich Hangays der korrekten Physik wieder Geltung zu verschaffen. Der chaotische Bereich weicht geordneten Strukturen. Der dritte Messenger geht wohl von der Innenseite gegen den Grenzwall vor - zumindest interpretiert ESCHER die wenigen Messwerte so, auf die er zugreifen kann. Doch es ist längst zu spät. Vom Moralischen Kode war der Einsatz der Messenger in einem weitaus früheren Stadium der Entwicklung vorgesehen. Die gesamte Hyperphysik der Negasphäre war damals noch eine vollkommen andere. ESCHER geht konsequenterweise davon aus, dass die Kraft der Messenger nicht ausreichen wird, eine vollständige und dauerhafte Rückführung des Ursprungszustands herbeizuführen. Und das Hauptproblem besteht darin ... «
    »Ich kann es mir denken.« Laurence Savoire rief sich alles ins Gedächtnis, was er über hyperphysikalische Vorgänge im Zusammenhang mit dem Moralischen Kode des Universums wusste. Die leiernde Art des Vortrags seines Gegenübers hinderte ihn daran, seine eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen.
    »Du kannst mir folgen?«
    »Natürlich. Vergiss nicht, dass ich mich mit dieser Materie tagtäglich auseinandersetze.« Oder wohl eher sogar stundstündlich, dachte er. »Betrachtet man die Gesamtsituation, besteht das Problem darin, dass der Elementar-Quintadimtrafer nach wie vor arbeitet und die teilweise rekonstruierte Normalphysik erneut in Chaosphysik umwandeln wird, selbst wenn die Kosmischen Messenger Erfolg haben sollten.«
    Ohne ein weiteres Wort wurde die Gestalt des T-Prognostikers durchscheinend und löste sich in Sekundenschnelle vollends auf.
    »Sehr gut«, tönte ESCHERS künstliche Stimme direkt unter Savoires rechtem Arm auf; er stützte sich genau auf ein Akustikfeld. »Dies ist der Kern unserer Schwierigkeiten. Es gilt abzuwarten, doch momentan beurteilt die Gesamtheit der Prozessoren in der Hyperdim-Matrix es so, dass die Energie des dritten Messengers wohl in drei bis vier Wochen aufgebraucht sein wird. Ob ein vierter Messenger nach Hangay unterwegs ist, darf bezweifelt werden. Die neuen Prozessoren bescheinigen nur eine geringe Wahrscheinlichkeit.«
    In diesem Augenblick wurde dem Ersten Kybernetiker der Ernst der Lage völlig bewusst. Das Herz schien sich ihm in der Brust herumzudrehen, und ihn schwindelte. »Das heißt, wenn wir nicht in spätestens drei oder vier Wochen GLOIN TRAITOR ausgeschaltet und den Kernwall geöffnet haben ... «
    »... bedeutet das die finale Niederlage.« Die Parapositronik teilte diese Schlussfolgerung völlig emotionslos mit; die Worte verloren dadurch jedoch nicht ihre tödliche Unabänderlichkeit.
    »Ohne den Beistand eines Messengers, der auf höherdimensionaler Ebene ordnend eingreift, kann der Nukleus die Retroversion nicht durchführen. Aus sich heraus wird der Nukleus das Psionische Netz in Hangay nicht mit seinen alten Parametern wiederherstellen können.«
    Seine Handinnenflächen wurden schweißig. Was ESCHER nüchtern feststellte, gab jeden Optimismus tatsächlich dem Hohn preis. »Ist dies eine Vermutung oder eine Tatsache?«
    »Nach allen vorliegenden Informationen und den Berechnungen der Prozessoren in der Hyperdim-Matrix ist es eine Tatsache.«
    Immerhin schränkt ESCHER es ein, dachte Savoire. Dennoch ist es wohl alles andere als ratsam, sich darauf zu verlassen, dass es noch eine andere Lösung geben könnte. Mach dir nichts vor, Laurence, es heißt nun entweder - oder. Entweder du funktionierst und führst diese Mission zu einem Sieg, oder einige Galaxien samt ihren Bewohnern sterben.
    ESCHER bildete wieder ein Holo aus. Isokrain schaute ihn daraus an.
    »Du musst mir kein Pseudogegenüber anbieten«, stellte der Erste Kybernetiker klar. »Ich bin es mittlerweile gewohnt, mit körperlosen ... «
    »Meine Sensoren zeigen, dass deine Körperwerte teilweise in bedenkliche Bereiche abgerutscht sind. Die Temperatur ist leicht gestiegen, du atmest schneller, die Pupillen sind erweitert. All das lässt

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