Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2488 - Hinter dem Kernwall

2488 - Hinter dem Kernwall

Titel: 2488 - Hinter dem Kernwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
jetzt.«
     
    6.
    Der Terraner
     
    CHEOS-TAI schleuste die terranischen Einheiten ein. Die beiden SOL-Zellen fanden ebenso in den unergründlichen Parkdecks des GESETZ-Gebers Platz wie die JULES VERNE, die RICHARD BURTON,die vier PONTON-Tender sowie die drei Musketiere ATHOS, PORTHOS und ARAMIS. Die OREON-Kapseln reisten autark. Jeder für sich würden die Friedensfahrer den Weg zum neuen Treffpunkt »Rendezvous-Alpha« suchen. Der rote Sonnenriese, schon auf älteren Raumkarten Hangays als markanter Orientierungspunkt verzeichnet, war lediglich 129 Lichtjahre von Valadock entfernt - und dennoch hatte mit dem Kernwall eine schier unzerstörbare Mauer die beiden Sterne voneinander getrennt.
    Rhodan machte die Reise diesmal in der Kommandozentrale der JULES VERNE mit. Es erschien ihm als falsches Signal an seine Begleiter, den Durchbruch von der Zentrale CHEOS-TAIS aus zu erleben. Diesen historischen Moment wollte er unbedingt im Kreis seiner engsten Freunde und Vertrauten mitmachen. Neben Mondra Diamond, die er liebte.
    Es ging los. Wieder begann das Spiel mit den Zufälligkeiten des Oszillationseffekts - und sie hatten Pech. Kaum ins Innere des Kernwalls vorgedrungen, erstarben die Antriebe. Sie hingen fest, von den üblichen grässlichen Phänomenen gefangen.
    Guckys Widerstandskraft wurde einmal mehr auf eine harte Probe gestellt. Mit Besorgnis beobachtete Rhodan, wie sich die Angehörigen der Krankenstation, allen voran Karim-Simma, um ihn kümmerten. Doch sie konnten nicht verhindern, dass der Ilt in eine Ohnmacht glitt und unter großen Schmerzen gegen die Auswirkungen chaot-archischer Nicht-Physik kämpfen musste.
    Hinter Alaska Saedelaeres Maske blitzte und arbeitete es; der hagere Unsterbliche verließ nach wenigen Minuten die Zentrale, wehrte jedermann unwirsch ab, der ihm helfen wollte, und taumelte in Richtung seiner Kabine.
    Icho Tolot stand im Hintergrund der Zentrale, starr wie ein Felsbrocken, ohne zu atmen.
    Lanz Ahakin gab sich ungerührt. Er unterhielt sich mit den Angehörigen der einzelnen Zentralestationen und bemühte sich, die Reise ins Unbekannte wie eine Routineübung wirken zu lassen.
    Die drei anwesenden Laosoor, Pothawk sowie seine beiden Brüder Vizquegatomi und Limbox, lagen in ihren speziell angefertigten Stühlen. Sie hatten ein leichtes Sedativum eingenommen und wurden von Sanitäts-Drohnen umschwirrt. Ihre Psi-Gaben machten sie für die unbekannten Wirkungen des Kernwalls anfällig, allerdings in weitaus geringerem Ausmaß als Gucky.
    Jason Colton, der diensttuende Emotionaut, wand sich auf seinem Liegesessel hin und her, hin und her, als kämpfte er gegen unsichtbare Gegner. Rhodan ärgerte sich über seine eigene Gedankenlosigkeit. Warum hatte er dem Zigarren rauchenden, mit so vielen Macken behafteten Terranern nachgegeben, als dieser ihn bat, die Reise mit den Sensoren der JULES VERNE zu erleben? Auch wenn das Hantelschiff an Bord von CHEOS-TAI verankert lag und nur die System erhaltenden Funktionen betrieben wurden - der Raumer fühlte die falsche Logik des Kernwall-Inneren.
    Erste Meldungen von Übelkeitsanfällen und Schwindelgefühlen trafen ein. Auch die anderen Besatzungsmitglieder litten mehr und mehr unter den Begleiterscheinungen ihrer Reise. Rhodan blickte auf die große Borduhr.
    »Warum dauert es bloß so lange?«, fragte er leise.
    Hatte der Oszillationseffekt sein Ende gefunden, war der Kernwall wieder stabil? Steckten sie fest, gefangen in diesem unerklärlichen Bereich, in dem keines ihrer Naturgesetze Gültigkeit besaß?
    Eine Viertelstunde verging. Zwanzig Minuten. Ein Missionsspezialist des Schiffsverteidigungs-Bereichs übergab sich auf seinem Arbeitspult. Der leichenblasse Mann musste von Gaelar Patience Mafua erstbehandelt und anschließend von zwei Pos-bis in die Bordklinik gebracht werden. Eine Frau in der Ortung schnappte hörbar nach Luft, ein weiterer Terraner wurde von Halluzinationen geplagt und mithilfe eines Betäubungsmittels vorerst von seinem Leiden erlöst.
    Zu spät!, dachte Rhodan. Wir haben den Durchbruch um ein paar Stunden zu spät in Angriff genommen. Weil uns der Nukleus so lange warten ließ ...
    Von einem Moment zum nächsten beruhigte sich die Situation. Das Atmen fiel leichter, der Druck auf Schläfen und Nacken ließ nach.
    Rhodan holte erleichtert Luft. Die Flugverhältnisse besserten sich rapide.
    Curcaryen Varantir, der in der Zentrale von CHEOS-TAI, mehr als 500 Kilometer von ihnen entfernt!, die Route durch den Kernwall

Weitere Kostenlose Bücher