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2488 - Hinter dem Kernwall

2488 - Hinter dem Kernwall

Titel: 2488 - Hinter dem Kernwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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Brandung, war wie so oft derjenige, der die ersten Entscheidungen traf. Er sorgte für Ruhe und Ordnung, nahm damit den Druck von ihm. Er hatte ein wenig Zeit, um nachzudenken und die nächsten Schritte zu überlegen.
    Wer hatte das Element der Finsternis ausgeschaltet? Wer hatte die Kraft und den Mut für diese Tat besessen?
    Der Nukleus materialisierte wenige Meter neben ihm. Er verschärfte die Konturen ihrer Umgebung, und er wärmte sie mit seinem Licht, das aus einer unergründbaren Tiefe zu stammen schien.
    »Wie hast du das geschafft?«, krächzte Rhodan. Seine Stimme hörte sich heiser an.
    Fawn Suzukes Umrisse schoben sich aus der Lichtkugel. Sie blickte ihn an, mit diesen unergründlichen Augen.
    »Das war nicht ich«, sagte sie, »sondern unsere Verbündeten.«
    Sie deutete auf den zentralen Holo-Globus - und dort zeigte sich eine Form, ein Gebilde, das Rhodan nur allzu gut in Erinnerung behalten hatte: Ruumaytron.
    Das Schiff der sieben Wasserstoff-atmer-Mächtigen.
    Sie waren zurück.
    *
     
    Die sieben Mächtigen, Wasserstoff-atmer, die den Unsterblichen um fast zwei Köpfe überragten und deren Gesichtsform ihn in fataler Weise an Tapire erinnerte, gelangten nur eine Viertelstunde später an Bord der JULES VERNE. Rhodan empfing Nuskoginus und seine Begleiter mit allen Ehren. Er besprach sich mit ihnen und erfuhr jene Dinge, die ihm halfen, aus einzelnen Eindrücken ein Gesamtbild zu formen. Nuskoginus und seine Gefährten hatten ihnen allen das Leben gerettet.
    Ihnen allen - was für eine billige Phrase!
    An Bord jedes einzelnen Schiffes hatte es Verluste gegeben.
    Terraner und Heromet hatten sich in der Dunkelheit verloren. Das Element der Finsternis hatte sie aufgesogen und ihnen ihr Eigenbewusstsein gestohlen. Rhodan konnte sich nur zu gut daran erinnern, wie groß die Verlockung gewesen war, ruhig zu halten und die Dinge geschehen zu lassen.
    622 Verschwundene aus den Milchstraßenverbänden. Dazu kamen 160 OREON-Kapseln und ihre Besitzer, die vermisst wurden. Die Dunkelheit hatte ihren schier unersättlichen Appetit also auch auf hoch technisierte Gerätschaften ausgedehnt.
    Warum hatte das Element diesen gefressen, jenen aber wieder ins Leben entlassen? Niemand, weder Rhodan noch der wissenschaftliche Stab oder die Bordpsychologen, fand eine Erklärung für diese willkürliche Ausdünnung ihrer Reihen.
    Es hatte nichts mit Willenskraft oder ethischer Reife zu tun. Vielleicht gab es einen Faktor, der entscheidend war, doch die Dunkelheit entzog sich jeglicher Bewertung.
    Kantiran hatte zu Rhodans grenzenloser Erleichterung überlebt, ebenso seine Kameraden und Mitarbeiter in der Zentrale der JULES VERNE. Gucky hatte das Bewusstsein wiedererlangt. Karim-Simma kümmerte sich rührend um ihn.
    Doch sie tat dies nicht aus Eigennutz, wie mittlerweile auch Mondra Diamond wusste. Die Verbindung zwischen den beiden würde, so sie zustande kam, für einige Aufregung sorgen.
    Rhodan sammelte sich und blickte in die Schwebekamera. Nur mit viel Mühe konnte er sich dazu aufraffen, ein erstes Resümee der letzten Stunden - ja, es waren lediglich Stunden in der Schwärze vergangen! - zu ziehen.
    »Wir haben Leben verloren«, begann er lapidar.
    Er wusste, dass er müde aussah, doch er hatte bewusst auf Schminke und Bildkorrektur verzichtet. In diesen Augenblicken war er nur ein einfaches  Besatzungsmitglied der JULES VERNE. Kein Befehlshaber, sondern ein Betroffener, der sich traurigen Gewissheiten stellen musste.
    »Freunde, Kabinennachbarn, Arbeitskollegen sind im Element der Finsternis verloren gegangen. Wir wissen nicht, wie es geschehen ist, doch wir können es - zumindest teilweise - nachvollziehen. Jeder von uns hat die Dunkelheit gespürt. Wir tragen von nun an eine neue Erfahrung in uns, die ich uns allen wünschte, sie niemals gemacht zu haben.«
    Rhodan senkte den Kopf. Es war mucksmäuschenstill geworden in der Zentrale.
    »Die Terminale Kolonne und KOL-TOROC haben uns einer neuerlichen Prüfung unterzogen. Der Blutzoll, den wir hinnehmen mussten, ist beträchtlich. Und dennoch sind unsere Gegner gescheitert wie bereits mehrmals zuvor.«
    Er hob den Kopf. »Dank der Hilfe des Nukleus und treuer Verbündeter haben wir das Element der Finsternis nicht nur zurückgeschlagen, sondern es so sehr getroffen, dass es möglicherweise nicht mehr eingreifen kann, bevor wir die Retroversion bewirken.«
    Er machte eine wohlgesetzte Pause. Lange genug, um die Worte einwirken zu lassen. Selbst er begriff diesen

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