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2491 - Der dritte Messenger

2491 - Der dritte Messenger

Titel: 2491 - Der dritte Messenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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auf. »Es bestand nie eine Gefahr für mich, außer der, dass ich mich in den Tiefen des Messengers verliere. Ich werde mich ab sofort von ihm fernhalten und einen Weg zu GLOIN TRAITOR finden.«
    Wenig später teilte sie neue Koordinaten mit.
    Als die Angriffsflotte wieder aus dem Hyperraum fiel, stand sie in unmittelbarer Nähe vor der Nadel des Chaos.
     
    *
     
    Die JULES VERNE und die ARAMIS, die letzte verbliebene LFT-BOX der drei Musketiere, waren die ersten Einheiten, die aus konventionellen Bordwaffen das Feuer eröffneten.
    Der Plan sah vor, die Carapol-Strukturbrenner erst dann einzusetzen, wenn möglichst viele Kapseln der Friedensfahrer gleichzeitig zuschlagen konnten. Sollte sich die Besatzung der Nadel ruhig in Sicherheit wiegen und mit einem weiteren, gefahrlosen Angriff rechnen.
    Bald zählte Kantiran auf den Orterholos in der Zentrale der THEREME mehr als 100 OREON-Kapseln. Das musste genügen, denn dieses Mal hatte Kamuko kein ruhiges Auge als Ausgangsposition finden können. Er wusste nicht, ob diese Orterwerte zuverlässig waren oder womöglich weitere Kapseln in der Nähe standen. Er teilte Kamuko die aktuelle Zahl mit.
    Die Generalin zeigte sich zufrieden. Ihre Sinne durcheilten den Hyperraum, doch nach ihrer eigenen Auskunft war es beinahe unmöglich, sich zu orientieren. Das riesige Schwarze Loch überstrahlte alles und blendete ihren Geist für weite Bereiche der kosmischen Umgebung.
    »Es gibt einen Weg«, murmelte Kamuko. »Es muss einen Weg geben, um mehr zu erkennen, aber ich kann ihn nicht finden. Dennoch weiß ich, dass er da ist. Ich kann noch nicht alle Möglichkeiten des Helms ausnutzen.«
    Sie erteilte den Feuerbefehl.
    Die Brenndauer der Torpedos war auf wenige zehntausendstel Sekunden gestellt, denn alle Hochrechnungen gingen davon aus, dass die Strukturbrenner im Mahlstrom von Athaniyyon ohnehin nicht länger existieren konnten. Eine winzige Zeitspanne, die jedoch an exakt den richtigen Stellen zur Wirkung kommen sollte.
    Der Sturm auf GLOIN TRAITOR begann!
    Dutzende Torpedos jagten auf die Nadel des Chaos zu. Manche verschwanden, ohne ihr Ziel je zu erreichen, mitgerissen von den tosenden Gewalten, ein Schicksal, das auch einige OREON-Kapseln mit ihnen teilten.
    Kamuko ächzte. »Erste Zielerfassungen sind gelungen. Die Psi-Materie im Salkrit deflagriert. Die Raumzeit fluktuiert in den umliegenden Gebieten.
    Die Wirkung auf GLOIN TRAITOR kann ich nicht beurteilen. Ich muss abwarten und weiter beobachten.« Jede Information presste sie in abgehacktem Tonfall heraus, um ihre Verbündeten in der Zentrale der THEREME zu informieren.
    Würde die Attacke diesmal gelingen?
    Konnten GLOIN TRAITORS im Hyperraum verborgene Teile tatsächlich destabilisiert werden?
    Die JULES VERNE jagte eine Salve von zehn Torpedos punktgenau an die Seiten der Station; direkt vor den Schirmen explodierte sie.
    Für Kantiran war es unmöglich, die Wirkung auf den Ortern zu verfolgen. Das ohnehin herrschende Chaos war zu stark, um auch nur annähernd korrekte Messwerte zuzulassen. Die Holos zeigten nur wenige Daten aus dem Umfeld der Flotte, die Wiedergabe des Gebiets der Akkretionsscheibe fiel völlig aus.
    Als sei es eine Antwort auf die massive Attacke, begann die Nadel des Chaos in diesem Moment mit konzentriertem Abwehrfeuer.
     
    *
     
    Entsetzen und wilde Hoffnung schufen sich gleichzeitig Raum in Kantiran. Entsetzen darüber, dass ihre Feinde nun offenbar in der Lage waren zurückzuschlagen - wilde Hoffnung darauf, dass es nur deswegen geschah, weil es für GLOIN TRAITOR ernst zu werden begann.
    Wenn man in der Nadel trotz der offenbar schlechten eigenen Situation beschloss, die eigenen Möglichkeiten zu dehnen und sich der Feinde zu erwehren, konnte das bedeuten, dass die Strukturbrenner-Torpedos der Station echte Schwierigkeiten bereiteten.
    Kantirans Blick wich trotz dessen Unzulänglichkeit keine Sekunde vom Or-terholo. Doch eine bessere Informationsquelle gab es nicht, und ihm blieb momentan ohnehin nichts übrig, als abzuwarten. Die Schlacht zu lenken und Einsatzbefehle zu geben lag in Generalin Kamukos Verantwortung.
    Die THEREME II konnte Kantiran jederzeit übernehmen. Momentan lenkten die beiden Vibra-Pilotinnen die OREON-Kapsel und achteten nach Kräften darauf, das Schiff von jeder Gefahr fernzuhalten.
    Im Umfeld kam es zu einer Art Verpuffung. Ein kurzes hyperenergetisches Aufflackern, das in dem Aufruhr der Gewalten beinahe unbemerkt blieb und nur ein kurzes Flimmern auf dem Orterholo

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