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2491 - Der dritte Messenger

2491 - Der dritte Messenger

Titel: 2491 - Der dritte Messenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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geflüchtet hatte, doch dann war er brüchig geworden, und die Wirklichkeit war durch ihn hindurchgeblitzt. Ca-Her-L'ron hatte Fehler in dem entdeckt, was sie sich selbst vorgaukelte. Wieso nur? Wieso?
    Weil es wichtig ist, in der Realität zu leben, glaubte sie Git-Ka-N'ida zu hören. Es werden entsetzliche Dinge geschehen. So ist Krieg.
    Ca-Her-L'ron gab einen neuen Kurs ein.
    Der Bordrechner der JOHSAB setzte ihn um, und die OREON-Kapsel machte sich auf den Weg. Zurück in den Hyperraum. Zurück zur Nadel des Chaos.
     
    *
     
    Nicht nachdenken.
    Sie durfte nicht nachdenken.
    Es war besser so.
    Es musste ein Ende finden. Und auf diese Art würde ihr Tod wenigstens ein winziger Nadelstich sein für GLOIN TRAITOR.
    Die JOHSAB stürzte aus dem Hyperraum. Die Gewalten der Akkretionsscheibe tobten um sie. Die Nadel des Chaos lag fast greifbar nah.
    Die OREON-Kapsel beschleunigte. Nur noch wenige Sekunden bis zum Kontakt.
    Ca-Her-L'ron wandte sich zu den verbrannten Überresten ihrer Mitpilotin. »Du hast einen Fehler begangen«, sagte sie. »Aber ich vergebe dir.«
    Ihr wurde leicht ums Herz.
    Dann verglühte  die JOHSAB  in GLOIN TRAITORS Schirmen.
     
    9.
    Kantiran: Golden
     
    »GLOIN TRAITORS Schirme sind undurchdringlich.«
    Generalin Kamukos ebenso nüchterne wie realistische Einschätzung hing wie eine düstere Prophezeiung im Raum. Niemand sah sich in der Lage, darauf etwas zu erwidern.
    Zu fünft saßen sie in der Zentrale der THEREME II. Auf der Tischplatte zwischen ihnen standen Gläser und einige geöffnete Flaschen. Ein süßlicher Duft lag in der Luft.
    Nach außen musste diese Versammlung wirken wie eine gemütliche Besprechung unter Freunden, als habe man sich zu einem lockeren Austausch getroffen. Die Wirklichkeit sah anders aus. Es handelte sich um eine Konferenz der Verzweifelten, die voll innerer Unruhe die ersten Schlucke seit vielen Stunden zu sich nahmen, weil ihre Kehlen ausgedörrt waren. Während des Angriffs auf die Nadel des Chaos war dafür keine Zeit geblieben.
    Vor Kamuko lag ein kleines, graublaues Paket - der Vektor-Helm. Er sah unscheinbar aus und ließ nicht erahnen, welch immense Bedeutung er besaß.
    Offenbar fiel der Generalin auf, dass sich Kantirans Blicke immer wieder an dem Paket fingen. »Du brauchst keine Angst zu haben, Patron. Ich werde ihn wieder aufsetzen, wenn es so weit ist. Der Helm drängt mich nicht mehr und sendet keine verlangenden Impulse aus. Er weiß, dass ich mich entschieden habe, die Rüstung bis zum bitteren Ende mit allen Konsequenzen zu tragen. Es ist nicht mehr nötig, auf mich einzuwirken.«
    Kantiran war immer wieder verblüfft, wie sehr sich Kamukos gesamte Ausstrahlung verändert hatte, seit sie den Kampf gegen die Nachtlicht-Rüstung aufgegeben hatte. Ihre ganze Haltung, jede ihre Bewegungen sprach nun davon, wer sie war: ein Günstling von Superintelligenzen, eine Generalin, die eine Aufgabe von kosmischer Bedeutung zu erfüllen hatte.
    »Wann wird die Zeit gekommen sein, dass du ihn wieder aufsetzt?«, fragte Perry Rhodan. Der Zellaktivatorträger hatte die THEREME II vor wenigen Minuten betreten und direkt die Zentrale aufgesucht. Die OREON-Kapsel lag in einem Hangar der JULES VERNE. Ein direktes Treffen der wichtigsten Anführer dieser Flotte war überfällig gewesen. Von allen Anwesenden strahlte er die meiste Ruhe und Zuversicht aus, obwohl es auch in ihm gären musste.
    Rhodan saß neben Kantiran und Mondra Diamond. An Kantirans linker Seite hatte Cosmuel Platz genommen, den letzten freien Platz belegte die ehemalige Gründermutter.
    »Ich kann dir darauf keine Antwort geben, Terraner«, sagte die Aeganerin. »Mir wäre ein sofortiger Aufbruch lieber, als auch nur eine einzige Stunde zu zögern, doch es wäre nutzlos. Ein weiterer Vorstoß gegen die Nadel des Chaos ergibt so lange keinen Sinn, bis wir eine grundlegende Möglichkeit finden, wie wir GLOIN TRAITOR doch noch zerstören könnten. Noch länger und intensiver zu feuern bildet dabei keine Option. Ich bin überzeugt davon, dass ich noch einmal eine zumindest halbwegs sichere Passage finden würde, aber warum sollten wir? Der letzte Vorstoß ...« Sie unterbrach sich. »Jeder am Tisch weiß es selbst.«
    »Du hast großartige Arbeit geleistet«, betonte Kantiran. »Nur dir haben wir zu verdanken, dass sämtliche Einheiten bis zum Rand der Akkretionsscheibe und wieder zurück geführt wurden. Unser letzter Angriff hat zwar nicht zum erhofften Ergebnis geführt, aber unsere Truppen

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