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2495 - KOLTOROCS Feuer

2495 - KOLTOROCS Feuer

Titel: 2495 - KOLTOROCS Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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meterlange Ranken peitschten über die Lichtung.
    »Es geht vorbei!«, schrie Dao-Lin in das Getöse hinein. »Alomendris kämpft! Sprecht zu ihm, denkt zu ihm! Sagt ihm, dass wir es gemeinsam schaffen!«
    Sie musste nicht sagen, was sie damit meinte. Wenn der Kontaktwald und sie Verbündete waren, mussten sie einander beistehen. Sie wollten seine Hilfe, also mussten sie für ihn da sein.
    Wir schaffen es, Alomendris!, dachte die Mutantin, so intensiv sie nur konnte. Du bist nicht allein! Wir sind keine Gegner! Wir wollen dich nicht verletzen! Wir schaffen das alle zusammen!
    Das Toben und Tosen steigerte sich weiter. Git-Ka wurde herumgerissen. Sie fühlte sich wie schwerelos hochgewirbelt und suchte verzweifelt nach Halt.
    Perry Rhodan flog ihr entgegen. Sie prallten zusammen, meterhoch in der Luft, aber immer noch auf der Lichtung, die plötzlich in solch grelle Farben getaucht war, dass sie die Augen fest schließen musste. Alles tobte und schrie.
    Alomendris schrie!
    Seine Verzweiflung zerriss ihr das Gehirn, so als wäre es ihre eigene.
    Du bist immer geflohen!, zwang sie sich zu denken und zu senden. Ist es das? Du warst immer auf der Flucht vor dem, was dich versklavt und missbraucht hat. Das war dein ganz großes
    Trauma. Und jetzt, da du es bewältigt geglaubt hast - ist ein Teil von dir wieder in fremder Hand, wird etwas von dir erneut missbraucht!
    Der Wald schnappte nach Luft. Er atmete, sog die Welt in sich ein - und spie sie in einem Wüten der Elemente zurück.
    Du bist nicht allein, Alomendris! Wir sind deine Freunde! Wir brauchen dich und du uns!
    »Wisst ihr überhaupt, was wir ihm antun?«, schrie sie laut in das Peitschen der Donnerschläge. »Wenn er diese Krise nicht überlebt, sterben wir hier mit ihm!«
    »Er wird es schaffen!«, kam es von Dao-Lin-H'ay! »Ganz sicher! Helft ihm!«
    Wir stehen das zusammen durch!, dachte Git-Ka. Wir sind stark, du bist nicht allein!
    Sie klammerte sich daran. Diese Hoffnung war ihr einziger Anker. Es ging nicht um sie, sondern um viel mehr. Sie mussten leben, und der Wald musste leben. Es durfte nicht alles umsonst gewesen sein.
    Dass es sie gab, sie und die anderen mit den neuen Fähigkeiten und dem Erbgut des Vibra-Psi. Nichts im Universum geschah je ohne Sinn, nicht einmal das vermeintlich Böse und Schlechte.
    Wir schaffen es gemeinsam!, dachte sie, längst selber im Fieber. Sogar Atlan schrie jetzt wie eine Kreatur, die bis aufs Äußerste gequält wurde. Wir gehen da zusammen durch, Alomendris!
    Hoffen! Sie mussten hoffen bis zu ihrem letzten Atemzug. Erst dann war es aus. Sie durften nie aufhören zu hoffen - und zu kämpfen!
    Doch in exakt dem Moment, in dem Git-Ka-N'ida diese letzte Hoffnung nicht mehr sah und nicht danach greifen konnte, als sie bereit war zu kapitulieren, war es vorbei.
    *
    Der Kontaktwald schwieg. Es war, als läge er in totaler Erschöpfung und warte auf den ersten langen Atemzug, der ihn zum Leben zurückbrachte.
    »Alomendris?« Dao-Lin-H'ay hockte im Moos, das wieder weich und nachgiebig war, den Oberköper auf einen Arm gestützt. Ihre Augen waren geschlossen, über die rechte Wange zog sich ein roter Streifen von nicht ganz getrocknetem Blut. »Es ist vorbei. Wir brauchen dich.«
    Git-Ka-N'ida dehnte die Glieder und prüfte, ob bei ihr nichts gebrochen war. Alles tat ihr weh, aber sie schien den Sturm ohne größere Schäden überstanden zu haben.
    Vorsichtig richtete sie sich auf, bis sie halbwegs sicher wieder auf ihren Beinen stand.
    Perry Rhodan stand bereits, sah wächsern wie vorher aus und wartete mit ausdrucksloser Miene darauf, dass sie eine Antwort vom Kontaktwald bekamen.
    Atlan hatte den Strahler zurückgesteckt und stand wortlos neben seinem terranischen Freund.
    »Alomendris?«, fragte Dao-Lin.
    Und der Wald kam zurück. Begann wieder zu atmen. Das Licht schwoll an, bis es stabil war. Die Blüten öffneten sich wieder, die kleinen Zweige richteten sich auf, und auch im Unterholz war wieder die geahnte Bewegung.
    Wir werden es tun, war es in Git-Kas Kopf. Sie kannte die Stimme. Der Wald sprach auf mentaler Ebene zu ihnen -er antwortete!
    Wir werden es versuchen. Wir werden ab sofort systematisch nach Nummer 126 suchen, all meine Wälder und ich.
    Mehr kam nicht von ihm, keine Erklärung und keine Ergänzung. Alo-mendris schwieg wieder, doch sein Versprechen begann sich auf geisterhafte Art zu erfüllen.
    Zunächst war es nur wie ein Wispern, eine neue Melodie im Spektrum der
    Eindrücke, die jeder bekam, der den

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