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2495 - KOLTOROCS Feuer

2495 - KOLTOROCS Feuer

Titel: 2495 - KOLTOROCS Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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einige waren noch schwächer gewesen und früher erloschen, aber ihr Halt in der Welt war fester als ihrer.
    Sie wusste, wo sie ihr zweites Kind bekommen würde. Es war nicht zu verhindern. Sie teleportierte - oder wie immer man es nennen wollte - durch die 125 Kontaktwälder, sprang oder flackerte ohne willentliches Zutun von einem zum anderen. Je länger sie dagegen zu kämpfen versucht hatte, desto schlimmer war es geworden, die Aufenthalte immer kürzer und blasser ...
    Hatte sie gerade noch das heiße Brennen gespürt, wo das scharfe Gras des Pfads in ihre nackten Füße geschnitten hatte, so schritt sie nun durch feuchtkühles Laub zwischen uralten Bäumen, aus denen das neue Leben wuchs ...
    Der nächste Wald würde wieder anders sein und der nächste und übernächste abermals - und irgendwann war sie dann wieder da, wohin sie nie wieder gewollt hatte.
    Alomendris war überall. Er verband sie alle, so, wie sie noch immer mit den anderen Frauen verwoben war. Fast regelmäßig »sah« sie sie und durch ihre Augen.
    Vor allem zu Git-Ka war die Bindung unglaublich.
    Und Git-Ka spürte sie auch.
    »Was immer mit uns geschieht, Git-Ka», murmelte sie leise, »es ist gut und hat seinen Sinn. Ich habe keine Angst mehr außer vor ... «
    Wann würde sie dort sein? Wie oft musste sie noch flackern, bis sie bei ihrem Kind war und dann, vielleicht, nie mehr leiden musste?
    *
     
    Kontaktwald Nummer acht ... die Feuersbrunst ...
    »Sag uns, was wir tun sollen, Git-Ka!« Die Stimme war eindringlich, wem immer sie gehörte. »Du warst es immer, die uns zugeredet hat, wenn wir schwach wurden. Du bist die Stärkste von uns. Sag es uns - was können wir tun?«
    Sie wusste es.
    Die Führerin der Vibra-Staffel war sich darüber im Klaren, dass sie gerade dabei war, all das zu tun, was sie bei ihren Frauen immer bekämpft hatte. Resignation angesichts ihres ungewissen und ungeklärten Schicksals. Sie hatte es ihnen immer und immer wieder gepredigt - dass sie nicht ohne einen Sinn auf der Welt waren. Dass sich die Schöpfung etwas dabei gedacht hatte, als sie sie gebar. Und nun, als vielleicht ihre Stunde gekommen war, stand sie da und war wie gelähmt.
    Nein!
    Sie rang nach Luft, sog die Lungen voll und stieß den Atem in einem Schwall wieder aus, als könne sie damit alles erbrechen, was sie daran gehindert hatte, klar zu denken. Als vertriebe sie damit den Schmerz, der nicht einmal primär der ihre war.
    »In Ordnung!« Sie nickte und sah ihre Gefährtinnen der Reihe nach an. Inzwischen hielten sie sich wieder im Kreis bei den Händen. Sie selbst stand bei ihnen, war zu Fuß von dort zurückgekehrt, wohin sie ... geflackert war.
    Jetzt nicht mehr daran denken!
    »Wir versuchen es. Wir sprechen noch einmal zu Alomendris.«
    »Über Afa-Hem-F'ur?«, fragte Arc-Tan.
    »Nein. Wir müssen selbst durchkommen.« Wo war die Mittlerin überhaupt?
    Git-Ka konnte von ihr nichts mehr hören noch spüren. Sie war wie untergetaucht in den Schreien der Wälder. »Wir versuchen es.«
    Kontaktwald Nummer neun ... der Weltenbrand fraß sich weiter ...
    *
     
    »Alomendris!«
    Git-Ka-N'ida versuchte, klare Begriffe zu finden, aber es ging nicht. Sie wusste nicht, wie sie sich fassen sollte, sie wusste fast überhaupt nichts mehr - außer dass es mit Alomendris bald vorbei sein würde, wenn sie nicht ein Wunder geschehen lassen konnten.
    Wie vermessen wir sind!, durchfuhr es sie.
    Ganz kurz war in ihrem Kopf die Frage, wann sie, wann ihr Wald an der Reihe sein könnte. Eigentlich konnte es jeden Moment passieren. Er war als einer der Ersten in der Kernzone gewesen, also musste er eigentlich schon längst in KOLTOROCS Feuer verbrannt sein.
    »Hör mir zu, Alomendris!« Sie achtete nicht mehr darauf, wie sie sich am perfektesten ausdrückte. Sie ließ ihrer Wut und Verzweiflung freien Lauf, ähnlich wie sie es schon einmal getan hatte. »Arc-Tan, Bel-Gin ... ihr alle, sprecht mir mit, denkt es mit mir!«
    Hörte er zu? Nahm er sie überhaupt wahr? Waren sie nicht ohne Min-Da-N'or viel zu schwach, um sich bei ihm bemerkbar zu machen? Jetzt, da er ohnehin kaum noch bei klarem Verstand war?
    Kontaktwald Nummer zehn ... Feuer ...
    »Hör mir zu, Alomendris! Hör uns zu! Du musst deine Suche aufgeben -nicht für immer, aber für den Augenblick. Tust du es nicht, wird nichts von dir übrig bleiben. KOLTOROC ortet deine Suchimpulse und verfolgt sie zurück - zu jedem einzelnen Kontaktwald. Und dann hat er dich!«
    Sie lauschte. Die von den anderen Frauen

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