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2495 - KOLTOROCS Feuer

2495 - KOLTOROCS Feuer

Titel: 2495 - KOLTOROCS Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Hoffmann
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Die andere, die aus ihrer Mitte verschwunden war - sie war nicht wirklich weg. Sie »flackerte«, wie sie es nannten, sprang von einem Kontaktwald zum anderen. Ihre vom Chaos geschenkte Gabe hatte sich selbstständig gemacht und gehorchte nicht mehr ihrem Willen.
    Im Chaos hatte sie, nachdem GLOIN TRAITOR nicht mehr da war, keinen Anker mehr.
    Vielleicht würde sie bis zum Ende ihres natürlichen Lebens flackern und unkontrolliert springen, vielleicht verschwand sie tatsächlich in ein anderes Universum - Alomendris konnte es nicht sagen.
    Einige der anderen Mutantinnen flackerten ebenfalls, und zwar in zunehmendem Maß. Möglicherweise stand es ihnen allen bevor, auch jenen, die sich heute noch stark und darüber erhaben fühlten.
    Git-Ka-N'ida - sie war stark, ganz ohne Zweifel. Manchmal ging sie mit sich ins Gericht und grübelte, aber sie sah ihren Weg, auch wenn er nur darin bestand, die Aufgabe zu erfüllen, die ihnen mit ihrer Geburt gestellt worden war.
    Für ihn war es wichtig, dass sie in dieser Stunde da war. Er hatte seine Entscheidung getroffen, die zweite, auf die sie Einfluss hatte, und wusste, dass sie richtig war.
    Ein Teil von ihm weigerte sich jedoch noch immer, Nummer 126 im Stich zu lassen.
    Er brauchte die Kartanin. Bis sie außer Gefahr waren, musste sie es ihm immer wieder sagen. Die Richtung kannte er nun, aber sie musste ihn führen und immer wieder neu bestärken.
    Sie machte sich schon wieder Vorwürfe, aber das brauchte sie nicht. Er war kein »Gott«, er war nur anders als sie. Vor allem dachte er anders, aber dieses - sein - Denken wurde ihm in diesem Kampf zusehends zum Fluch, denn der Kampf wurde von Wesen wie ihr geführt.
    Nur sie verstanden die Regeln. Git-Ka-N'ida war eine Kriegerin, Alomendris ein Träumer und Schwärmer, dazu bestimmt, zu blühen und zu welken und immer wieder neu zu entstehen, auch wenn er keine Jahreszeiten wie die Wälder auf den meisten Planeten kannte, die ihm Asyl gewährt hatten.
    Git-Ka-N'ida hatte recht.
    Ihre Argumente waren logisch. Das Wichtigste für ihn war aber, dass sie noch klar zu denken vermochte, wo er in seinem Schmerz über die Verluste und die Sehnsucht nach Nummer 126 schier verging. Wo in ihm ein Sturm der Gefühle tobte, in dem kein klares Denken eine Chance mehr hatte.
    Deswegen brauchte er sie bis zum allerletzten Sprung. Bei aller Verwirrung war sie in dieser Hinsicht stärker als er.
    Er vertraute ihr. In ihrem mentalen Raum sah er in sie hinein, ihren Charakter, ihre Ziele und Überzeugungen.
    Sie wollte helfen. Ihrem Dasein einen Sinn geben. Und kämpfen – gegen KOLTOROC.
    Es hatte ihn unglaubliche Überwindung gekostet, aber er hatte sich durchgerungen und ihr unterstellt. Sie kannte die Regeln des Kampfs besser als er, und ihr Feind war der gleiche wie seiner.
    *
     
    Perry Rhodan ...
    Auch er war ihr Ziel. Sie glaubte, dass der Terraner am Ende gegen KOLTOROC würde antreten müssen. Und nicht etwa gewinnen konnte, sondern würde. So paradox das auch klang.
    Dazu brauchte er die Kontaktwälder.
    Er musste leben!
    Alomendris wollte weiterhin wachsen und blühen und fruchten, und wenn es eine Existenz als Krüppel war. Er wollte und durfte nicht noch mehr Wälder verlieren.
    Der Schmerz und die Verzweiflung lähmten sein Denken und töteten jegliche Logik - falls eine solche denn jemals sein viel eher instinktbestimmtes Leben und Tun beeinflusst hatte. Und deshalb war er willens, Git-Ka-N'ida zu vertrauen und sich ihr zu »unterstellen«.
    Die Probleme, die die Kartanin damit hatten, verstand er nicht. Er ordnete sich nicht unter und demütigte sich nicht, indem er ihre Führerschaft anerkannte. Er war nicht über oder unter ihr, sondern anders. Er vertraute ihr.
    Einhundertdreizehnmal ... war er noch.
    Einhundertdreizehn Bilder, in schnellem Wechsel. Allmählich beruhigten und fassten sich die Kontaktwälder wieder. Das mussten sie auch. Git-Ka-N'ida hatte ihm auch das klarmachen können. Wenn er sich in Selbstmitleid und Schmerz verlor, dann war er verloren.
    Es war unvorstellbar, ohne die verlorenen zwölf ... oder dreizehn ... Teile existieren zu müssen, aber es war die Realität seiner künftigen Zeit - falls nicht noch etwas Schlimmeres geschah und weitere Teile in KOLTOROCS Feuer verbrannt wurden.
    Es hatte keine Verluste mehr gegeben, seitdem Alomendris die Suchimpulse eingestellt hatte. Es konnte sein, dass KOLTOROC ihn dadurch nicht mehr fand, aber es war nicht sicher, bis sie wieder aus der Kernzone Hangays heraus

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