2495 - KOLTOROCS Feuer
herausforderte, steckte mehr dahinter als bloße Rache. Wenn Perry Rhodan sich stellte, war er sich dessen bewusst, dass er wahrscheinlich in eine Falle ging.
Und doch würde er es tun, da war Git-Ka ganz sicher. Sie hatte sich mit diesem Menschen befasst und seinen Werdegang studiert. Der Terraner hatte stets jedes Risiko auf sich genommen, wenn es um den Fortbestand seiner Menschheit ging. Und er würde es wieder tun.
KOLTOROC wartete, irgendwo im Zentrum der umkämpften Galaxis. Es gab keine Koordinaten und keinen Hinweis - bis auf den einen, an den sich die Kartanin klammerte.
Sie hatten KOLTOROC erlebt, Git-Ka und ihre Frauen aus der Vibra-Staffel. Zusammen mit Dao-Lin-H'ay hatten sie sich per Distanzlose Interaktion vom Kontaktwald des Planeten Vatucym nach Wald Nummer 126 befördern lassen, durch den noch bestehenden Kernwall hindurch. Dort wollten sie Informationen über KOLTOROC sammeln, von dem Dao-Lin gewusst hatte, dass er dort residierte. Bei einem ähnlichen Abenteuer war sie mit Atlan zu Nummer 126 gelangt, der sich im Zentrum der unzugänglichen Zone befand.
KOLTOROC ...
Das war Schwärze, war Düsternis, war unvorstellbare Leere und Schmerz. Tausendfacher Tod, ohne sterben zu dürfen. Das Gegenteil von allem, was lebte und je einen Sinn gehabt hatte.
KOLTOROC war die Hölle gewesen.
Sie hatten nur seinen Atem gespürt, einen winzigen Hauch von ihm, und wären dabei fast gestorben.
Wenn es einen Weg zu KOLTOROC gab, dann den über die Kontaktwälder.
Der Sternenhimmel ... Git-Ka hatte den nächtlichen Himmel über Nummer 126 gesehen, das Gleißen von Milliarden und Abermilliarden Sternen. Einen Himmel, wie ihn nur das Zentrum einer Galaxis bieten konnte. Es gab keine so auffälligen Sternkonstellationen und -bilder wie in den sonnenärmeren Regionen. Es war fast unmöglich, sich solches Gleißen markant einzuprägen und wiederzufinden.
Und doch wusste sie, dass sie ihn wiedererkennen würde.
Sie spürte es, denn sie war ein Kind des Chaos - geprägt durch Veränderungen ihrer DNS und ihres Bewusstseins, die durch das Vibra-Psi hervorgerufen worden waren. Dies war die Grundlage der Vibra-Staffel, die eine neue Waffe gegen das Chaos darstellte, obwohl sie aus demselben geboren worden war.
Kinder des Chaos!, dachte Git-Ka-N'ida bitter. Chaoskinder!
Ja, das waren sie. Eine neue Generation Kartanin im Zeichen von TRAITOR.
Git-Ka-N'ida drehte sich wieder zu Min-Da-N'or zurück. Für einen Moment war ihr danach, die Hand auszustrecken und sie tröstend auf die Schulter der Jüngeren zu legen, die so sehr an einen Engel erinnerte oder eine Fee oder Elfe. Sie war jung und schön und so unschuldig.
Aber sie hatte ein Kind im Leib getragen, das von einer Tochter des Chaos empfangen worden war. Sie hatte ihr Kind heranwachsen gespürt, die ganze Zeit. Es war eine Verbindung gewesen, über die sie nicht mehr sprechen wollte - aber sie konnte nicht normal gewesen sein.
Als KOLTOROCS Atem auf Nummer 126 über sie kam, teleportierte sich das Kind aus dem Mutterleib heraus und blieb verschwunden. Sie hatten es nie wiedergesehen. Es hatte keinen wie auch immer gearteten Kontakt zu der jungen Mutter gegeben.
Nein!, dachte die Staffelführerin beschämt. Sie konnte und durfte Min-Da keinerlei Vorwurf machen. Die verwaiste Mutter ertrug ihr Schicksal mit Fassung. Und wenn sie doch einmal den Mut verlor - dann besaß sie allen Grund der Welt dazu.
Beide fragten sie sich, wohin ihr Weg führen würde. Git-Ka-N'ida antwortete darauf mit dem Willen zum Kampf. Sie musste KOLTOROC finden, koste es, was es wolle. Denn er stand hinter ihrem Schicksal.
Es war seine Schuld, wenn es sich bei ihnen vielleicht um eine evolutionäre Sackgasse handelte, die keine Chance und keine Zukunft besaß. Eine Art, von der schon in hundert Jahren vielleicht niemand mehr sprechen würde.
Vielleicht war es gut, dass Min-Da ihr Kind nie gesehen hatte. Möglich, dass ihre Art nicht weiterleben durfte. Sie war wider die Natur des Kosmos, wie er bald wieder sein würde. Dann war für sie dort kein Platz.
Vielleicht war das Kind als Monstrum zur Welt gekommen, so hässlich und gefährlich wie jene Macht, der es seine Existenz zu verdanken gehabt hätte.
»Hör auf!«, sagte Min-Da-N'or heftig, ohne sich umzudrehen. »Hast du vergessen, dass ich deine stärkste Telepathin bin? Lass es sein, denk nicht daran! Ich will es nicht, verstehst du? Ich habe kein Kind gehabt und auch nie eins erwartet. Bitte akzeptiert es und lasst mich alle
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