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2497 - Das Monokosmium

2497 - Das Monokosmium

Titel: 2497 - Das Monokosmium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Schon waren drei der anderen über ihm und hielten ihn unnachgiebig fest.
    »Keinen Streit!«, sagte Danton war nend. »Wir sind wegen Kirmizz hier! Wer das vergisst, gehört nicht mehr zu unserem Team.« Er wandte sich an die Matten-Willys: »Weiter jetzt! Oder sol len wir hier Wurzeln schlagen?«
    * Problem erkannt und behoben
    Eine Hintertür, fand Zaubilski, war stets etwas Feines. Das hatte er schon vor Jahrhunderten von Terranern zu hören bekommen, und seitdem waren sie ihm richtig sympathisch.
    »Hintertüren stehen immer offen – vor allem dem Klugen«, signalisierte er an Gessounin und fügte gönnerhaft hinzu: »Oder bewertest du das anders, mein Freund?«
    »Die Aussage hinsichtlich des Klu gen?«
    »Den Gesamtkontext.«
    Gessounin schwieg. Er hielt es für angebracht, seine Bewertung für sich zu behalten. Zaubilski, verriet ihm sein Plasmaanteil, würde darüber wenig er freut sein.
    Die Kontaktströme zwischen den Kolonnen-Einheiten waren auf ein überdurchschnittliches Volumen ange wachsen. Großmaßstäbliche Veränderungen kündigten sich stets durch üp pige Datenkolonnen an. Das ließ Flottenbewegungen erwarten, die nicht nur im Bereich weniger Chaos-Ge schwader lagen.
    »Einheitliche Muster in ungewöhn licher Fülle«, stellte Zaubilski fest. »Jemand fragt alle Ortungen nach Transmitterprotokollen ab. Zeitfenster aktuell minus eineinhalb Standard stunden.«
    Gessounin hatte erstmals Mühe, sich der Recherchegeschwindigkeit des Freundes anzupassen. Der hangelte sich durch die Impulsflut, als hätte er nie etwas anderes getan. Die Gefahr, mitgerissen zu werden und dabei Peri pheriebereiche seines Daten-Ich zu verlieren, ignorierte er völlig.
    Gessounin spürte schon ein un behagliches Zerren, als er jeweils Dut zende Datenströme zeitgleich absuch te.
    »Das geht von MINATERG aus«, er kannte er. »Der Urheber ist Kirmizz. Überprüfung Transmittersendung von Traitank 1.199.188 nach unbekannt. – Wir wussten es.«
    Ein Aufschrei. Danach Stille. »Zaubilski?«, fragte Gessounin vor sichtig.
    Er erhielt keine Antwort.
    Zaubilski sendete nicht mehr. Schlaff hingen die Arme an seinem birnenför migen Leib herab.
    Gessounin schob sich zögernd näher. Er kannte Zaubilskis Gemütswallun gen zur Genüge. Etliche Dellen in sei nem neuen Körper zeugten davon.
    »Bist du abgeschaltet, Zaubilski?«
    Keine Antwort.
    »Zerstörtes Daten-Ich?«
    Gessounin fuhr seinen Datenarm aus. Nicht einmal das kreisende Senso rium brachte Zaubilski zur Besinnung. Gegen dieses Eindringen in seine Bio ponkreise verwahrte er sich stets mit Nachdruck – diesmal schwieg er.
    Nur wenige Zentimeter trennten den Sensorkopf von Zaubilskis fülligem Leib, als Gessounin ruckartig zustieß. Exakt in dieser Sekunde desaktivierte er den eigenen Empfindungssektor. Es tat ihm weh, Zaubilski hintergehen zu müssen.
    Dessen Plasma war verwaist. Ob wohl die Verzahnung mit der Positro nik des Daten-Ich weiter bestand, gab es keine Kontrolle. Gessounin wühlte sich durch die äußeren Speicherfelder, bis er endlich die Datensätze aufspürte. Zaubilski hatte sie gut verborgen. Viel zu gut für jemanden, der seine Freunde nicht zu fürchten brauchte. Als habe er geradezu erwartet, dass Gessounin in ihn eindringen würde.
    Ein knapper Sequenzaustausch zwi schen Zaubilski und einer Supratronik lag vor. Es handelte sich um Ortungs daten zweier Transmittersprünge.
    Die Supratronik gehörte zu einem Traitank. Kennung 12.774.749.
    Unwichtig, befand Gessounin. Weit aus bedeutender fand er die Feststel lung, dass dieser Diskus bis zuletzt eine Permanentposition bei der ver nichteten TRAIGOT-Fabrik gehalten hatte.
    Er rechnete die Zeitdaten zurück. Demnach handelte es sich eindeutig um zwei Transfers zwischen Dantons geka pertem Traitank und BOX-9912. Genau das, was den Terraner Kopf und Kra gen kosten konnte.
    In dem Moment kam Zaubilskis Ich zurück. Sein Erschrecken über Gessou nins aufdringliche Nähe verwandelte sich in Ärger, in Zorn.
    »Ich mag mein Plasma«, signalisierte er heftig. »Lass dir ja nicht einfallen, mit deinen klammen Schaltkreisen meine Seele abspenstig zu machen. Ich ...«
    »Was hast du erreicht?«, drängte Gessounin, ohne den absurden Vorwurf zu beachten.
    »Willst du das wirklich wissen?«
    Gessounin empfand Entsetzen. Wo für all die Anstrengungen, fragte er sich, wenn sich nun doch herausstellte, dass die Supratroniken widerstandsfä higer waren als erwartet?
    »Die Daten sind gelöscht«, sagte Zaubilski

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