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252 - Die Schrecken der Medusa

252 - Die Schrecken der Medusa

Titel: 252 - Die Schrecken der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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aufgebrochen und das Dymanit gefunden hätte. Mit ziemlicher Sicherheit wäre der gesamte Turm in die Luft geflogen.
    Moment mal… War das nicht die Lösung?
    Aruula atmete scharf ein, als ein verwegener Plan in ihrem Kopf Gestalt annahm.
    Joonah erwartete, dass sie die in diesem Turm lebende Medusa tötete. Was, wenn der Turm explodierte und einstürzte? Musste er dann nicht annehmen, dass die Götter Aruula und die Medusa gerichtet hatten? Und jeder würde denken, sie lägen unter den Trümmern begraben…
    Entschlossen kehrte Aruula zu Victoria zurück, in der Hand einen der Patronengurte. »Ich brauche dein Kleid!«, sagte sie entschieden. Im nächsten Moment tat es ihr leid, denn die Queen duckte sich zusammen und starrte sie an wie ein verängstigtes Kind. Aruula steckte das Schwert zurück in die Rückenkralle und legte Victoria eine Hand auf die Wange. »Ich mache eine Zündschnur daraus, verstehst du?«, fragte sie - und wusste, dass die Verwirrte nicht verstand.
    Trotzdem löste Victoria ihren Gürtel und das Kleid fiel zu Boden. Aruula kniete sich hin und riss es in Streifen. Dann kappte sie einige der Neun-Millimeter-Patronen mit ihrem Schwert und massierte das darin enthaltene Pulver in den Stoff ein. Aneinandergelegt ergaben die Streifen eine Strecke von gut zwanzig Schritten. Quer durch das Gewölbe bis in den Vorraum. Weiter kam sie nicht; das Gewebe gab nicht mehr her.
    Sie würde die Lunte anzünden und hoffen, dass diese bis zur ersten Dynamitkiste abbrannte - und dies langsam genug, sodass sie und die Queen im Eiltempo verschwinden konnten. Mit etwas Glück wären sie weit genug vom Turm entfernt, wenn das Inferno losbrach.
    Sie schnappte sich die Queen, die etwas zögerlich folgte. »Böse heiß…«, brabbelte Victoria.
    »Und es wird gleich noch viel heißer werden«, antwortete Aruula. »Deshalb müssen wir ganz schnell von hier verschwinden, verstehst du?«
    Victoria glotzte verständnislos, doch dann nickte sie.
    »Okee…« Aruula senkte die Fackel. Als hätte das Pulver all die Jahre darauf gewartet, endlich seine Bestimmung erfüllen zu dürfen, entzündete sich die Lunte mit einem Fauchen, und die sprühenden Funken schoben sich die Lunte entlang - viel zu schnell, wie es Aruula schien.
    »Los!«, rief sie, griff nach Victorias Hand - und fasste ins Leere. »Was zum…«
    Lady Windsor schien Aruula grundlegend missverstanden zu haben, denn sie rannte nicht Richtung Ausgang, sondern den Funken hinterher!
    »Bist du verrückt?«, brüllte Aruula und gab sich die Antwort selbst: Ja, natürlich ist sie das! Sie hetzte hinter der Queen her, bekam sie vor dem Eisentor zu fassen und zerrte sie zurück. Aber die Frau wehrte sich, schlug nach ihr und stemmte sich gegen den Zug.
    Aruula schloss für einen Herzschlag die Augen. Hätte sie die Queen gleich ihrem Schicksal überlassen, hätte sie sich vielleicht noch retten können. Jetzt war es womöglich zu spät…
    »Nein - will nicht! Zuhause, zuhause!«, kreischte Victoria. Aruula verpasste ihr einen Schlag unters Kinn; anders konnte sie der Tobenden nicht Herr werden. Sie warf sich die magere Frau über die Schulter und rannte los.
    Zu spät.
    Im selben Moment dröhnte es im Nebenraum, ein weißer Blitz grellte auf, und die Explosionen begannen…
    ***
    Der Knall ließ die Insel erbeben.
    Matt fuhr hoch. Durch das Fenster sah er eine Feuerwolke, die sich über den Wald erhob - in jener Richtung, in der das Dorf der Versteinerten und der Wachturm lagen.
    Matt war selbst wie versteinert. Was geschah da, zum Teufel? Einem weiteren Grollen folgten ein ohrenbetäubendes Donnern und ein Zischen wie von Millionen Knallkörpern. Glühende Steine regneten nieder, Rauch wölkte auf.
    O mein Gott… der Wachturm!
    Matt trommelte mit den Fäusten gegen die versperrte Tür. »Lasst mich raus!«, brüllte er. Die Sorge um Aruula ließ ihm Tränen in die Augen steigen. Was, wenn sie im Turm gewesen, wenn sie bei der Explosion ums Leben gekommen war?
    Sein Körper bebte.
    Aruula!
    Die Tränen liefen Matt über das Gesicht, während unbändiger Zorn ihm seine Hilflosigkeit klarmachte.
    Die Dörfler kamen eine Stunde später und banden Matt los. Sie brachten ihn zum Häuptling. Joonah hockte zufrieden vor sich hin paffend auf einem viel zu großen Stuhl, vermutlich sein Thron.
    »Deine Gefährtin hat Wort gehalten, Maddrax«, sagte er zur Begrüßung. »Du kannst stolz auf sie sein.«
    »Was ist mit Aruula?«, fuhr Matthew ihn an. »Wie geht es ihr?«
    Joonah

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