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252 - Die Schrecken der Medusa

252 - Die Schrecken der Medusa

Titel: 252 - Die Schrecken der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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könne die Welt doch noch gesunden.
    Aruula war neben ihn getreten. »Eine schöne Stadt, nicht wahr?«
    Matt nickte still. »Irgendwann werden wir hierher zurückkehren. Später…«
    »Wir müssen uns beeilen«, flüsterte Aruula und zupfte ihm am Ärmel. »Denk dran: Victoria wartet auf ihre Rettung.«
    Matt grunzte. Robart hatte ihnen, vermutlich ohne es selbst zu merken, den Weg erklärt. Mit jedem Schluck Määrbräu, den er sich einverleibte, war seine Zunge lockerer geworden. Jetzt lag er in seligem Schlummer, und Matt hoffte, dass sich der Retrologe am nächsten Morgen an nichts mehr erinnern konnte. Und selbst wenn; bis dahin wollten sie längst wieder auf dem Rückweg sein.
    Sie mussten runter in die Bucht. Dort gab es zwei Felsen, zwischen denen eine Höhle lag. Im hinteren Teil dieser Höhle sollte sich, glaubte man den Worten Robarts, ein geheimer Riegel befinden. Wenn sie diesen betätigten, würden sie durch einen sich öffnenden Gang direkt in Lordkanzler Gundars Privatgemächer gelangen. Diesen Gang hatte der Herrscher anlegen lassen, um jederzeit zum Wasser und einem wartenden Schiff flüchten zu können.
    Das mit den Felsen war kein Problem. Matt und Aruula stapften in die Fluten. Wasser spülte um ihre Beine, dann um ihre Hüften. Sie schwammen ein paar Meter und zogen sich über einen Vorsprung zum Höhleneingang hoch. Matt leerte seine Schuhe und entzündete die Öllampe, die er im Dorf der Versteinerten gefunden hatte. Sie erzeugte zwar nur ein kleines Flämmchen, doch es genügte, um den versteckten Riegel zu finden.
    Rumpelnd schob sich eine als Fels getarnte Tür zur Seite, und Matt fragte sich, welchen Mechanismus Robart da wohl eingebaut hatte. Auf jeden Fall beherrschte der Retrologe sein Fach; das wurde deutlich, als die Tür sich hinter ihnen selbsttätig wieder schloss.
    Der Gang war eher ein Stollen, wild aus Lehm und Stein gebrochen, nur notdürftig abgestützt. Wurzelausläufer baumelten von oben herab und krallten sich an die Wände.
    Hatte die Öllampe an der Geheimtür noch ausgereicht, war sie doch ungeeignet, den Gang auszuleuchten. Es dauerte nicht lange, bis Aruula, die vor Matt ging und mit dem Schwert ihren Weg sicherte, zu fluchen begann.
    »Autsch! Verdammt, ich hab mir den Kopf gestoßen. Kannst du diese Funzel nicht etwas heller drehen?«
    »Leider nicht möglich«, entgegnete Matt. »Wir hätten Robart nach einer Taschenlampe fragen sollen. Ich bin sicher, er hat eine in seinem Retrologen-Sortiment.«
    Mehrfach machte der Gang eine Biegung, hatte aber keine Abzweigungen, was die Sache einfacher machte. So konnten sie sich nicht verlaufen. »Was tun wir, wenn wir vor Gundars Räumen sind?«, fragte Aruula. »Wir können ja wohl schlecht anklopfen, oder…?«
    Matt grinste - und wurde gleich wieder ernst. Hoffentlich verfügte die dortige Tür ebenfalls über einen Hebel, mit dem man sie öffnen konnte. Selbstverständlich war das nicht - immerhin sollte der Gang ja zur Flucht aus dem Château dienen und nicht, um hinein zu gelangen. Na, das fällt dir ja früh ein , dachte Matt ärgerlich. Kann sein, dass unsere Diebestour gleich ein ruhmloses Ende findet…
    Die Tür, an der sie schließlich anlangten, wirkte massiv. Sie verfügte über einen Metallbügel, aber keinen Hebel. »Dahinter brennt Licht«, sagte Matt leise. Unter dem Türblatt schimmerte ein schmaler Streifen.
    »Vielleicht ist der Lordkanzler gerade beim Abendessen«, meinte Aruula.
    Matt legte sein Ohr an das Holz. »Nichts zu hören. Kannst du etwas erlauschen ?«
    »Moment…« Aruula hockte sich nieder, senkte den Kopf und konzentrierte sich. Nach einer Weile sah sie auf. »Viele Geister ringsum, aber keiner im Raum hinter der Tür«, sagte sie.
    Matts Finger schlossen sich um den Metallbügel. Wenn die Tür von innen verschlossen war, galt es, sie aufzubrechen. Doch dafür fehlte ihnen das Werkzeug. Sie konnten sie ja schlecht mit dem Schwert einschlagen.
    Er zog an dem Bügel. Nichts. Er drückte dagegen. Gleiches Resultat. Verdammt!
    Durch Matts Knochen fuhr es wie ein kühler Wind. Ließ ihr Glück sie nun im Stich? Noch einmal griff er um den Bügel, drückte und zog fester. Nichts geschah.
    Aruula drängte sich neben ihn. »Lass mich mal.« Sie drückte gegen das Türblatt, nicht nur auf Höhe des Bügels, sondern an der Rändern ringsum. Matt sah deutlich, dass das Holz auf der rechten Seite überall um einige wenige Millimeter nachgab. Links mussten also die Scharniere liegen. »Die Klinge des

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