Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
252 - Die Schrecken der Medusa

252 - Die Schrecken der Medusa

Titel: 252 - Die Schrecken der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
Vom Netzwerk:
beginnt.«
    »In welcher Hütte mag sich Victoria befinden?«
    Matt zuckte die Achseln. »Uns bleibt wohl nichts anderes übrig, als sie zu suchen. Wir haben Glück, dass das Dorf so gut wie leer ist; alle sind bei den Barrikaden.«
    »Diesmal kann ich unserem Glück nachhelfen.« Aruula schloss die Augen und konzentrierte sich. Sie lauschte kurz, dann schlich sie zielgerichtet voran. »Folge mir einfach, Matt. Ich kann ihre wirren Träume spüren. Sie schläft noch!«
    Tatsächlich war das Dorf wie ausgestorben. Wenn noch Kinder oder Alte und Kranke hier waren, dann schliefen sie oder versteckten sich. Aruula und Matt liefen unbemerkt zwischen den Hütten durch. Bis Aruula plötzlich den Arm nach hinten streckte. »Schhht.«
    Sie verharrten bewegungslos, als ein Krieger an ihnen vorbei schritt. Sein Speer stach scharf in das Mondlicht. Aber er bemerkte sie nicht.
    »Weiter!« Aruula nutzte geschmeidig jede Bodenwelle aus, jede Hütten- oder Zeltwand. Matthew hatte Mühe, ihr ebenso geschickt zu folgen. Er überließ sich ganz ihrer Führung.
    Aruula verhielt hinter einem Felsen. Der Dorfplatz lag vor ihnen. Hier saßen ein paar Frauen, die miteinander flüsterten. Eine von ihnen weinte.
    »Sie haben Angst«, flüsterte Matt.
    »Ginge mir genauso«, antwortete Aruula. »Gegen Gundars beste Krieger haben sie keine Chance. Ich hoffe nur, die Kerle brandschatzen und plündern nicht.«
    »Ich bringe diesen verfluchten Hund um!«, hörten sie plötzlich eine Stimme, die Matt um Haaresbreite hochfahren ließ. Joonah stiefelte nur wenige Schritte entfernt am Felsen vorbei. Braham war bei ihm. Matt durchfuhr es wie ein Schlag, als er seinen Driller im Gürtel des Häuptlings stecken sah. Konnte Joonah ihn bedienen? Oder trug er ihn nur als Kriegsbeute mit sich herum? Traf Ersteres zu, würden Gundars Soldaten eine böse Überraschung erleben.
    »Dieser blonde Mistkerl hat uns hintergangen«, hörte er den Hünen weiter reden. »Anstatt das Zepter zu stehlen, hat er sich auf die Seite des Lordkanzlers geschlagen.«
    »Er hat uns verraten«, bestätigte ihm sein Schamane. »Vermutlich führt er Gundars Soldaten an!«
    Joonah blieb stehen. »Dann töte ich die Medusa und präsentiere sie Gundar! Ich sage ihm, sie sei verantwortlich für die Versteinerungen und hätte mit den beiden Fremden unter einer Decke gesteckt!«
    »Narr«, knurrte Braham. »Gundar glaubt nicht an die Medusenlegende. Er wird darüber nur lachen.«
    »Aber… die Götter…!«
    »Hast du wieder dein Zeug geraucht?«, schnappte Braham, dann senkte er seine Stimme. Matt hatte Mühe, ihn noch zu verstehen. »Glaubst du inzwischen selbst daran?« Er verdrehte die Augen. »Erinnere dich - die Medusa war unsere gemeinsame Erfindung, um Druck auf das Volk auszuüben. Was bis jetzt ja auch wunderbar funktioniert hat. Du weißt so gut wie ich, dass es keine Medusa gibt!«
    Der Häuptling glotzte ihn blöde an. Dann lief etwas wie Erkenntnis über seine Miene. Eine Weile unterbrach nur das Weinen der Frau die Stille.
    »Dann werden wir Gundars Männer eben schlagen müssen«, entschied Joonah.
    »Sie sind uns haushoch überlegen! Du solltest froh sein, dass sie uns nicht schon früher angegriffen haben und du nur ein Ohr verloren hast anstatt deines Dorfes.«
    »Überlegen? Was redest du, Braham? Wir haben die Götter auf unserer Seite…«
    »… und sie haben durchtrainierte und gut bewaffnete Soldaten!«
    »Denen werden wir es zeigen. Vertraue mir, mein Freund. Wir werden den Kampf gewinnen!« Er zog den Driller aus seinem Gürtel und betrachtete ihn missmutig. »Wenn ich nur wüsste, wie dieses Ding hier funktioniert! Es gibt irgendeinen Trick, da bin ich mir sicher!«
    Matt atmete auf. Der Trick ist, das Ding zu entsichern , dachte er erleichtert. Es hätte ihm schwer aufs Gemüt geschlagen, wenn durch seine Waffe Dutzende Soldaten den Tod gefunden hätten.
    Dumm nur, dass er den Driller wohl abschreiben konnte.
    Braham spuckte aus, dann entfernten sich die beiden in Richtung Barrikaden.
    Matthew Drax musste verblüfft feststellen, dass der Schamane vernünftiger war, als er gedacht hatte. Was nichts daran änderte, dass er ein Schweinepriester war, der den Aberglauben der Menschen zu seinem Vorteil ausnutzte.
    »Da drüben, in dem grauen Zelt, dort finden wir Victoria«, wisperte Aruula.
    Sie mussten den Dorfplatz umgehen, was sie weitere Minuten kostete. Doch endlich kamen sie am Ziel an. Vor der grauen Zeltplane knieten sie sich nieder.
    »Ist jemand bei

Weitere Kostenlose Bücher