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254 - Das Nest

254 - Das Nest

Titel: 254 - Das Nest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Seuche auf Guernsey, die anscheinend von schattenhaften Wesen übertragen wird und alle Technos dort versteinert hat. Ihr seid die letzten Überlebenden der Communities Salisbury und London.« Er erzählte in knapper Form von ihren Erlebnissen auf der Kanalinsel.
    »Der Alte ist echt hinüber?«, fragte Merylbone mit leuchtenden Augen.
    Matt reagierte nicht darauf. »Ich lasse dir den Finger hier. Gib ihn deinen Demokraten-Freunden. Vielleicht könnt ihr mit euren Möglichkeiten herausfinden, was die Versteinerung ausgelöst hat und was man dagegen unternehmen kann.«
    »Da war Loomer… Cinderella Loomer…« Zum ersten Mal klang Merylbone nicht wie ein arroganter Mistkerl. Da lag sogar etwas wie Betroffenheit in seiner Stimme. »Sie kam sterbend hier an und erzählte auch von einer Seuche. Und von Nosfera auf Guernsey…«
    »Die Nosfera hatten sich mit Gabriels Leuten verbündet, konnten sich aber rechtzeitig absetzen, bevor diese Schatten kamen«, fasste Matt die komplizierten Geschehnisse knapp zusammen. »Mit den Versteinerungen haben sie unseres Wissens nichts zu tun.«
    »Es ist ein Fluch Orguudoos«, sagte Aruula, die eben das Gebäude betrat. »Er ist uns auf das Festland vorausgeeilt!«
    Merylbone hörte schweigend zu, als sie ihm vom Schicksal der beiden Fischersleute erzählten. Matt gab ihm ausreichend Wasser, dann brachten sie ihn ins Freie, wo ihn im Laufe des Tages sicher der EWAT entdecken würde.
    Eilig brachen Matt und Aruula auf. Der Weg zu den Lords würde viel Zeit in Anspruch nehmen. Zeit, die Rulfan vielleicht nicht mehr hatte.
    ***
    London, Westminster Station
    Rulfan brummte der Schädel. Um Hrrney nicht noch mehr zu verärgern und vielleicht eine Gelegenheit zur Flucht zu finden, war er scheinbar auf seine Forderungen eingegangen und hatte dem König der Taratzen vermeintlich versucht, den Aufbau und die Bedienung eines MGs zu erklären. Er hatte dem Taratzenkönig klar gemacht, dass es ohne Munition ohnehin nicht funktionierte und die Bedienung der Waffe ansonsten so kompliziert wie nur möglich vermittelt. Hrrney war ungeduldig geworden und hatte ihm einen Schlag verpasst, der ihn zu Boden schickte. Zumindest hatte er seitdem wieder Ruhe vor dem Taratzenkönig.
    Zwei weitere Taratzen waren zerschmettert aufgefunden worden, und Hrrney ließ nun ganz London nach Traysi absuchen. Eine Suche, die ihn ganz und gar in Anspruch nahm.
    Im leichten Dämmerschlaf hörte Rulfan plötzlich ein Geräusch, das ihn weckte. Er setzte sich auf. Von den zerfallenen Bahnschienen her klang ein alt vertrautes Winseln!
    Eine schwarze Lupa sprang nach oben und schüttelte ihr Fell.
    »Chira!« Rulfan stand auf. Die Taratzen waren bereits auf die Lupa aufmerksam geworden und leckten sich hungrig die Lefzen. »Chira, lauf weg!«
    Die dachte nicht daran. Mit gespitzten Ohren sah sie zu ihm hin, witterte und sprang los. Sie warf sich gegen Rulfan, dass er in den Knien einbrach.
    »Chira, das war dumm von dir«, flüsterte Rulfan. Gleichzeitig war er überglücklich, die Lupa zu sehen.
    Schon näherte sich eine Taratze Rulfan und Chira. Es war ein Weibchen.
    »Du musst weglaufen!«, flüsterte Rulfan in das aufgestellte Lupa-Ohr. Chira knurrte kehlig und drückte sich an ihn. Sie schien ihn beschützen zu wollen.
    Hrrney kam nun ebenfalls heran. Er schob das Taratzenweibchen zur Seite, das seine gierigen Finger bereits nach der Lupa ausgestreckt hatte. »Die Lupa gehörrt mirr!«, knurrte er.
    »Nein!« Rulfan schlug nach dem Taratzenkönig, doch dessen lange Arme hatten eine viel größere Reichweite. Er traf Rulfan voll und schleuderte ihn zur Seite.
    Da sprang Chira los, um ihren Herrn zu schützen. Doch auch sie hatte keine Chance gegen die über zwei Meter große Taratze. Hrrneys Rechte umklammerte das jaulende und heftig zappelnde Tier am Hinterlauf und riss es in die Höhe, die linke umschloss das Maul der Lupa. Dann drehte er sich um und ging in Richtung des Abgrunds.
    Rulfan kam auf die Beine und wollte sich auf Hrrney stürzen. Doch zwei Taratzen sprangen vor und hielten ihn links und rechts. Obwohl der Albino nur wenig Nahrung bekam und entsprechend geschwächt war, konnten die beiden ihn kaum halten. Eine weitere Taratze umklammerte den Albino von hinten und presste ihn an sich. Rulfan roch ihren nach Aas stinkenden Atem.
    »Lass Chira los!«
    Hrrney war an den Spalt zwischen den Bahnschienen herangetreten, in den er das Bruchstück geworfen hatte. Langsam drehte der König der Taratzen sich um. Die

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