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254 - Das Nest

254 - Das Nest

Titel: 254 - Das Nest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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um den Treppenaufgang. Matt und Rulfan standen Seite an Seite in ihrer Mitte, Aruula auf der linken Flanke.
    Mit lautem Gebrüll gingen die Lords von Tschelsi auf die Taratzen los. Es waren gut zehn Taratzen gefallen, als Matt unten eine neue Meute sah, die sich anschickte, die Treppen heraufzukommen. Bislang hatten die Lords sich gut geschlagen, aber nun drohte ein Gemetzel auf beiden Seiten!
    »Paacival! Gib mir dein Öl!« Matt riss dem verblüfften Lord die Tonflasche aus der Hand und schmetterte sie auf die Stufen.
    Aruula nahm dem verblüfften Grandlord seine Fackel ab und warf sie in die Flüssigkeit. Helle Flammen schossen augenblicklich hoch.
    »Und jetzt zurück zu den Flößen!«, rief Matt. Er musste die Lords nicht lange bitten. Zwei von ihnen waren leicht verletzt. Matt half Rulfan, Chira zu tragen, während Aruula hinter ihnen sicherte.
    Die Flammenwand verschaffte ihnen einen guten Vorsprung. Bis die ersten Taratzen sie überwanden, waren die Gefährten längst außer Sicht und eilten dem Ufer der Themse entgegen. Grandlord Paacival stieß in sein Horn. Er gab das Signal für die Wächter, die Flöße abfahrbereit zu machen.
    Matt sah Rulfan von der Seite an. Sein Freund wirkte arg mitgenommen, doch er hielt tapfer durch. Dabei war er ganz auf Chira fixiert.
    Wir schaffen es! Wir müssen es schaffen!
    Es wurde doch noch knapp. Als das Flussufer schon in Sicht kam, klangen hinter ihnen die scharrenden Schritte der Taratzen auf, und deren Zischen und Fauchen erfüllte die Luft. Erste Speere und Steine flogen, reichten aber nicht an sie heran.
    Sie sprangen in vollem Lauf auf die Flöße. Die Lords suchten sofort nach den langen Staken und tauchten sie ins Wasser. Matt schloss die Augen und atmete tief durch. Ihr Floß trieb schnell vom Ufer fort.
    Weitere Wurfgeschosse prallten an den Schilden der Lords ab, die zur Uferseite sicherten.
    Die Taratzen tobten und brüllten. Knapp dreißig von ihnen standen an der Uferböschung. In die Fluten sprang keine von ihnen. Sie drohten nur mit den Fäusten.
    »Hoffentlich verreckt Hrrney an den Folgen der Operation«, stöhnte Rulfan. Er war völlig außer Atem.
    Matt drehte sich zu ihm um. »Klingt ganz so, als hättest du eine Menge zu erzählen.«
    Rulfan lag auf dem Rücken und starrte hinauf in die grauen Wolken. »Später, mein Freund. Später. Erst lass uns sehen, wohin der Fluss uns treibt.«
    ***
    Paacival hatte ihnen großzügig sein Haus zur Verfügung gestellt und seinerseits bei seinem Freund Biglord Djeyms Unterkunft gesucht.
    Matt, Aruula und Rulfan nutzten die Zeit, um Chiras Blessuren zu versorgen und ihren gebrochenen Lauf zu schienen. Nach ein paar Stunden humpelte sie schon wieder herum. Rulfan selbst wies außer dem Schnitt in seiner Hand und einigen Platzwunden keine größeren Verletzungen auf; dafür war sein Körper mit grünblauen Flecken übersät.
    Die X-Quads würden sie für die Weiterreise nicht mehr nutzen können. Deren Energiespeicher waren fast erschöpft, und die Gefährten stimmten darin überein, die Technos nicht darum zu bitten, sie neu aufzuladen. Paacival hatte versprochen, sich um andere Transportmittel zu kümmern.
    »Wohin wollen wir überhaupt?« Rulfan starrte in die Flammen. Seine Hand lag auf Chiras schwarzem Fell. »Jetzt, da mein Vater tot ist, habe ich kein Ziel mehr.«
    Matt räusperte sich. »Es tut mir sehr leid um Sir Leonard, Rulfan. Besonders die Art, wie Lady Warrington dir davon erzählt hat. Ich wünschte, ich hätte es dir schonender beibringen können.«
    Rulfan kratzte sich am Ohr. »Ihr sagt, er wäre versteinert worden, und mit ihm alle anderen Technos der Enklave? Aber wie kann das sein?«
    »Wir haben nicht herausgefunden, was auf Guunsay wirklich passiert ist«, ergriff Aruula das Wort. »Auch wenn Maddrax es nicht hören will: Ich betrachte es als Fluch der Götter.«
    Draußen wurde es bereits dunkel und die schmalen Streifen Licht, die zwischen den Fellen und der Fensterwand auf den Boden fielen, wurden blasser.
    Rulfan sah zu Matthew Drax. »Du willst diesem Geheimnis auf den Grund gehen, habe ich recht?« Seine Hand ließ nicht von Chiras Fell ab.
    »Ich…« Matt zögerte. Er sah zu Aruula. »Ja, im Grunde schon. Aber ich wüsste nicht, wie.«
    »Mach dir nichts vor«, sagte Aruula leise. Ihr Blick war in die Flammen gerichtet. »Im Grunde willst du etwas ganz anderes.«
    »Hör mal, ich…« Er setzte neu an. »Ich denke, du bist noch nicht so weit, als dass ich dich damit belasten will,

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