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2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen

Titel: 2542 - Perry Rhodan - Shandas Visionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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kennengelernt.
»Ich liebe dich, Shiren. Du wirst
sehen, vor uns liegt eine wundervolle
Zeit.«
Das war seine Stimme! Kein Zweifel. Für einen Moment glaubte sie, ihr
Herzschlag setze aus. Dann zitterte
sie.
»Ich ... ich bin doch nicht verrückt?
Aber ich kenne deine Stimme, Jürgwein ...«
»Was hältst du von der Wasserwelt
Zyx? Von einem kleinen Haus am
Strand, wie du es dir immer erträumt
hast? Der Bote von ES hat nicht zu viel
versprochen, Shiren. Das StardustSystem ist ein Paradies. Ich bereue
nicht, dass ich dich überredet habe,
diesen Weg zu gehen ...«
»Jürgwein! Wo bist du?«
Sie zitterte wie Espenlaub. Vor ihren
Augen tanzten grelle Reflexe. Endlich
versuchte sie, wieder auf die Beine zu
kommen. Aber ein grässlicher Schmerz
im Knie fesselte sie an den Boden.
Ihr Mann hielt sich im Essbereich
auf. Seine Stimme erklang jedenfalls
von dort, und sie fragte gar nicht, wie
das möglich sein konnte.
»Drei oder vier Jahre, länger bleiben
wir nicht hier auf Aveda. Die Arbeit ist
schwer, aber sie wird gut bezahlt. Wir
haben es geschafft, Shiren ...«
Andere Stimmen. Schritte. Ein Ara
betrat den Wohnraum und kam auf sie
zu. Der Medoroboter, der den Arzt begleitete, hielt sich abwartend im Hintergrund.
»Das sieht zum Glück nicht so
schlimm aus, wie die Meldung erwarten ließ«, stellte der Mediziner fest.
»Ich denke ...« Er griff nach ihrer Hand
und drehte sie so, dass er den Chip sehen konnte. »Du hast hineingebissen?«
»Ich will meinen Mann sehen!«
»Nach meinen Informationen lebst
du allein.«
Geringschätzig verzog sie die Mundwinkel. »Dann sind die Informationen
eben falsch. Ich habe eben erst mit ihm
geredet.«
Der Arzt nickte dem Roboter zu. Die
Maschine verschwand – kam aber
schnell zurück.
»Außer uns hält sich niemand in der
Wohnung auf«, stellte er fest. »Keine
Infrarotspur.«
»Der Roboter wird dir jetzt eine Injektion geben«, sagte der Ara. »Ein
leichtes Beruhigungsmittel.«
»Ich brauche kein Medikament. Das
Zeug macht doch erst krank. – Jürgwein! Sag ihnen, dass du hier bist,
Jürgwein, dass du auf mich aufpasst.«
»Ich liebe dich, Shiren«, erklang es
prompt. »Du wirst sehen, vor uns liegt
eine wundervolle Zeit.«
Sie lachte glücklich, als der Roboter
sich umwandte und ging. Erst als er ihr
Augenblicke später ein gerahmtes Bild
entgegenhielt, verstummte sie ächzend.
»Was hältst du von der Wasserwelt
Zyx?«, fragte Jürgweins Speicherstimme. »Von einem kleinen Haus am
Strand, wie du es dir immer erträumt
hast ...?«
*
    Shanda war im Sessel zurückgesunken, ihr Kopf lehnte am Fenster. Blicklos schaute sie in weite Ferne. Dass aus
ihrem Mundwinkel Speichel tropfte,
bemerkte sie nicht einmal.
    Die Leere, die jäh über sie hereingebrochen war, hatte sich zur Einsamkeit
entfaltet. Für Shanda war dieses Gefühl wie ein bizarrer Irrgarten, ein verschlungenes Labyrinth, das Menschen
ihre Kraft raubte.
    Noch glaubte sie, die Sehnsucht der
Frau zu spüren. Der Medoroboter injizierte ihr in dieser Sekunde ein stabilisierendes Medikament. Das geschah
irgendwo hinter einer der vorüberhuschenden Fassaden.
    Shanda versuchte erst gar nicht, den
Ort zu lokalisieren.
Die Avenida Reginald Bull war lang
und weckte den Eindruck, als würden
die Wohntürme niemals enden. Hundertunddreißig Kilometer insgesamt –
das hatte Shanda irgendwo aufgeschnappt und sich gemerkt –, eine
breite Wunde quer durch Stardust City
und das Herz der Stadt, WhistlerTown.
Neue Empfindungen schlugen über
ihr zusammen. Shanda schnappte
nach Luft, verschluckte sich und wurde von einem Hustenanfall geschüttelt.
Vornübergebeugt, den Kopf mit der
linken Hand abgestützt, fand sie danach nur langsam wieder zu sich
selbst.
Furchtsam schaute sie um sich. Doch
keiner der anderen Passagiere schien
auf sie aufmerksam geworden zu sein.
Für einen Moment begegnete Shanda
dem Blick einer Springerfrau in der
mittleren Sitzreihe.
Knapp zehn Minuten musste sie
noch aushalten.
Shanda versuchte, an gar nichts zu
denken, aber ihre Unruhe ließ sich
nicht vertreiben. Es war heute bedrückender als jemals zuvor. Als steckten
viele Stimmen in ihr, und alle redeten
wild durcheinander.
Schluchzend drückte Shanda wieder die Stirn an die Scheibe. Die Kühle brachte ihr für wenige Augenblicke
Erleichterung, danach wurde es jedoch
umso schlimmer.
Ein hysterischer Schrei ließ sie zusammenzucken. Sie riss die Arme hoch
und presste sich die Hände auf die

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