2543 - Perry Rhodan - Flucht nach Talanis
Paradies machten.
Jäh stoben die Tiere auseinander.
Rence schnaubte ungehalten, weil mehrere schwere Gleiter nahe an dem
Schwarm vorbeijagten.
Sein Blick schweifte über die Skyline. Aus knapp zweihundert Metern
Höhe bot sich ihm ein beeindruckendes
Panorama: Stardust City war eine
Stadt, in der es sich sehr gut leben ließ,
großzügig angelegt, mit vielen Inseln
der Ruhe, trotz der riesigen Wohntürme.
Rence sah nur einzelne, in der Sonne
funkelnde Gebäude. Sogar die imposante Stardust-Nadel, gut siebzig Kilometer entfernt, zeigte sich als hell
leuchtender Reflex. Noch einmal gut
zwanzig Kilometer dahinter begann
der Stardust Space Port, und links davon lag der Thora Space Port. Mittlerweile stiegen dort keine Raumschiffe
mehr auf.
Allerdings hatte Rence in den ersten
Minuten nach dem Alarm Dutzende
Kugeln auf Flammenlanzen im hellen
Blau verschwinden sehen. Ein heißer
Orkan war danach über die Stadt hinweggefegt, das dumpfe Grollen war
minutenlang zu hören gewesen.
Inzwischen herrschte wieder Ruhe.
Rence widmete sich erneut seiner
Konstruktion.
Ein Dutzend dieser hochkomplexen
Simulationen war auf dem Markt. Ob
Whistler-Stardust & Co. sich eine goldene Nase daran verdiente, darüber
dachte er kaum nach. Allerdings zweifelte er nicht daran, dass es einige zehntausend Verrückte gab, die genau wie
er der Industrie zuarbeiteten.
Ich sollte bei Whistler oder seinen
Geschäftsführern einen Ideenbonus einklagen! Aber ich
weiß genau, was ich dann zu hören bekäme. Niemand
zwingt mich, Simulationen auszuarbeiten. Und schon gar nicht, die
Grundlagen für teures Geld zu kaufen.
Er lachte leise.
»Alle Welt wartet auf eine Invasion«,
sagte er im Selbstgespräch. »Da passt
es doch, dass ich mich mit der Entwicklung eines Robotkreuzers herumschlage.«
Ziel der Simulation war die Optimierung aller Bedingungen.
Arbeitseffektivität, Kosteneinsparungen und zugleich Optimierung
des Baukörpers und sämtlicher Parameter. Klein, schnell,
schlagkräftig, in hoher Stückzahl produzierbar.
Ein Signalton zeigte die Rückkopplung des Simulationsrechners mit der
Whistler-Firmenpositronik an.
Mit einem ungeduldigen Stirnrunzeln ließ Rence Ebion die standardmäßigen Belehrungen über sich ergehen.
»... Whistler-Stardust & Co. beglückwünscht dich
zum Erwerb und der Nutzung der Simulation Robotkampfschiff. Es handelt
sich dabei um einen befristeten Wettbewerb; die Spieldauer endet
achtzehn Monate nach Markteinführung mit Ablauf des 15. März
1463. Jeder Konstrukteur erklärt mit Beginn der Simulation, dass
von ihm erdachte sowie verwirklichte Verbesserungen in die
uneingeschränkte Verfügungsgewalt des Veranstalters
übergehen. Eine Vergütung dafür wird ausdrücklich
nicht gewährt. Jedoch werden für fünfzig Prozent der
Bewerber die ausgelobten Preise vergeben. Kriterium der Preisvergabe
ist die erzielte Verbesserung, gemessen am Standardpunktwert
gemäß den technologischen Kriterien für Sicherheit und
Effektivität im Bau unbemannter Raumfahrzeuge, die ...«
Rence versuchte vergeblich, die ellenlangen Belehrungen zu überspringen. Der Firmenrechner reagierte mit
einem optischen Warnhinweis, der das
Konstruktionsholo zweiteilte. Seit
neun Monaten arbeitete er an seiner
Simulation und hatte einen völlig neuen Aufbau der Decks vorangetrieben.
Die Belehrungen kannte er inzwischen
auswendig, und er hasste sie.
Mehrmals war er nahe daran gewesen, alles zu löschen. Doch ebenso oft
hatte er sich selbst für verrückt erklärt.
Warum sollte er alle bisherigen Ergebnisse Whistler-Stardust & Co. kampflos
überlassen? Er wollte einen der Preise
gewinnen, vorrangig natürlich den
Hauptpreis, eine zunächst auf zehn
Aveda-Jahre befristete Übernahme als
Emotio-Konstrukteur mit entsprechender Dotierung.
Das war der große Wurf, von dem er
träumte: mit vierzig ein gemachter
Mann. Immerhin lebte er seit rund
fünfzehn Jahren abwechselnd von
kurzfristigen Tätigkeiten oder sogar
schon von Simulationsgewinnen. Seit
Whistler die Simulationen auf dem
Markt eingeführt hatte, beteiligte er
sich daran. Keine großen Gewinne waren es bisher. Doch was er mit seinen
Ideen für die Fundamentierung im
Schwemmland des Ashawar-Deltas
beigetragen hatte, aber auch für die effektive Nutzung der Alt-Station SOLAR SYSTEM, hatte ihm in den letzten
Jahren ein durchaus angenehmes Leben ermöglicht.
In dem neuen Projekt steckte bereits
sehr viel Zeit. Daher rechnete er sich
gute Chancen
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