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2574 - Das Lied der Vatrox

2574 - Das Lied der Vatrox

Titel: 2574 - Das Lied der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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    Caha war keineswegs willens zu sterben, dafür wartete noch viel zu viel Arbeit auf sie, doch

sie hätte sich auch für den Orden geopfert. Sie war von demselben Ehrgeiz besessen wie ihre

berühmte Urahnin vor rund vierhundert Jahren, Cagra Honovoch. Diese Frau hatte es bis an die

Spitze des Ordens geschafft und sich ganz der Erforschung und Weiterentwicklung der mentalen

Fähigkeiten der Vatrox verschrieben. Dafür war sie sogar noch zur Spätgebärenden geworden, wie in

der Frauenchronik stand.
    Andernfalls hätte es Caha nicht gegeben, die im Schutz des Ordens aufgewachsen war, mit all

seinen Privilegien und Lehren.
    Sie konnte sich keine andere Arbeit vorstellen, auch wenn es manchmal hart war.
    So wie jetzt, da sie den Dorfbewohnern die drohende Gefahr verschwieg und sie damit zum Tode

verurteilte. Aber es waren nicht viele, und sie lebten ganz am Rand der Gesellschaft, das war zu

verkraften.
    Etwas Gutes würde daraus erwachsen, dessen war Caha sicher.
    Caha wollte es ihrer Urahnin gleichtun, wenn nicht sogar mehr erreichen. Es wurde Zeit, dass

die Vatrox den entscheidenden Entwicklungssprung machten, und Caha war in das bedeutendste

Projekt ihrer Zeit involviert.
    Nach dem gewaltigen Anstieg der Bevölkerung und der Ausweitung der mentalen Fähigkeiten auf

achtundneunzig Prozent bei den Frauen und einem Prozent bei den Männern hatte sich etwas

verändert. Irgendwann fiel die Veränderung den begabtesten Mentalinnen des Ordens auf. Wie

zumeist waren sie durch einen Zufall darauf gestoßen und der Sache nachgegangen.
    Im Hintergrund der gedanklichen Kommunikationsebene war ein Geräusch entstanden. Nicht weiter

auffällig oder störend, nur ein leises Summen und Rauschen. Doch es war da und das

Erstaunliche daran: Es wirkte vertraut. Keinesfalls war es unangenehm.
    Nachdem dieses Hintergrundgeräusch von sämtlichen Hochbegabten wahrgenommen und bestätigt

worden war, wurde innerhalb des Vamu-Ordens sofort eine Kommission gebildet, die das weitere

Vorgehen planen sollte. Diesem Geräusch musste nachgegangen werden! Es konnte nicht einfach so

entstehen und es war auch nicht ohne Grund da. Ein einfaches »Echo« der vielen Gedankenbilder war

nach mehreren Tests eindeutig auszuschließen.
    Aber es konnte etwas ganz anderes bedeuten: War da noch jemand, dessen Gedankenströme

die Mentalinnen »hören« konnten?
    Die Vatrox hatten das gesamte Vatar-System besiedelt und nutzten die Ressourcen der anderen

Planeten. Sie hatten Tausende Sonden geschickt und Scans angefertigt, jede einzelne Welt

»durchleuchtet«, doch abgesehen von Bakterien und Einzellern kein anderes höher entwickeltes

Leben gefunden.
    Nicht auf dieser Ebene. Aber vielleicht existierten tatsächlich noch andere auf einer

anders gelagerten Ebene, etwa im hyperphysikalischen Bereich, also sozusagen »nebenan«? Immerhin

fanden in dieser Generation auch die ersten Feldversuche mit Hypertechnik statt, das hätte einen

Zugang öffnen können.
    Im Zuge der Forschungen stellte sich ein erstaunliches Phänomen heraus, das noch mehr Rätsel

aufgab: Jedes Mal, wenn es zu einer Katastrophe größeren Ausmaßes kam, bei der Tausende Leben

vernichtet wurden, verstärkte sich das Hintergrundrauschen und nicht nur das: Dabei wurden sogar

teilweise Emotionen spürbar.
    Und damit wurde das größte Projekt, das der Orden jemals ins Leben gerufen hatte, in Angriff

genommen. Um den Empfang des Hintergrundrauschens optimieren und letztendlich übersetzen zu

können, wurde alles versucht: angefangen bei Drogen, meditativer Trance bis zum Zusammenschluss

mehrerer Kleinkreise.
    Unter Einbeziehung der schwach begabten Männer wie Regam wurde sogar ein Versuch der

»Mental-Technik« unternommen, doch das funktionierte nicht und musste aufgegeben werden.
    In Bezug auf die Hyperphysik und die möglicherweise bei einem Feldtest versehentlich

herbeigeführte Öffnung - wohin auch immer - hatte Caha die Frage in den Raum gestellt, ob

nicht die Möglichkeit bestünde, dass dieses Rauschen von jemandem stammte, der außerhalb des Systems lebte. Und das wäre die größte Sensation von allen!
    Um solche Überlegungen weiterzuverfolgen, musste zuerst herausgefunden werden, in welchem

Zusammenhang die Katastrophen mit der Verstärkung des Geräusches standen. Gab es besondere

Schwingungen,

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