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2574 - Das Lied der Vatrox

2574 - Das Lied der Vatrox

Titel: 2574 - Das Lied der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sie vor allen anderen ausgezeichnet.
    Bis jetzt.
     

6.
    Tag L.O.T., früher Nachmittag: Präsentation 2
     
    Das Licht ging an, und die meisten Frauen blinzelten, fast ein wenig verstört. Wieder aus

dieser unglaublich real wirkenden Simulation aufzutauchen, die noch dazu mittendrin abgebrochen

war ...
    Aber das hatte Lucba Ovichat beabsichtigt. »Wir machen eine weitere kleine Pause«, sagte sie

in die noch halb erstarrte Stille hinein. »Dann setze ich die Vorstellung fort.«
    Das war das Signal für die Dienstroboter, die gleich darauf eifrig durch die Halle schwirrten.

Viele Frauen standen auf und verließen die Plätze, um die Erfrischungsräume aufzusuchen, sich ein

wenig zu bewegen und im Stehen etwas zu sich zu nehmen.
    Saalroboter schirmten den Bereich ab, in dem sich Lucba aufhielt, sodass sie für sich bleiben

konnte.
    Lucba bekam ebenfalls einen Imbiss überreicht.
    Sie überprüfte kauend die Einstellungen für die nächste Präsentation. Sie war überwältigt von

den Eindrücken, die auf sie eingestürmt waren, aber nicht sicher, ob die anderen Frauen ebenso

empfanden. Vielleicht verließen sie den Saal, weil sie nicht noch mehr wollten.
    Olea kam auf sie zu.
    »Das war die großartigste HMS, die ich je erlebt habe«, sagte sie fassungslos. »Ich arbeite

schon seit meiner Ausbildung damit, doch was du geschaffen hast, ist ... unglaublich! Du bist

viel mehr als eine Historikerin. Warum hast du nie gesagt, dass du auch ein technisches Genie

bist?«
    »Oh, anfangs war es nur eine Spielerei«, wehrte Lucba bescheiden ab. »Als ich erkannte, dass

die Technik für das, was ich wollte, nicht genügte, musste ich selbst etwas konstruieren. Es war

ein richtiggehendes Studium, doch mir kam es dabei immer nur auf die historische Forschung

an.«
    »Ich gehe davon aus, dass du dich von nun an vor Angeboten nicht mehr wirst retten können«,

erwiderte Olea. »Deine Technik muss unbedingt konfektioniert werden!«
    »So weit habe ich noch nicht gedacht, mir kam es nur auf den Tag heute an.«
    »Dachte ich mir. Und morgen fällst du in ein tiefes Loch, weil du plötzlich alle Zeit der Welt

zur Verfügung hast und nicht weißt, was du mit dir anstellen sollst.«
    »Hm. Stimmt. Ich sollte darüber nachdenken ... morgen.«
    Olea wiegte den Kopf heftig nach links. »Als ob ich es selbst gewesen wäre ...«, sagte sie

fast träumerisch und schwebte davon.
    Nach Pausenende nahmen alle Frauen wieder ihre Plätze ein.
    Alle.
    Niemand war gegangen, eher waren es mehr geworden. Ein überwältigender Erfolg für Lucba, den

sie kaum fassen konnte.
    Ergriffen setzte sie das Programm fort.
    *
    Vor 4334 Jahren: Caha Honnofoch
     
    »Und du versprichst, dass es unsere letzte Reise ist?«, fragte Regam Ho.
    »Ich sagte es dir bereits«, antwortete Caha. »Es soll auch ein wenig Zeit für uns sein, Regam,

deswegen habe ich die Mädchen zu Hause gelassen.«
    »Armes Destita.« Regam zog die Schultern hoch, er fror. Es gefiel ihm hier nicht, und er

begriff nicht, wieso Caha ausgerechnet an diesen Ort wollte.
    Neun Milliarden zählte die Bevölkerung inzwischen, sieben davon lebten auf Vat. Aber nicht in

dieser Bergregion von Cuurson. Es war kalt und windig, die Felsen waren kahl, und nicht einmal

Tiere fühlten sich sonderlich wohl in diesem Umfeld.
    Auch Vatrox zog es kaum dorthin, schließlich gab es nur wenige Gründe dafür. Ganz bestimmt

keine sportlichen, nicht einmal Windgleiten war möglich. Das Wasser musste aufwendig in Zisternen

gesammelt werden, weil niemand das Verlegen der Leitungen bis hierher finanzieren wollte. Dem

Boden musste jede Handbreit abgerungen werden, um etwas Nahrhaftes herzugeben.
    »Was genau willst du hier eigentlich ergründen?«, wollte Regam wissen.
    »Ich bin im Auftrag des Ordens hier.«
    »Das weiß ich, du sagtest es vor Antritt der Reise. Und weil du eine hoch angesehene

Ordensschwester bist, wäre ich auch von allein draufgekommen.«
    Caha fühlte sich von der Dauernörgelei genervt. Es wurde Zeit, dass sie sich trennten, die

Mädchen waren schon groß und brauchten ihren Vater nicht mehr. Das Zusammenleben auf Dauer

klappte einfach nicht, egal wie sehr man es auch versuchte. Irgendwann gingen Mann und Frau

wieder getrennte Wege.
    Auf der anderen Seite war Regam ein angenehmer Lebensbegleiter, er sorgte gut für die Kinder,

hielt das Appartement in Ordnung und ging arbeiten. Er schien sich auch in Destita wohlzufühlen,

obwohl der Anteil

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