2576 - Tor nach Terra
ausgehenden Emissionen
hyperphysikalischer Art angemessen; per Entfernungspeilung ließ sich die Position ermitteln.
Hauptproblem ist, angesichts des großen Empfangsspektrums die Messergebnisse des
Meta-Orters richtig zu interpretieren und zu verstehen.
Shaline hatte dazu einmal einen passenden Vergleich geliefert: »Farbige Bildchen eines
Computer- oder Magnetresonanztomografen sind zwar interessant anzuschauen, doch was
dahintersteckt, ist ein anderes Thema ...«
Sie atmete tief durch und hob in den Holodarstellungen einige Bereiche hervor.
»Es scheint Wechselwirkungen wie beim Mitschwingen einer Stimmgabel einerseits beim
Kristallschirm und andererseits beim in der Sonne verborgenen psimateriellen Korpus zu geben. Was
diese Resonanz genau zu bedeuten hat, weiß ich nicht.
Alles Weitere ist leider unter Vorbehalt zu sehen. Ich vermute, dass es sich bei der
Nebelkuppel um eine Übergangszone in Bereiche handelt, die wenig mit der normalen
Raum-Zeit-Struktur gemeinsam haben. Vermutlich Dimensionsverzerrungen; Raum und Zeit unterliegen
dort einer Deformation.
Der Nebel an sich ist hierbei eher ein Sekundäreffekt, der für die Übergangs- oder
Grenzschicht von nicht exakt bestimmbarer Dicke steht. Die Nebelmasse könnte eine
Materieprojektion sein, als Ausdruck teilmaterialisierter Hyperenergie.
Schon in diesem Grenzbereich ist die Struktur des konventionellen raumzeitlichen Kontinuums
nicht in bekannter Weise geschlossen, sondern aufgrund starker hyperenergetischer Konzentration
in Richtung Hyperraumniveau verschoben oder entrückt.
Beim zugrunde liegenden Hyperfeld steigen Intensität und Feldstärke zum Zentrum hin an; der
Anstieg ist zunächst sanft, weist dann allerdings einen steilen Gradienten auf. Dahinter oder
darunter gibt es Erscheinungen, die sich als Aufrisse oder Hyperperforationen interpretieren
lassen - als Verbindungen zum übergeordneten Kontinuum.
Einerseits fließt über sie Hyperenergie ins Standarduniversum ab, andererseits scheinen damit
strukturfeldähnliche Effekte verbunden, die raumzeitliche Versetzungen ebenso ermöglichen können
wie akausale Effekte oder die konkrete Überlappung mit einem anderen im Hyperraum eingebetteten
Teilkontinuum.«
Also das, was bereits in den ersten Auswertungen als »dimensionale Verwerfungen« oder
»Bruchzonen von Raum und Zeit« umschrieben wurde, dachte ich, an deren Grenzen beachtliche
hyperphysikalische Kräfte wirksam werden.
Solche Effekte an sich waren nichts Neues. Unabhängig von der Detailstruktur von Hyperfeldern
im weitesten Sinn konnten damit stets Nebeneffekte verbunden sein, die sich im Standarduniversum
als Zeit-, Raum-, Masse- und Energie-Anomalien äußerten.
Beispielsweise als Zeitanomalie, weil Randkomponenten des Hyperfelds durch die Gradientwirkung
in Abhängigkeit von der Hyperfeldstärke wirksam wurden. Es konnte zu Beschleunigungen wie
Verlangsamungen kommen. Häufig wiesen die Anomalien Ähnlichkeiten mit Phänomenen wie
relativistischer Massezunahme, Längenkontraktion und Zeitdilatation auf. Oder sie waren mit einer
Entrückung Richtung Hyperraumniveau und Teilentstofflichungen verbunden.
»Strukturfelder allerdings«, fuhr Shaline fort, »die beachtliche Anteile von UHF- und
SHF-Komponenten aufweisen sowie zu Sextadim-Effekten im weitesten Sinn führen, vergleichbar
jenen, die laut Rhodans Daten aus dem Stardust-System beim Sextadimschleier vorkamen.
Verbunden damit ist, dass die Raum-Zeit-Struktur noch >tiefer< in der Nebelkuppel
ausgesprochen brüchig erscheint - und mit wachsender Intensität der UHF- und SHF-Felder durchaus
Verbindungen zu Pararealitäten aufweisen könnte. Dementsprechend gibt es leichte
Strangeness-Effekte, die jenen der seinerzeitigen Teletrans-Weiche gleichen, aber - soweit sich
das aus der Distanz bestimmen lässt - deutlich schwächer ausfallen.«
Es könnte auch von einer metastabilen Raum-Zeit-Nische respektive Hyper-Vakuole gesprochen
werden, wisperte der Extrasinn.
Vakuole bezeichnete in der Biologie ein mit Flüssigkeit gefülltes Bläschen im Inneren einer
Zelle. In Analogie zur Biologie umschrieb der Begriff Hyper-Vakuole jenen Effekt, wenn eine mit
konventioneller Raum-Zeit-Struktur »gefüllte« Kontinuumsblase vom Standarduniversum zum
Hyperraumniveau verschoben war.
Je nach Ausprägung der Verzerrung bleibt eine Verbindung bestehen, oder diese
Blase ist völlig separiert im Sinne eines
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