Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2576 - Tor nach Terra

2576 - Tor nach Terra

Titel: 2576 - Tor nach Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Castor
Vom Netzwerk:
gab es weitere Impressionen aus Terrania und vielen anderen Großstädten auf der

Erde wie Brasilia Nova, Kalkutta, Moskwa, Sahara City, New London und New York. Dann Luna City.

Auf der Venus Port Venus und Venus City. Dann Marsport VII, New Pounder City und New Trinity City

auf dem Mars. Port Latrur auf dem Saturnmond Titan. Tritonia auf dem Neptunmond Triton ...
    Überall war es ein nahezu lautloses, fast unheimliches Treffen, fast so, als handelten die

Betroffenen in stummer, rein mentaler Übereinstimmung. Erste Hochrechnungen NATHANS besagten,

dass es bis zum Abend Abermillionen sein würden. Schon jetzt zeigte sich, dass diese Zahl

allerdings permanent fluktuieren würde.
    »Prozessionsähnlich kommen ständig neue hinzu, während andere wieder gehen.«
    Bully bemerkte nur am Rande, dass Lech Hallon hereinhetzte, kurz grüßte und seinen Platz vor

dem Halbrund der Bildflächen und Holos Platz nahm. Servos wuselten umher, räumten Bullys

Frühstücksreste ab und servierten dem Ordonnanzleutnant Kaffee.
    Ein Glockensignal verkündete den Anruf der Ersten Terranerin. Bully nahm an, Henrike Ybarri

erschien im Holozylinder. Die 52-Jährige war zierlich und trug das schulterlange, dunkelbraune

Haar mittig gescheitelt. Auf den Verteidigungsminister wirkte sie etwas spröde, aber durchaus

attraktiv.
    »Ich grüße dich, Reginald«, sagte sie.
    »Ich dich ebenfalls - von einem guten Morgen kann ja nicht die Rede sein.«
    »Du sagst es.«
    Ybarri war klug und ein großes politisches Talent, aber keine Charismatikerin. Sie verstand

sich als unabhängig von den Unsterblichen, war den normalen Menschen näher - aber sie suchte und

beachtete den Rat der Zellaktivatorträger und war ihnen gegenüber loyal. Im Gegenzug wurde sie

voll akzeptiert. Sie war am 1. Juli 1458 NGZ für die 23. »Nach-TRAITOR-Legislaturperiode« zur

Ersten Terranerin gewählt worden.
    Nur am Rande wurde Bully in diesem Augenblick bewusst, dass der nächste Wahltermin-für den

Ersten Terraner wie das Residenz-Parlament-am 1. Juli 1463 NGZ anstand ...
    Sie sah ihn ernst an. »Was hältst du von der Reaktion der Menschen? Wie es aussieht, scheinen

nur frühere Globisten und ihre Kinder betroffen zu sein.«
    »Sie reagieren auf die Bedrohung - und die damit verbundenen Resonanzeffekte. Es muss da einen

Zusammenhang zu den goldenen Funken der aufgelösten BATTERIE geben. Ob jedoch ohne diese eine

Verstärkung des Kristallschirms möglich ist, bleibt abzuwarten.«
    »Du verstehst es gut, deine Sorge zu umschreiben. Ich bin mir sicher, dass du ebenfalls

bereits daran denkst, vorsorglich die erste Stufe von Ausweichplan Neo- Sol in Kraft zu

setzen ...«
    »In der Tat. Alles andere wäre verantwortungslos.«
    »Die nächste Sitzung des Hauptkrisenstabs ist für neun Uhr angesetzt...«
    Bully verstand den dezenten Hinweis. »Ich werde kommen.«
    »Danke! Bis später.«
    »Ciao, Henrike.«
    Das Holo erlosch, dennoch starrte Bull noch eine Weile in diese Richtung.
    Er wusste genau, dass mit Inkraftsetzung der ersten Stufe die Vorbereitungen zur

Notfallevakuierung des Solsystems anlaufen würden - und damit würden rund zwölf Milliarden

Bewohner betroffen sein.
    Ausweichplan Neo-Sol war in der Zeit nach dem Abzug der Terminalen Kolonne TRAITOR entwickelt

und in den folgenden Jahrzehnten Zug um Zug umgesetzt worden. Kern war die für den absoluten

Notfall vorgesehene Versetzung von Terra/ Luna, Venus und Mars zur 328 Lichtjahre entfernten,

planetenlosen gelben G-Sonne Neo-Sol mittels eines Situationstransmitters.
    Basis hierzu war der auf dem Asteroiden 491 Carnia platzierte Rest der von Atlan 1388 NGZ in

der galaktischen Southside gefundenen und in Teilen restaurierten lemurischen Plattform ZEUT-42.

Das Gros war massiv beschädigt gewesen - markante Dellen und pulverisierte Bereiche hatten

bewiesen, dass die Plattform seinerzeit einer halutischen Intervallkanonenattacke zum Opfer

gefallen war.
    Bei einer intensiven Untersuchung hatten sich jedoch mehrere Sonnenzapfer der Seitenflächen

sowie eines der beiden Pyramidensechsecke samt der dazugehörenden Peripherie als kaum beschädigt

erwiesen. Die Anlagen wurden demontiert, aufwendig repariert und funktionierten seither wieder

einwandfrei.
    Jede der sechs Pyramiden ereichte zehn Kilometer Höhe und bedeckte eine Grundfläche von zehn

mal zehn Kilometern. Sie befanden sich ebenso wie die vier Flächenzapfer seit Anfang 1405 NGZ auf

dem am 3.

Weitere Kostenlose Bücher