2576 - Tor nach Terra
Armbandgerät; fast augenblicklich wechselten einige Holos zu positronisch
aufbereiteten Ortungsergebnissen des Feuerauges.
»Leg los!«
Er räusperte sich. »Von dem Objekt gehen beträchtliche Emissionen im ultra- wie auch
superhochfrequenten Bereich des hyperenergetischen Spektrums aus, die deutlich über den optisch
sichtbaren Tausendkilometerbereich hinausreichen. Momentan ist ein Gebiet von bis zu zwei
Millionen Kilometern Durchmesser betroffen, aber das ist nur eine Momentaufnahme. Es kann schnell
ein Vielfaches davon werden!«
Ein Diagramm in logarithmischer Darstellung erschien.
»Normalerweise verbinden wir mit Psi-Materie den Spektralabschnitt ab rund neun mal zehn hoch
dreizehn Kalup einschließlich der damit verbundenen Dakkar- oder Sextadim-Komponenten. Nach oben
hin sind selten Bereiche von mehr als vier mal zehn hoch fünfzehn Kalup betroffen ...«
Psi-Materie hat diesen Namen erhalten, weil sie im Zusammenhang mit den Parakräften von
Mutanten zuerst beobachtet wurde, sagte der Extrasinn.
Diese »Substanz« als pseudomaterielle Erscheinungsform von psionischer Energie war noch
mehr als normale Materie eine scheinbare: Sie wirkte auf unsere Sinne zwar ebenfalls fest,
flüssig oder gasförmig, hatte ihre Ursache jedoch ganz im Übergeordneten. Mit ihr verbunden war
Hyperstrahlung im UHF-Bereich bei etwa einem Petakalup in einer Bandbreite von 936 Megakalup, die
den natürlichen Parakräften zugeordnet wurde.
»In unserem Fall«, dozierte Kook, »haben wir es allerdings mit Emissionen zu tun, die ihr
Maximum im Bereich zwischen etwa fünf und sieben mal zehn hoch siebzehn Kalup haben und
damit im SHF-Band liegen! Nahezu sekündlich gibt es überdies Eruptionen, die dafür sprechen, dass
diese Psi-Materie ... hm, mal eben so gebändigt ist.«
Sein hageres Gesicht sah ernst aus.
Hyperphysikalisch betrachtet, wisperte der Extrasinn, bildet das Äquivalent von
Hyperbarie des unteren Bereichs des hyperenergetischen Spektrums bis etwa sieben mal zehn hoch
dreizehn Kalup die Grundlage von konventioneller Masse und Energie.
Im Normalfall war der übergeordnete »freie« Anteil in Form von direkt nutzbarer Hyperenergie
gering oder nahezu null, der zugrunde liegende Hyperbarie-Anteil »raumzeitlich-materiell
auskristallisiert«. Neben diesen als normal betrachteten Erscheinungsformen von Materie gab es
solche, die über einen größeren freien Anteil von Hyperenergie verfügten - beispielsweise bei
Hyperkristallen.
Allgemeiner ausgedrückt wird deshalb bei Abweichungen von konventioneller Materie von
Hypermaterie gesprochen.
Eine Extremform davon wiederum war das, was ziemlich vereinfachend als Psi- Materie
umschrieben wurde, obwohl es bei dieser ebenfalls eine ganze Reihe von Unterschieden gab - sei es
aufgrund der Art der Erzeugung, ihres Grads der Stabilität oder wegen ihrer Erscheinungsform.
Letztere reichte von der bei der Second-Genesis-Krise durch die Parakräfte von Mutanten
geschaffene Psi-Materie über den Paratau der Nocturnen und den Tymcal genannten Para-Staub bis
hin zu der technisch stabilisierten Psi-Materie bei den Trafitron-Wand 1ern der JULES VERNE.
Auch hinsichtlich der Stabilität gibt es beträchtliche Unterschiede, dachte ich.
Im Fall von ARCHETIM war beispielsweise beobachtet worden, dass im Sterbeprozess der
Superintelligenz die psionische Energie in den festen Aggregatzustand wechselte. Von Dr. Carapol
stammte die Vermutung, dass ARCHETIMS psimaterielle Masse ein Mehrfaches der Erdmasse betragen
könnte - und dennoch war diese unglaubliche Menge seit rund zwanzig Millionen Jahren stabil.
Es gab zwar im Solsystem die als »sechsdimensional funkelndes Juwel« umschriebene
Hyperemission - und bis zu einem gewissen Grad konnten Wesenheiten wie ES die Energie dieser
Psi-Materie anzapfen -, aber das Gebilde zeigte keine Tendenz zur Auflösung oder gar
Detonation.
Im Gegensatz dazu handelte es sich beim Para-Staub, den die Qevayaan und Guyaam in Tradom
benutzt hatten, um staubförmige Psi-Materie mit extrem kurzer Lebensdauer, deren Aggregatzustand
ständig zwischen Normal- und Hyperraum wechselte; genügend große Mengen Tymcal konnten fast schon
als lebendig bezeichnet werden.
Als Quintadimtrafer war der Supermutant Ribald Corello wiederum in der Lage gewesen,
Hyperenergie zu Psi-Materie zu verstofflichen - doch das war ein für ihn derart anstrengender
Prozess gewesen, dass er nur in zweijährigen
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