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2576 - Tor nach Terra

2576 - Tor nach Terra

Titel: 2576 - Tor nach Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Castor
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deren Zenit sich allerdings nur

wenige Meter unterhalb der Oberfläche befand.
    Gucky bot an, eine weitere Teleportation zu wagen, doch ich untersagte es ihm. »Du weißt, was

bei deinem letzten Versuch passiert ist.«
    Stattdessen kontrollierte ich meinen SERUN, winkte dem Laosoor, der ebenfalls seine

SERUN-ähnliche Kombination prüfte, und verließ die ATLANTIS auf konventionellem Weg, nachdem ich

Gucky eindringlich eingeschärft hatte, als Notfallreserve zu fungieren.
    Der Ilt fügte sich schweren Herzens.
    Tovi und ich schwebten kurz darauf über der Kuppel, von den Gravo-Paks unserer Anzüge

problemlos getragen; von Technikausfall keine Spur. Beim Blick zur Sonne hatte ich einen

sonderbaren Eindruck von Unwirklichkeit - ich konnte es nicht genau definieren, aber das, was ich

sah, war weder Sol noch Stardust...
    Oder immer noch ein Traum?
    »Ist das hier deine Kuppel?«, fragte der Laosoor.
    »Rein von den Ausmaßen her schon.« Ich musterte die eingeblendeten Ortungsanzeigen. »Vor dem

Untergang von Atlantis lag sie allerdings in rund hundert Metern Tiefe.«
    Ich erinnerte mich genau an den ersten Besuch: Im Licht der grellen Scheinwerfer war ein sehr

großes, unterseeisches Plateau erschienen, auf dem sich eine bläulich schimmernde Halbkugel aus

bestem Arkonstahl erhob.
    Aus weiter Ferne erklang die sachliche Stimme Feltifs: »Unser Notquartier, Erhabener.

Durchmesser an der Bodenrundung hundertzwanzig Meter, Höhe etwas über sechzig Meter. Sie hält

jeden Wasserdruck aus und ist mit allen Maschinen und Gerätschaften ausgestattet worden, die wir

oben entbehren beziehungsweise von Larsa evakuieren konnten.
    Die Kuppel hat eine Robotbesatzung, reiche Lebensmittelvorräte in konzentrierter

Form und große Flutschleusen. Der gewachsene Fels unterhalb des Aufsatzstückes ist auf weitere

hundert Meter ausgehöhlt und mit Arkonstahl im Thermal- Hochdruckverfahren ausgespritzt worden.

Die statischen Berechnungen weisen aus, dass auch extremste Belastungen bei eventuellen

Bodenverschiebungen gut absorbiert werden können.
    Der Spritzgusssockel ist mit der Halbrundung verschweißt worden. Genau

betrachtet, handelt es sich um einen im Fels versenkten Turm, von dem nur die halbkugelige

Dachwölbung zu sehen ist. Wir bringen notfalls zehntausend Flüchtlinge darin unter.«
    »Tauchen wir!«, sagte ich.
    Wir ließen von den SERUNS konturnahe Prallfelder projizieren und justierten, nachdem wir im

Wasser waren, die Gravitatoren auf höhere Schwerkraft, sodass wir wie Bleigewichte in die Tiefe

sanken.
    Helm- und Brustscheinwerfer flammten auf. Im Helmfunk hörte ich den beschleunigten Atem des

Laosoor. Er kannte meine »berühmte Kuppelstation« nur aus meinen Berichten und Erzählungen.
    In diesem Augenblick wurde mir schmerzlich bewusst, wie selten ich in der Zeit seit dem

Erwachen aus meinem letzten Larsaf-III-Tiefschlaf im Jahr 2040 alter Zeitrechnung hier gewesen

war. Die Begleiter konnte ich quasi an einer Hand abzählen
    Im oberen Drittel der Kuppel erkannte ich eine aus der Wölbung ragende zylindrische

Zugangsschleuse. Ich sendete die mir bestens bekannten Zugangskodes - und zur eigenen Verblüffung

öffnete sich das Außenschott, gefolgt von einem bewusst schwachen Funkimpuls: »Freut mich, dich

endlich mal wieder begrüßen zu dürfen, Ge... Atlan.«
    Tovi wedelte mit der Schwanzhand. »War das ... Rico?«
    »Ja, das war Rico!«
    *
    Wenig später standen wir in der Zentralkuppel mit der Steuer- und Überwachungseinheit und

wurden von dem Roboter nochmals begrüßt. Rico trug keine menschliche »Verkleidung«, sondern

ähnelte mehr einem Skelett aus Stahl, dessen Schädel ein kaum bewegliches Plastikgesicht

zierte.
    Noch bemerkenswerter war allerdings das neben Rico schwebende, grob elliptische Gebilde von

etwa fünfzig Zentimetern Höhe, aus dessen oberem Ende auf Teleskopgliedersegmenten ein

zylindrischer Kopf ausgefahren war. Ich fühlte mich unweigerlich an den VARIO-500 erinnert.
    Rico informierte mich, dass es ein VARIO-IOOO war, der - mit zwei anderen im Jahr 1346 NGZ im

Stardust-System stationiert - von Lotho Keraete im Auftrag von ES mit »Zusatzprogrammen«

ausgestattet worden war.
    »... gibt es schon seit einer ganzen Weile eine hyperphysikalische Verbindung von der

Kuppelstation zu einem dimensional ausgelagerten Gebiet, das äußerlich an Atlantis erinnert, aber

nicht wie die Originalinsel auf Larsaf III alias Terra auf den Grund

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