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2577 - Kosmisches Puzzle

2577 - Kosmisches Puzzle

Titel: 2577 - Kosmisches Puzzle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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anlasten konnte, sondern eher seiner grundlegenden Programmierung.
    Allerdings kam es darauf nicht an, und seinen eigentlichen Zweck hatte er mustergültig

erfüllt.
    »Noch einmal, ich danke dir für deine Hilfe, aber ...«
    »Du solltest auf ihn hören«, unterbrach Rhodans Stimme.
    Sie drehte den Kopf zur Seite und blickte den Unsterblichen an. »Hörst du immer auf das, was

die Mediker und ihre Hilfstechnologie dir verordnen?«
    Der Terraner lachte. Sein Gesicht war nur wenig über ihr; nun erst bemerkte Eritrea, dass sie

nicht mehr auf dem Boden, sondern auf einer Medoliege ruhte.
    »Bisweilen nicht«, gab Rhodan zu.
    Eritrea stützte sich ab, stemmte sich in eine sitzende Position. Leichter Schwindel überkam

sie, doch sie wollte sich nicht die Blöße geben, sich erneut umzulegen. Das unangenehme Gefühl

verschwand rasch wieder. »Wie lange war ich ohne Bewusstsein?«
    »Etwa eine Viertelstunde. Janost Jussu hat es stärker erwischt als dich. Er stand merklich

intensiver mit den austretenden Energien in Kontakt. Du hattest Glück im Unglück und wurdest von

der ersten heftigen Entladung weggeschleudert.«
    »Glück nennst du das?« Sie tastete über ihren schmerzenden Rücken, wo sie aufgeprallt war. Am

Hinterkopf fühlte sie einen Verband.
    »In der Tat.«
    Sie schloss kurz die Augen. »Angesichts der Situation muss ich dir wohl recht geben. Wie geht

es Janost?«
    »Die Roboter haben ihn in eine Medostation gebracht, wo sich ein Arzt um ihn kümmert. Mehr

kann ich bisher nicht sagen. Ich habe darum gebeten, dass man mich umgehend informiert, sobald

mehr feststeht.«
    »Was ist da drüben geschehen? Ist das Aggregat...«
    »Nur langsam«, bat Rhodan. »Fühlst du dich stark genug, um mich zu begleiten? Es ist offenbar

nicht mehr gefährlich.«
    Eritrea schob die Beine von der Liege und stand auf. Erneut drohte ihr Kreislauf zu versagen,

doch sie bezwang die Schwäche. »Gehen wir.«
    Während der ersten Schritte kam sie sich vor, als laufe sie auf Kugeln. Nach und nach

verschwand das Gefühl, und sie entdeckte schon von Weitem das rot glühende Etwas an der Seite der

Oldtimer-Statue. Als sie direkt davorstand, erkannte sie darin das Zusatzaggregat, das jedoch

nicht die übliche metallische Farbe aufwies, sondern rot verfärbt war und extreme Hitze

abstrahlte.
    »Es hat sich auf geradezu unfassbare Temperatur aufgeheizt«, erklärte Rhodan. »Jedes andere

bekannte Material, sogar Arkonstahl, wäre geschmolzen. Nun kühlt es nur langsam ab.«
    »Hat es Schaden genommen?«
    »Ich kann es nicht sagen, aber vermutlich nicht. Die Oberfläche jedenfalls scheint völlig

intakt.«
    Das Glühen spiegelte sich in der Silberkugel, in der sich mit einem Mal ein Durchgang öffnete,

wo vorher nichts als glatte Wand gewesen war. Sher Pawet trat daraus hervor; ein letzter Hauch

der Spiegelung tanzte auf seiner Stirn.
    Der Wissenschaftler kaute auf einem Holzstab, der aus seinem Mund ragte. Wohl als er Eritreas

verwunderten Blick bemerkte, nahm er ihn heraus und ließ ihn in einer Hosentasche verschwinden.

»Hilft mir bei der Konzentration«, murmelte er beiläufig.
    Eritrea dachte daran, wie sie vor Kurzem mit sich selbst gesprochen hatte - was für einen

Außenstehenden wahrscheinlich nicht weniger eigentümlich gewesen wäre. »Jeder hat so seine

Methoden.«
    »Hast du etwas herausgefunden?«, fragte Rhodan.
    »In der Tat.« Pawet deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf das glühende Aggregat. »Die

internen Protokolle der Silberkugel bezeichnen den Vorfall als eine Fehlinterpretation und

Missdeutung als Angriff. Es hat sich ereignet, weil die Fremdtechnologie ein sehr lange

desaktiviertes Sicherheitsprotokoll ansprach, das die Wahrscheinlichkeiten falsch

berechnete.«
    »Ein Unfall also.«
    Pawet nickte. »Bedauerlich, aber wahr. Der Zwischenfall hätte Eritrea beinahe das Leben

gekostet, und Janost... weiß man etwas Neues über ihn?«
    »Noch nicht.«
    »Es ist ein bizarrer Zufall. Gerade Janost hat immer wieder prophezeit, dass es früher oder

später zu einem gefährlichen Zwischenfall kommen muss, wenn wir mit Technologie umgehen, die wir

nicht selbst entwickelt haben oder sie zumindest bis ins Letzte verstehen. Nun hat es ihn

persönlich getroffen.«
    Das Glühen des Zusatzaggregats nahm merklich ab, doch als Rhodan seine Hand vorsichtig

näherte, schlug ihm noch immer starke Hitze entgegen.
    »Falls du einen Einbau für möglich hältst«, sagte

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