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2577 - Kosmisches Puzzle

2577 - Kosmisches Puzzle

Titel: 2577 - Kosmisches Puzzle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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und krachte erst drei

Meter entfernt wieder auf den Boden.
    Das Aggregat drehte sich in einem Spannungsfeld aus zuckenden Entladungen in der Luft.
    Eritrea schnappte nach Luft.
    Ihr Herz. Ihr ... Herz ...
    Es tat so weh, und es ... es schlug nicht mehr.
    Es ...
    Es wurde dunkel.
    *
    Timber F. Whistler saß noch immer ungerührt, in perfekt aufgerichteter Haltung auf dem Boden.

»Was willst du nun unternehmen?«
    Rhodan erhob sich. Sein Nacken schmerzte ein wenig. »Du selbst hast MIKRU- JON erwähnt, das

...« Er stockte. »Mein Schiff, der Museumsraumer der Halbspur-Changeure, der mich als seinen

Piloten erwählt hat.«
    »Das weiß ich«, sagte der Administrator verwirrt. »Du musst es mir nicht erklären.«
    Ich hab es nicht dir erklärt, dachte Rhodan. Sondern mir selbst. MIKRU-JON ist

tatsächlich mein Schiff, daran gibt es nichts zu rütteln.
    Er sah ein letztes Mal auf die Holo-Wiedergabe, die perfekt ein Panaromafenster simulierte,

das den Blick auf Stardust City öffnete.
    Ich bin von Täuschung umgeben. Ein Panoramafenster, das keines ist. Ein Mensch,

von dessen Originalkörper lediglich das Gehirn geblieben ist. Was ist überhaupt noch echt? Und wo

täusche ich selbst Dinge vor, die nicht der Wahrheit entsprechen?
    Das war ein nur scheinbar müßiger Gedanke, der auf ein grundsätzliches Problem verwies. Wie

offen sollte sich Rhodan zeigen? Inwieweit durfte und musste er seine Pläne und Überlegungen mit

Whistler im Detail teilen?
    In Stardust war er auf Strukturen getroffen, die ohne ihn und seinen Einfluss gewachsen waren,

und das seit vielen Jahrzehnten. Es gab ein Netz aus Beziehungen, Politik und Macht, auf das er

nur von außen einige kurze Blicke erhascht hatte.
    Wahrscheinlich lauerten noch etliche Rätsel und Geheimnisse im Dunkeln, deren Bedeutung er

nicht kannte. Es war eine Menschheit, die ohne ihn zurechtkommen musste und dabei erfolgreich

war. Wie könnte es auch anders sein?
    »Ich werde Kontakt zum Konzept Lloyd/Tschubai aufnehmen«, sagte er, »das mit den Soldaten in

NEO-OLYMP zurückgeblieben ist. Er soll MIKRU-JON zu sich auf den Polyport-Hof holen, wenn möglich

auch den Shazor Murkad, den Staubreiter Gomrakh und einige Ja'woor.«
    »Du willst mobil machen? Aufrüsten?«
    Rhodan lächelte. »Sozusagen. Wir ziehen unsere Kräfte zusammen. Die Zeichen stehen auf Sturm,

und ich ... und wir sollten diejenigen sein, die diesen Sturm lenken! Die Untersuchung der

Psi-Sonde an MIKRU-JON ist längst überfällig. Womöglich kann sie den ES-Mutanten und ihrem

Parablock zur Verfügung gestellt werden, um sie zu stärken. Oder wir können die Psi-Materie im

Solsystem zum Einsatz gegen das Feuerauge bringen. Egal wie oder was - wir müssen endlich

handeln!«
    »Was ist mit den Zusatzaggregaten, die Atlan von Homunk erhalten hat?«
    »Eritrea Kush ist damit bereits an der Arbeit, unten in der Maschinenhalle.«
    »Sollten wir sie nicht unterstützen?«
    Der Zellaktivator träger nickte. »Sie ist zwar versiert genug, aber zumindest moralisch können

wir ihr Beistand leisten. Zeichen setzen. Ich schlage dir vor, dass du die weitere Koordination

übernimmst und ich bei Captain Kush vorbeischaue. Zuvor würde ich mich aber gern von JOKER in der

Nutzung der Silberkugeln unterweisen lassen. Dann stehe ich vor Eritrea nicht ganz so dumm da

...«
    Whistler lachte. »Auch Unsterbliche kochen nur mit Wasser, wie?«
    *
    Perry Rhodan lag in seinem Privatquartier auf dem Bett, die Hände hinter dem Nacken

verschränkt, die Augen geschlossen, und lauschte der Hypnoschulung, die seinen Geist mit

Informationen tränkte.
    Gleichzeitig dachte er an viele andere Dinge, die ihn so sehr berührten, dass er sie nicht

einfach verdrängen konnte. Die bittere Nachricht über den endgültigen Tod der alten Wegbegleiter.

Noch vor Kurzem hätte Rhodan nie für möglich gehalten, noch einmal so intensiv um sie zu trauern;

schließlich waren sie schon vor langer Zeit gestorben und ihre Bewusstseine in das

Geisteskollektiv der Superintelligenz
    ES aufgegangen.
    Deshalb verfolgte ihn auch etwas anderes noch weitaus mehr - die Verzweiflung in Guckys Stimme

und Blick, der elende Zustand des Mausbibers und seiner Familie, die er gerade erst wiedergefunden hatte. Denn mit Gucky lebte und kämpfte er seit Jahrhunderten Seite an

Seite.
    Er machte sich Sorgen um den Kleinen, sogar in diesen Momenten, während die Hypnoschulung lief

und nahezu jeden anderen Gedanken

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