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2577 - Kosmisches Puzzle

2577 - Kosmisches Puzzle

Titel: 2577 - Kosmisches Puzzle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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auswendig, während Rhodan ihr in diesen Momenten zum ersten

Mal lauschte und erfuhr, was sich auf Talanis ereignet hatte, wie es um das Feuerauge stand, um

das Solsystem und letztlich auch um die Superintelligenz ES.
    So kam es, dass ihre Gedanken abschweiften. Wie fasziniert hatte sich Atlan gezeigt, als er

erfahren hatte, dass ES die Stardust-Terraner keineswegs schutzlos zurückgelassen hatte in ihrer

Raumenklave in geradezu endlos weiter Entfernung zur Heimat.
    Die Felsennadel samt der Halle der 1000 Aufgaben, die Anlagen für den Sextadimschleier, die

acht Oldtimer-Silberkugeln als phantastische Reisemöglichkeiten ... aber ES ging es entsetzlich

schlecht.
    »Auf Wanderer steht im Kuppelbau am Fuß des 1300-Meter-Turms eine Eissäule«, sagte Atlan

gerade. »Die vor Kälte erstarrte Superintelligenz - oder ihr Avatar, der uns wohl bildlich machen

soll, was auf einer höherdimensionalen Ebene geschieht. ES stirbt, Perry, wenn unsere

Rettungsversuche nicht greifen. Wenn du dieses verdammte PARALOX-Arsenal nicht bald findest oder

uns eine Alternative einfällt!«
    Im Solsystem hatte das Feuerauge den Kristallschirm durchdrungen und stand seitdem mit dem

Psi-Sturm und dem Schirm selbst in enger Wechselwirkung; ebenso mit dem psimateriellen Korpus der

toten Superintelligenz ARCHETIM in der Sonne. Eine Katastrophe bahnte sich an, die bislang

niemand stoppen konnte. ARCHETIMS Psi-Materie verlor zusehends an Stabilität, wodurch auch die

für ES angezapfte Energie sich stets verringerte.
    Der Parablock der wiederentstandenen ES-Mutanten wurde deshalb von Stunde zu Stunde schwächer

... und die ersten Teilnehmer starben.
    Eritrea musterte Perrys Gesicht, als dieser vom endgültigen Tod alter Wegbegleiter erfuhr. Sie

hörte die Namen Ribald Corello, John Marshall, Baiton Wyt, Lord Zwiebus, Tatcher a Hainu und

Dalaimoc Rorvic. Der Terraner schien ruhig zu bleiben, doch unter der Oberfläche zeigten sich

Emotionen - Rhodan war bis ins Mark getroffen. Seine Lippen bewegten sich leicht, ohne dass auch

nur ein einziger Laut darüber drang.
    »Wegen ES' Zustand sind sie nicht ins Bewusstseinskollektiv der Superintelligenz

zurückgekehrt«, sagte Atlan, und obwohl es sich um eine Aufzeichnung handelte, schien er Rhodan

direkt in die Augen zu sehen. »Du weißt, was das bedeutet.«
    »Sie sind endgültig vergangen«, murmelte der Terraner, als könne sein alter Freund es

hören.
    Sie glaubte, seinen Schmerz zumindest ansatzweise zu verstehen.
    Nach dem tragischen Unfall, der ihren Mann das Leben gekostet hatte, hatte sie sich

verzweifelt an ihn geklammert, als würde er leben und könne ihr zur Seite stehen. Er war ihr

immer wieder in Träumen erschienen, als Artikulation der Sehnsüchte ihres Unterbewusstseins, so

oft, bis sie ihn schließlich fast für real gehalten hatte. Dass sie mit ihm gesprochen, sich

sogar mit ihm ausgetauscht hatte, schien ihr im Nachhinein bizarr.
    Der Vorgang war kaum mit dem Wiedererscheinen der alten Mutanten vergleichbar - wohl aber die

Tatsache, dass ihr Mann ebenso wie diese letztlich ein zweites Mal gestorben war. Ein doppelter,

nachgeschobener, endgültiger Verlust.
    Sie wusste, wovon Atlan als Nächstes reden würde, und öffnete eine kleine Schublade an der

Seite des antiquiert wirkenden Tisches, an dem sie saß. Sie selbst hatte seine Parameter bestimmt

und ihn aus der Formenergie entstehen lassen, die die Silberkugel zur Verfügung stellte. Formenergie - ein unerhörter, beinahe unanständiger Luxus für jemanden, der sie nie selbst

verwendet, sondern höchstens Geschichten über die »gute alte Zeit« gehört hatte, in der

Formenergie beinahe selbstverständlich und intergalaktische Reisen bestenfalls kurze Spaziergänge

gewesen waren.
    Ihre Umgebung mit einfachen Befehlen und Steuerimpulsen zu verändern faszinierte Eritrea. Es

war zu ungewöhnlich, zu fantastisch, um sich daran zu gewöhnen.
    Aus der Schublade holte sie eines der fingerlangen metallenen Bauteile hervor und wog es

nachdenklich in der Hand. Nichts wies darauf hin, dass es sich um Hochtechnologie handelte,

sozusagen direkt aus der Werkstatt einer Superintelligenz.
    Sie legte den schmalen Stift auf der Tischplatte ab; er rollte einige Zentimeter und stieß mit

leisem Klirren gegen das Glas, das Eritrea in Gedanken versunken hob, an die Lippen setzte und

trank.
    Beißend bitter rann die Flüssigkeit die Kehle hinab. Fast augenblicklich fühlte sie

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