Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2578 - Das mahnende Schauspiel

2578 - Das mahnende Schauspiel

Titel: 2578 - Das mahnende Schauspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
Vom Netzwerk:
er die Suche ergebnislos abgebrochen.
    Nun trieb es ihn regelrecht aus dem Gleiter. Die Enge des Gefährts und die verheißungsvolle

Präsenz der Frau hatten geradezu erdrückend auf seine Psyche gewirkt. Er sehnte sich nach einem

Moment des Alleinseins, der Reflektion seiner Gefühle, ohne ständig ihr Parfum in der Nase zu

haben.
    »Ich hole dich dann für den Empfang ab, Alaska«, sagte Vetri. Sie zwinkerte ihm zu.
    Der Terraner stutzte. »Ich dachte, der Empfang habe bereits stattgefunden?«
    Vetri ließ ihr glockenhelles Lachen erklingen. »Aber nein, das war bloß eine kleine

Präsentation meinerseits, um die Gäste einzustimmen. Der richtige Empfang findet erst in drei

Zeiteinheiten statt. Aber dafür ...« Vetri senkte die Stimme, näherte ihre pfirsichfarbenen

Lippen langsam seinem Gesicht, bis er ihren warmen Atem durch die Öffnungen der Maske spüren und

riechen konnte. »... findet dort die angekündigte Überraschung statt: Du wirst die Gelegenheit

haben, die Mimen persönlich kennenzulernen!«
    Ruckartig rutschte Saedelaere von der Frau weg. Die Gleitertür öffnete sich automatisch, und

er stieg aus.
    »Dann warte ich darauf, dass du uns abholst«, sagte er hastig.
    Bevor sich die Tür schloss, hörte er von Vetri ein vergnügtes Kichern, als hätte ein kleines

Mädchen einen Streich gespielt.
    *
    Eroin Blitzer erwartete den Terraner bereits. Er ging unruhig im großen Wohnzimmer auf und ab.

Als Saedelaere eintrat, blieb er stehen und blickte den Maskenträger mit säuerlichem

Gesichtsausdruck an.
    »Hast du etwas gefunden, Alraska?«
    Saedelaere schüttelte den Kopf. »Nein. Halt, doch: Vetri hat indirekt zugegeben, dass es das

Reich der Harmonie gibt ... oder zumindest gab. Sie hat gesagt, dass es ein Konsortium aus dem

Reich der Harmonie war, das den Anstoß zum mahnenden Schauspiel gab. Vetri sagte, dass sich

dieses Konsortium der Aufgabe verschrieben habe, das Schauspiel so vielen Völkern wie möglich zu

präsentieren.«
    Eroin Blitzer antwortete nicht sofort. Stattdessen blickte er den Maskenträger kritisch an.

Seine Mundwinkel zuckten, wie vor kurzer Zeit auf der LEUCHTKRAFT, als der Commo'Dyr unter Stress

gestanden hatte.
    »Du hast Vetri getroffen?«
    Alaska Saedelaere klappte verblüfft den Mund zu. Worauf wollte der Kleine hinaus?
    »Vetri hat mich getroffen. Sie hat mich in die Außenbezirke gebracht, wo ich einige leer

stehende Gebäudekomplexe untersucht habe. Was soll die Frage?«
    »Hast du in diesen Gebäuden irgendetwas gefunden?«
    Der Maskenträger fühlte leisen Zorn in sich aufsteigen. Er hatte gehofft, für einige Zeit

allein sein zu können. Stattdessen fand er sich plötzlich in unnötigen Diskussionen mit dem

Zwergandroiden wieder.
    »Ich habe Anzeichen auf sehr fortschrittliche Technik gefunden. Der SERUN hat alle

Ortungsdaten gespeichert und so weit wie möglich ausgewertet. Konkrete Ergebnisse kann ich aber

nicht vorweisen.«
    »Aha«, machte Eroin Blitzer. »Ich will so schnell wie möglich zurück in die LEUCHTKRAFT.«
    Saedelaere hob beide Hände. »Kommt gar nicht in Frage, Eroin! Wir sind auf der richtigen Spur!

Ich bin überzeugt, dass die Theaterdirektion über Informationen zu Samburi Yura und dem

Konstrukteur verfügt. Außerdem dürfte im mahnenden Schauspiel vermutlich ... «
    »... kein einziger Hinweis zum Verbleib von Frau Samburi versteckt sein!«, beendete das

Kunstwesen den Satz. »Merkst du eigentlich nicht, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt?«
    Eroin Blitzer zeigte mit seinem kurzen Zeigefinger anklagend auf Saedelaeres Maske. »Wir

suchten das Schwarze Loch, das singt! Stattdessen sind wir auf einem Planeten gelandet,

der mit dem Schwarzen Loch nur so viel gemeinsam hat, als dass er in einer speziellen geometrischen Konstellation zu ihm steht und das Loch auf seine Hyperschwingungen

reagiert!«
    »Eroin ...«, begann Saedelaere, aber der Zwergandroide ließ ihn nicht zu Wort kommen. Es

schien, als dass sich in dem kleinen Wesen einiges aufgestaut hatte.
    »Du lässt dich von durch keinerlei Beweise untermauerten Behauptungen auf Fährten locken, die

uns immer weiter von unserem Auftrag wegbringen! Hast du es immer noch nicht verstanden, Alraska?

Die LEUCHTKRAFT war niemals zuvor in diesem System. Zudem hat Frau Samburi vor ihrem

Auftrag, das BOTNETZ sicherzustellen, nie etwas von dem Konstrukteur gehört. Die Zeit, die

wir vergeuden, Informationen zu diesem Sholoubwa zu

Weitere Kostenlose Bücher