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2583 - Psi-Inferno

2583 - Psi-Inferno

Titel: 2583 - Psi-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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fest.
    Der Geist des Schattenmaahks ging auf Wanderschaft. Vielleicht würde es ihm diesmal gelingen, Fogudare zu finden.
    Draußen auf einer der Scheibenwelten starb in einer Zone der Hyperkälte die Superintelligenz ES. Rhodan zweifelte längst nicht mehr daran, dass es so war. Dass es an den Rändern der Scheibenwelten Auflösungserscheinungen gab, vergrößerte das Problem. Nicht nur ES war in Gefahr, auch Wanderer drohte in diesem Inferno unterzugehen. Ganz TALIN ANTHURESTA.
    Rhodan sah das Feuerauge vor sich, wie es im Solsystem lauerte, jederzeit bereit, die vollkommene Vernichtung der Heimat durchzuführen. Ging es Bully und den anderen gut? Wie schlugen sich seine Terraner angesichts dieser Gefahr?
    Vielleicht erwuchs aus der Krise auch eine Chance, und das Galaktikum griff in den Konflikt ein. Bostich wäre es durchaus zuzutrauen in seiner neuen Funktion als Chef des Galaktikums.
    Aber würden galaktische Schiffe etwas ausrichten können? Würde überhaupt jemand etwas tun können, wenn sie in Anthuresta versagten und ES der Kälte anheimfiel?
    Die JULES VERNE erhielt ab sofort eine zusätzliche Aufgabe. Sie sollte von ihrer Position außerhalb der Sonnentarnung aus versuchen, auf Hypereruptionen an der Kugelschale des Wunders von Anthuresta zu achten oder darauf, was die beiden Netzweber taten. Blieben sie innerhalb der Hohlkugel, oder entfernte sich einer? Oder beide?
    Rhodan dachte an Atlan. Falls sich die Situation auf Talanis zuspitzte oder sie dort neue Meldungen aus Terrania und dem Solsystem erhielten, schickte der Arkonide möglicherweise die letzte auf Talanis verbliebene Silberkugel zu ihm.
    Wieso hat ES uns nicht früher informiert oder um Hilfe gebeten?, dachte Rhodan verzweifelt. Ist ES wirklich ein solcher Spieler, selbst wenn es um seine eigene Zukunft geht?
    *
    Auf Pral hielt Rhodan große Stücke. Der Schattenmaahk war dank seiner psionischen Fähigkeiten eine wertvolle Hilfe. Aber nicht nur deshalb sah sich der Terraner auch selbst in der Pflicht: Er würde auch nach einem irgendwann hoffentlich erreichten Sieg über die Frequenz-Monarchie versuchen, den tödlichen Konflikt zwischen »normalen« Maahks und Schattenmaahks zu beenden.
    Wenn die Fundamentalisten das zeitweilige Friedensabkommen nicht verlängerten, dann musste Rhodan eine Möglichkeit finden, die Schattenmaahks von ihnen effektiv zu trennen. Eine Auswanderung in eine andere Galaxis war beispielsweise denkbar, am besten abseits bekannter Handelsrouten und nicht angeschlossen an das Polyport-Netz, damit ihnen die Assassinen nicht folgen konnten.
    Aber zunächst einmal galt es, den gegenwärtigen Konflikt zu beenden, damit es überhaupt eine Zukunft gab. Denn wenn ES stürbe, würde es nicht lange dauern, ehe eine neue Superintelligenz die Macht über die dann verwaiste Mächtigkeitsballung beanspruchte.
    Der Terraner musterte den Kopf hinter der Helmscheibe. Aus dem gleichmäßig geschnittenen Gesicht mit dem Sichelkamm und den drei Augen obenauf blickte der Maahk ihn ausdrucksvoll und lebendig an. Rhodan erkannte an diesem Ausdruck keineswegs, dass der Wasserstoffatmer sich geistig auf eine Reise begeben hatte.
    Nach einer Weile bewegten sich die Arme, als wolle Pral sich abstützen. Ein paar Augenblicke hielt es an, dann baumelten sie wieder reglos an den Seiten des Körpers.
    »Er sucht nach einer Kontaktmöglichkeit«, mutmaßte Lloyd/Tschubai. »Wenn ich könnte, würde ich da reingehen und ihm helfen.«
    »Ins Schattenreich? Lieber nicht«, sagte Mondra. »Das könnte schiefgehen. Frag Perry.«
    Sie lachten verhalten, denn eigentlich war ihnen gar nicht zum Lachen zumute.
    Und Pral blieb unansprechbar. Fünf Minuten, zehn Minuten ...
    Endlich bewegte sich der Schattenmaahk wieder. Er seufzte tief auf.
    »Der Oberstleutnant hat mir geholfen, dieses Netz zu sehen«, sagte Pral. »Fogudare verharrt in diesem Netz. Er reagiert nicht. Noch nicht ... «
    »Du denkst, er tut es irgendwann?«, fragte Rhodan.
    »Ja, das denke ich. Warum sollte er immer an derselben Stelle bleiben, wenn es im Psionischen Netz so viel zu entdecken gibt?«
    »Eine interessante Frage«, stimmte ihm das Konzept zu.
    »Wir gehen ihr nach«, entschied Rhodan. »Die JULES VERNE bleibt in diesem Orbit, solange es möglich ist. Ich gehe mit einer kleinen Einsatzgruppe an Bord von MIKRU-JON.«
    Er nannte Pral, Tanio Ucuz, Clun'stal und Lloyd/Tschubai. Damit verfügte er über ein recht breit gestreutes psionisches Potenzial, das ihnen nicht nur beim Kontakt

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