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2585 - Der Tanz der Vatrox

2585 - Der Tanz der Vatrox

Titel: 2585 - Der Tanz der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Polschleuse ankam, hatten sich die angeforderten Darturka bereits versammelt. Es waren hundert Klonsoldaten. Eine Streitmacht, klein genug, um nicht den Verdacht zu erregen, Vastrear wäre auf die Ereignisse vorbereitet gewesen, und gleichzeitig groß genug, um dem Frequenzfolger jederzeit die Überlegenheit über die Verräter zu garantieren.
    Dainar hatte auf dem Weg seinen Kampfanzug aus der Kabine geholt und hielt ihn Vastrear hin.
    Der Frequenzfolger legte ihn an und sprach gleichzeitig zu seinen Soldaten: »Darturka, das Sektorhauptquartier wird angegriffen. Noch wissen wir nicht, wer die dreisten Angreifer sind, aber ich weiß, dass ihr sie mit aller gebotenen Härte zurückschlagen werdet!« Er verschloss den Anzug, zog den Strahler und reckte ihn in die Höhe. »Folgt mir!«
    Die Darturka begrüßten Vastrears Worte mit donnerndem Jubel. Die Soldaten lebten für den Kampf, waren eigens dafür gezüchtet. Ihre Körper schütteten aufputschende Botenstoffe aus, versetzten sie in eine Ekstase, die sie dazu veranlasste, sich förmlich in den Kampf zu stürzen. Bei älteren Soldaten ließ die Wirkung der Botenstoffe nach. Sie waren schlechtere Kämpfer, suchten oft den Tod im Gefecht. Einige wenige hatten das Glück, als Ausbilder ein Auskommen zu finden.
    Vastrear hatte dafür gesorgt, dass nur junge, kampfhungrige Darturka ihn begleiteten.
    Mit voller Beschleunigung der Aggregate rasten sie auf die nächstgelegene Rauchwolke zu. Im Dach des Gebäudes klaffte ein Loch.
    Zufälligen Beobachtern musste Vastrears Vorgehen als Wagemut erscheinen, aber tatsächlich war es risikolos. Die Verräter mussten sich bereits tief im Innern des Gebäudes befinden, und weitere Explosionen waren nicht zu befürchten. Vastrear selbst hatte die Sprengsätze platzieren lassen. Einzelne Vatrox, die nichts voneinander, geschweige denn von der Bedeutung ihres Tuns wussten, hatten sie abgelegt. Der Frequenzfolger hatte sich ihre Dienste erkauft.
    »Frequenzfolger«, brüllte Dainar. »Ich gehe voraus!«
    Die Kriegsordonnanz beschleunigte und verschwand in dem Schlund der Explosion. Vastrear hatte Dainar noch nie so aufgeregt gesehen. Ein heimlicher Wunschtraum ging für die Kriegsordonnanz in Erfüllung: Sie ging Seite an Seite mit Vastrear ins Gefecht - als sein Vertrauter. Es war der Zweck, zu dem man sie geschaffen hatte. Der Zweck, den ihr Vastrear bislang vorenthalten hatte.
    Eine Minute verging, dann meldete sich Dainar über Funk. »Keine Feinde!«
    Vastrear und die Darturka stießen in den Schlund vor. Die Gewalt der Explosion hatte einen mehrere Stockwerke tiefen Krater in das Gebäude getrieben. Die meisten Brände waren erloschen, letzte Flammen erleuchteten flackernd rußverschmierte Trümmer. An mehreren Stellen lagen die halbzerfetzten Leichen von Vatrox.
    Vastrear berührten sie nicht. Sie waren einen schnellen Tod gestorben. So schnell, dass sie ihn wahrscheinlich nicht einmal registriert hatten. In kürzester Zeit würden sie in neuen Körpern erwachen und wieder ihre alten Posten einnehmen.
    Die Darturka aber flüsterten einander zu, versuchten so zu tun, als bemerkten sie die Leichen nicht. Doch sie konnten ihre Unruhe nicht verbergen: Der Anblick eines toten Vatrox war nur schwer auszuhalten.
    Eine weitere Explosion erschütterte das Gebäude. Sie ereignete sich am anderen Ende des Komplexes, war dazu gedacht, Vastrear diesen Teil des Gebäudes ungestört zu überlassen.
    Dainar spielte mit dem Orter seines Kampfanzugs. »Frequenzfolger, ich empfange verdächtige Energiesignaturen! Ein defektes Schirmaggregat, glaube ich.«
    »Zeig her!«
    Die Kriegsordonnanz ließ ein abgeschirmtes Holo entstehen, einzusehen nur für ihn und den Frequenzfolger. Es zeigte eine Schemaansicht des Komplexes. Ein roter pulsierender Punkt markierte den Ausgangsort der Signatur. Der Punkt lag unmittelbar unter Expeputs Büro.
    Die Verräter waren gleich bei ihm! Sie machten ihre Sache gut. Es war von den Veteranen nicht anders zu erwarten gewesen. Sie hatten reichlich Übung in der Kunst des Tötens und Zerstörens.
    Der Impuls, den Dainar auffing, ging von dem Schirmaggregat Kesstrers aus. Vastrear hatte es entsprechend manipulieren lassen.
    »Das sind sie!«, rief er laut. »Schnell, wir stellen sie!«
    Dainar übernahm die Führung, brachte sie zu Expeputs Büro. Die Kriegsordonnanz schlug einen Weg ein, der durch das Gebäude führte. Auf diese Weise würden die Verräter genug Zeit haben, ihr Werk zu verrichten.
    Niemand stellte

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