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2585 - Der Tanz der Vatrox

2585 - Der Tanz der Vatrox

Titel: 2585 - Der Tanz der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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ansah. Es hätte zumindest erklärt, wieso die Verräter, die in der Mehrheit Darturka waren, einen Okrivar zu ihrem Anführer erkoren hatten.
    »Er hat unsere Kameraden ermordet!«, rief Kesstrer.
    »Expeputs Befehle waren nicht haltbar«, stimmte Vastrear zu. »Expeputs Umgang mit den Ressourcen, die ihm anvertraut waren, war nachlässig.«
    Vastrear hatte die Daten des Feldzugs analysiert. Expeput hatte sich als miserabler Feldherr erwiesen. Er hatte seine Schiffe und Soldaten wahllos in die Schlacht geworfen. Am Ende hatte er selbst ohne Notwendigkeit in den Kampf eingegriffen. Es sprach für einen gewissen Mut - mehr aber auch nicht: Auf Expeput hatte ein neues Leben gewartet.
    »Expeput muss seine Verbrechen büßen!«
    »Deshalb sind wir hier. Aber der Hass darf nicht unseren Verstand trüben. Wir müssen klug und umsichtig sein.«
    Vastrear schnippte mit dem Finger.
    Dainar rief ein Holo auf. Der Frequenzfolger hätte das mühelos selbst tun können, aber auf diese Weise gab er der Kriegsordonnanz eine Aufgabe, band sie an sich.
    Das Holo zeigte einen Gebäudekomplex von oben. Er war weitläufig, offenbar in mehreren Schüben gewachsen und grenzte an den größten Raumhafen von Hibernation-5.
    »Das Sektorhauptquartier der Flotte«, erläuterte Vastrear. »Keine fünfzig Kilometer von unserem gegenwärtigen Standort entfernt.«
    »Hier hat er sich verkrochen!«, rief Kesstrer. »Weit hinter der Front, hinter einem Schreibtisch!«
    »Frequenzfolger Expeput ist für die Logistik der Flotte in dieser Galaxis zuständig«, entgegnete Vastrear. »Seine Arbeit ist essenziell, stellt sicher, dass die Kämpfer an der Front ausgestattet und verproviantiert sind.«
    Einer der Darturka schnaubte verächtlich.
    »Expeput nimmt seine Aufgabe ernst. Er verlässt sein Büro nur selten. Er schläft und isst dort, wohnt eigentlich im Hauptquartier.«
    Ein roter Punkt in der Mitte des Hauptquartiers leuchtete auf, pulsierte wie ein schlagendes Herz. Vastrear erinnerte er an das Herz Dainars. Doch das Herz der
    Kriegsordonnanz raste stets aufgeregt und unsicher, das von Expeput schlug gemächlich, im unerschütterlichen Gleichmaß dessen, dessen Gewissen rein ist.
    »Wie kommen wir dorthin?«, fragte Kesstrer. »Das Hauptquartier ist einer der am besten gesicherten Orte auf Hibernation-5.«
    »Das trifft zu. Aber das bedeutet nichts. Noch nie in der Geschichte der Vatrox hat es einen Angriff auf das Hauptquartier gegeben. Man wird nicht mit euch rechnen.«
    »Wir werden mit Gewalt eindringen müssen?«
    »Ja, aber niemand kennt euer Ziel. Und niemand wird es erraten können. Dass euer Ziel einzig und allein Frequenzfolger Expeput ist, wird sie überraschen. Wenn ihr schnell genug seid, kann es gelingen.«
    Ein Netz sich kreuzender grüner Linien legte sich über das Gebäude.
    »Das hier sind Versorgungsgänge«, erklärte Vastrear. Einer von ihnen leuchtete auf. »Dieser hier ist der entscheidende. Er führt unter das Büro Expeputs. Es liegt drei Stockwerke über dem Gang, aber das sollte für euch kein Hindernis darstellen. Die Decken sind nicht gesichert, sie halten euren Waffen nicht stand.«
    Vastrear wandte sich wieder den Verrätern zu. »Der Gang, drei Stockwerke - und ihr seid dort. Und könnt nach Belieben mit Expeput verfahren ...«
    Der Frequenzfolger rieb die Hände aneinander. Dann fuhr er fort: »Ich empfehle aber, dass ihr euch nicht zu viel Zeit lasst. Mein Flaggschiff, die TURTIIL, steht auf dem Raumhafen. Es ist das Schlachtlicht, das dem Hauptquartier am nächsten ist. Ich werde, sobald euer Angriff begonnen hat, die Abwehr übernehmen und meine Vao-Regimenter in das Gefecht führen. Auf eine Weise, die genug Verwirrung stiften wird, um euch die Flucht zu ermöglichen ... «
    Ein anderer Gang leuchtete auf. »Das hier ist euer Fluchtweg. Ich werde dafür sorgen, dass er unbewacht ist. Er führt bis unter die Stadt. Dort könnt ihr untertauchen.« Ohne den Blick von den Verrätern abzuwenden, streckte er einen Arm aus, hielt er der Kriegsordonnanz die offene Hand hin. »Dainar!«
    Die Kriegsordonnanz reichte ihm eine Mappe. Vastrear hielt sie Kesstrer hin. »Hier sind Dokumente. Sie weisen euch als verdiente Veteranen aus, die vom Dienst in der Flotte befreit sind. Als Dank für euren Einsatz gewährt euch die Frequenz-Monarchie Freizügigkeit innerhalb dieser Sterneninsel.«
    Der Okrivar nahm die Mappe nicht.
    »Was ist?«, fragte Vastrear. »Ist noch etwas unklar?«
    »Wieso tust du das?«
    »Aus demselben

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