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2585 - Der Tanz der Vatrox

2585 - Der Tanz der Vatrox

Titel: 2585 - Der Tanz der Vatrox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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dieser Schlucht messen konnten, mit der Schönheit Equarmas, mit der ihrer Worte ...
    ... aber noch bevor es ihm gelang, wickelte sich etwas um seinen Knöchel, weich und hart zugleich. Dann gab es einen Ruck, und er verlor den Boden unter den Füßen.
    *
    Irgendwann setzten die Voidular sie in einer Kammer ab, lösten die Fesseln und huschten davon.
    Vastrear setzte sich auf. Mit dem Kopf nach unten durch die Unterwelt geschleppt zu werden hatte ihn benommen gemacht. Und wütend.
    »Ich dachte, die Voidular halten nichts von Angriffen?«
    Vastrear war wütend auf Equarma, die ihn auf diese verrückte Mission gelockt hatte, aber mehr noch auf sich selbst. Was hatte er sich dabei nur gedacht? Er war Frequenzanwärter! Die Monarchie zählte auf ihn. Viele Tausende Leben hingen von der Klugheit seiner Entscheidungen ab, vielleicht Millionen.
    Die Induktivzelle, die auf alle Fragen eine Antwort wusste, schwieg weiter vorwurfsvoll.
    »Das habe ich nicht gesagt«, antwortete Equarma. Sie rieb sich die Handgelenke. Die Fesseln der Voidular hatten die Blutversorgung der Hände beinahe abgeschnitten. »Die Evolution steht nicht still.
    Voidular stammen von Beutetieren ab, aber sie haben sich eben weiterentwickelt. Inzwischen sind sie auch Jäger. Aber sie schlagen nur zu, wenn sie sich absolut sicher fühlen, in der Überzahl sind.« Sie sagte es wie eine Wissenschaftlerin, die über weit entfernte Forschungsobjekte dozierte, als entginge ihr der Ernst ihrer Lage.
    »Mit anderen Worten: Wir beide waren unwiderstehliche Opfer«, versetzte Vastrear. »Wieso hast du mir das nicht an der Oberfläche gesagt?«
    »Weil du sonst niemals mitgekommen wärst.« Equarma war jetzt ernst. »Und es war die einzige Möglichkeit, mit den Voidular Kontakt aufzunehmen. Wir mussten ihnen das Gefühl der Überlegenheit geben. Das ist die Grundlage für eine Begegnung - und übrigens auch für die Verhandlungen. Du ... «
    Sie brach ab, als ein Voidular auf allen vieren in die Kammer huschte.
    Wäre er nicht in dieser Kammer eingesperrt gewesen, Vastrear hätte das Wesen für ein Tier gehalten. Es war nackt, allerdings hatte es ein dichtes, glänzendes Fell. Als es sich aufrichtete, schwankte es leicht, als wäre es unsicher auf den Hinterbeinen.
    »Adroush«, begrüßte Equarma den Voidular. »Gut, dass du kommst.«
    Der Voidular ging nicht darauf ein. »Was ist los? Was hast du mit diesen Feinden zu schaffen?« Er sprach das Handelsidiom, aber mit einer ungewohnten Härte der Zischlaute.
    »Es sind keine Feinde. Wie du siehst, sind es Angehörige meines Volkes. Ich habe dir immer gesagt, dass sie eines Tages auf eure Welt kommen würden.«
    »Was wollen sie hier?«
    Adroush hatte große Augen. Sie erreichten beinahe den Durchmesser von Vastrears Handflächen. Vatrox mochten große Augen, aber dennoch verfehlte der Voidular ihr Schönheitsideal: Adroushs Augen leuchteten nicht. Sie waren wie tot. Vastrear konnte nicht in ihnen lesen.
    »Das fragst du am besten meinen Freund Vastrear«, sagte Equarma.
    »Das werde ich.« Adroush ruckte herum. »Sag, was du willst, Freund von Equarma!«
    »Ich ...« Vastrear hatte auf diesen Augenblick gewartet. Seit Jahren hatte er sich auf ihn vorbereitet, hatte ihn die Akademie gelehrt, wie er sich zu verhalten hatte. Endlich war der Augenblick gekommen, und dem Frequenzanwärter fehlten die Worte.
    Diese Situation war nicht, wie man es ihn gelehrt hatte. Er hätte Adroush empfangen sollen. In der Zentrale seines Schlachtlichts, umgeben von den Insignien der Frequenz-Monarchie. Er sollte nicht hier unten sitzen, allein, auf dem Boden einer mit gehärteten Exkrementen gestützten Höhle.
    »Nun, ich ...« Ein Gedanke kam ihm. Die Umgebung war nebensächlich, bloßes Oberflächengekräusel. Sie tat der Wichtigkeit seiner Aufgabe, ihrer Rechtschaffenheit keinen Abbruch. Vastrear straffte sich.
    »Ich bin Frequenzanwärter Vastrear«, sagte er mit der Festigkeit in der Stimme, die seinem Rang gebührte. »Ich bin ein Abgesandter der ruhmreichen FrequenzMonarchie. Ich bin Kommandant des Flottenverbands, der in das Voidur-System gekommen ist. Wie euch nicht entgangen sein dürfte, sind meine Schiffe mächtig. Sie sind schnell, unangreifbar und verfügen über furchtbare Waffen. Es wäre ihnen ein Leichtes, Planeten, ja Sonnen zu vernichten. Aber das, versichere ich dir, liegt uns fern. Die Frequenz-Monarchie steht für ... «
    »Das glaube ich nicht«, schnitt Adroush ihm das Wort ab. »Wer eine Grabschaufel hat,

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