2585 - Der Tanz der Vatrox
Voidur war für sie abgeschlossen. Es zog sie zu neuen Welten, neuen Wundern.
Nur bedanken?, flüsterte die Zelle.
Natürlich. Was sonst?
Vastrear hoffte inbrünstig, dass die Induktivzelle nicht jeden seiner Gedanken, jedes seiner Gefühle lesen konnte, ihm wenigstens ein kleiner Kern blieb, der der Zelle verschlossen blieb.
Dann verstehe ich deine Unruhe nicht.Equarma wird auf der KAPHSURN reisen. Du wirst ausgiebig Gelegenheit haben, deinen Dank abzustatten. Du musstnur ein klein wenig Geduld haben.
Die habe ich. Keine Sorge!
Zu Vastrears Füßen kam der Gesang der Darturka ins Stocken. Der Vatrox blickte auf, suchte nach dem Grund der Unruhe.
Es war Lough. Die Ordonnanz hatte aufgehört zu dirigieren und lauschte einem Offizier, der ihr eine Nachricht ins Ohr flüsterte. Vastrear bezweifelte, dass das fehlende Gefuchtel die Darturka aus dem Takt gebracht hatte. Es musste ihr feines Gespür für neue Entwicklungen sein. Die Klonsoldaten hatten dafür beinahe einen sechsten Sinn. Mit gutem Grund: Ihr Leben hing von den Direktiven des Flottenkommandos ab.
Der Anblick Loughs, der schweigend dem Offizier zuhörte, beunruhigte auch Vastrear. Es musste sich um eine äußerst wichtige Angelegenheit handeln, wenn die Ordonnanz eine Störung der Parade zuließ.
Was war los?
Lough löste sich von dem Offizier, raste mit der Geschwindigkeit, die nur Ordonnanzen zu eigen war, über das Feld und stieg die Tribüne hinauf.
»Frequenzanwärter!«, rief er. »Ein Befehl vom Hauptquartier!«
»Was ist? Was gibt es?«
Etwas in der Art der Ordonnanz behagte Vastrear nicht. Sie wirkte freudig.
»Du sollst dich unverzüglich mit deinem Verband am Polyport-Hof NIIELD einfinden!«
»Wieso das?«
»Das sagt der Befehl nicht aus.«
Vastrear überlegte. »Lass die KAPHSURN startklar machen. Wir starten, sobald das Heldenspiel vorüber ist.«
»Frequenzanwärter, der Befehl lautet auf >unverzüglich<.«
»Und? Eine Stunde früher oder später ... «
»Frequenzanwärter, das kann ich nicht zulassen. Es sei denn, du nennst mir einen guten Grund für die Verzögerung ... «
»Ich ... ich ... nein.« Vastrear stand auf.
Er hatte einen unübertroffen guten Grund. Aber keinen, den er hätte aussprechen dürfen.
*
»Frequenzfolger Akestat?«
Vastrear blieb am hinteren Rand der Plattform stehen, verlagerte sein Gewicht aufgeregt von einem Bein auf das andere.
»Was ist? Ich habe angeordnet, dass ich nicht gestört werden will!«
Akestat wandte ihm den Rücken zu. Der Vatrox stand am vorderen Rand der Plattform aus Formenergie, hoch über dem Transferdeck des Polyport-Hofs NIIELD.
»Frequenzanwärter Vastrear. Ich bin auf deinen Befehl hier.«
Akestat drehte sich langsam um. »Ah, der Held von Voidur! Ich hatte dich nicht so früh erwartet. Wolltest du nicht noch in Ruhe deinen Ruhm auskosten?«
»Ich sollte >unverzüglich< nach NIIELD kommen, das war deine Anordnung.«
»War es das?« Akestat hielt in der Rechten eine handlange schlanke Röhre. Er hielt sie an die Nase und atmete tief ein. Ein dünner Streifen weißen Rauchs wurde aus der Röhre und in die Atemwege des Frequenzfolgers gezogen. »Ich kann mich an kein Unverzüglich erinnern. Aber das macht nichts. Der Befehl, den man gibt, und der, den der Empfänger versteht, sind selten identisch. Hauptsache, du bist hier.«
»Ja, Hauptsache ich bin hier«, sagte Vastrear höflich und verbarg dahinter die Wut, die in ihm aufwallte. Lough! Die Ordonnanz hatte den Befehl falsch übermittelt, um ihn von Equarma wegzuholen!
Und du, meldete sich die Induktivzelle zu Wort, hast versäumt, ihn zu überprüfen, wie es deine Pflicht gewesen wäre!
»Deine Befehle, Frequenzfolger?« Mit Lough würde er sich später auseinandersetzen. Wenn er diese Angelegenheit rasch hinter sich brachte, hatte er noch eine Chance, nach Voidur zurückzukehren, bevor Equarma den Planeten verließ.
»Ein ganz Eiliger, was?« Akestat sog wieder weißen Rauch ein. »Komm her, Frequenzanwärter Vastrear. Komm an meine Seite!«
Vastrear folgte der Aufforderung zögernd. Akestat war ihm unheimlich. Der Frequenzfolger steckte in einem jungen Körper - das Pigasoshaar war ein Stumpf, der sich eher erahnen als mit dem bloßen Auge erkennen ließ -, aber Akestat war viel älter als er selbst. Der Frequenzfolger musste etliche Leben gelebt haben. Man spürte es. Und man sah es an seinen Augen. Ein merkwürdiger Glanz lag in ihnen.
Vastrear blieb neben dem Frequenzfolger stehen. Die Plattform aus
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