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2588 - Aufmarsch der Titanen

2588 - Aufmarsch der Titanen

Titel: 2588 - Aufmarsch der Titanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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lag das Distribut-Depot LEVKONZ mit seinen acht Polyport-Höfen. 25.000 Schlachtlichter sicherten die Hibernationswelt gegen den Weltraum ab.
    Von der erhöhten Kommandokanzel aus beobachtete Craganaxi das emsige Treiben in der Kommandozentrale. Darturka mit Spezialausbildung trainierten an den Waffensystemen, während Okrivar gleichzeitig die Systeme checkten. Die wuselnden Techniker in ihren grünen Druckanzügen erinnerten ihn jedes Mal an Schwärme eines Insektenstaats, die streng ihren vorprogrammierten Zielen folgten. Dabei waren die Okrivar Individualisten und obendrein ein Volk auf immerwährender Suche nach einer vorübergehenden Heimat.
    Vielleicht rührte ihr Bewegungstrieb daher.
    Craganaxi richtete seine Aufmerksamkeit auf den hinteren Eingang. Ellonit kam. Der Frequenzfolger hatte sich zuerst in seiner Suite häuslich eingerichtet. Jetzt strebte er der Kanzel entgegen, die er mit einem wuchtigen Satz erklomm.
    »Die neun Begleitschiffe erwarten uns bereits«, empfing die Kriegsordonnanz ihn. »Willst du mit Fyeran sprechen?«
    »Nein!« Ellonit begnügte sich damit, dem Frequenzfolger eine kurze Nachricht zu hinterlassen, in der er ihm Erfolg wünschte.
    Hibernation-8 gegen die Jaranoc zu verteidigen war keine leichte Aufgabe, viel schwerer, als eine der Welten in Hathorjan gegen die Verbündeten aus dieser Galaxis und der Milchstraße zu halten. Dennoch hatten sie dort die übrigen sechs Hibernationswelten verloren.
    Craganaxi folgte der strengen, daraus resultierenden Logik und gab den Vatrox höchstens noch ein paar Tage - theoretisch. In der Praxis sah es anders aus. Die Flotten der Frequenz Monarchie sammelten sich. 170.000 Schlachtlichter in Anthuresta bildeten eine nicht zu unterschätzende Armada. Geschickt verteilt auf die wichtigsten Standort waren sie durchaus in der Lage, den Jaranoc standzuhalten. Die Schiffe der Anthuresta-Verbündeten würden in diesem Kampf so gut wie keine Rolle spielen, egal auf welcher Seite.
    »Hier siehst du die aktuelle Situation!« Craganaxi projizierte alle Standorte in das Holo jenseits des Geländers, das die Kanzel begrenzte. Er zeigte auf die blaue Scheibe, die nicht weit entfernt zwischen den wenigen Sternen dieses Sektors blinkte. »ESHDIM-3!«
    Ellonit betrachtete noch die Standorte der Handelssterne, der PolyportHöfe und der Distribut-Depots, als wolle er überprüfen, dass alle noch da waren, wo sie hingehörten. TZA’HA- NATH, das Forschungszentrum, bildete in der dreidimensionalen Darstellung mit Hibernation-7 und -8 ein flaches Dreieck.
    Die diffusen Nebelflecken waren die Standorte der Flottenverbände.
    Der Polyport-Hof ESHDIM-3 stellte in dieser komplexen Anordnung eher eine Randerscheinung dar. Craganaxi las im Gesicht des Frequenzfolgers wie in einem ungesicherten Speicherkristall. Ellonit argwöhnte, dass das Oberkommando ihn loswerden wollte und deshalb auf einen unbedeutenden Außenposten abschob.
    »Glaub das nicht«, zischte die Kriegsordonnanz und erntete einen überraschten Blick. »Deine Aufgabe wird als sehr schwierig eingeschätzt. Schwieriger als die Verteidigung einer Hibernationswelt.«
    »Ich will mit dem Oberkommandierenden sprechen.«
    »Statthalter Sinnafoch?«
    »Das ist nicht der Name, den ich meinte.«
    »Einen anderen gibt es nicht. Sein Vorgänger ist in Ungnade gefallen. Über dessen Schicksal ist mir nichts bekannt.«
    »Wer ist dieser Sinnafoch?«
    »Ein alter Kämpe mit angeblich 28 Wiedergeburten. Sein Name lautet Sinnafoch. Es heißt, er komme aus Hathorjan.«
    Einen Augenblick lang spürte Craganaxi bei Ellonit so etwas wie Ehrfurcht angesichts der hohen Zahl an Leben. Dann hatte sich der Frequenzfolger wieder in der Hand.
    »Ein Verlierer also. Ich habe den Namen nie gehört.«
    »Die Erfahrung zählt, nicht die Zahl der Tode. Im Tod gewinnen bedeutet gewinnen. Im Tod verlieren ... «
    Ellonit schaute demonstrativ in eine andere Richtung. Es gab bestimmte Dinge, die der Frequenzfolger nicht hören wollte. Craganaxi kümmerte es nicht. Mit der Zeit hatte sich zwischen ihnen ein Niveau gehobener Kommunikation entwickelt, das weit über das Übliche hinausging. Gewöhnlich kommunizierten Kriegsordonnanzen und Frequenzfolger nur das Nötigste. Die Berater meldeten sich immer dann zu Wort, wenn schnelle Entscheidungen gefragt waren oder es Meinungsverschiedenheiten der Frequenzfolger untereinander gab.
    Zwischen Ellonit und ihm war das mit der Zeit anders geworden. Craganaxi vermochte es schlecht in Worte zu fassen,

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