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2589 - Tod der Frequenzfolger

2589 - Tod der Frequenzfolger

Titel: 2589 - Tod der Frequenzfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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Gehirn. Immer wilder wurden sie, und Teile des Schemens im Hologramm bewegten sich synchron dazu.
    Sinnafoch verstand, was das 3-D- Raster und der Okrill ihm sagen wollten. Es fand ein Kampf statt, gewissermaßen ein Ringen zwischen den beiden Geisteswesen. Und er war zum Zuschauen verdammt. Dabei hätte er liebend gern wenigstens mit seinem Geschwader in den realen Kampf eingegriffen.
    Sein Traum vom siegreichen Feldherrn in diesen letzten entscheidenden Schlachten platzte endgültig. VATROX- DAAG ließ es nicht zu, aus welchen Gründen auch immer. Nicht zum ersten Mal keimte der böse Verdacht in Sinnafoch auf, dass es dem Geisteswesen nicht so sehr um seine Verdienste ging. Es wollte ihn in seiner Nähe haben, um auf ihn aufpassen zu können.
    Die Bewegungen des Okrills erlahmten sichtlich. Er stieß ein Fauchen aus, dann ein Grunzen. Die Koordination seiner acht Beine geriet völlig durcheinander. Augenblicke später fiel er wie ein nasser Sack zur Seite. Es schmatzte sogar, als er gegen den Boden schlug.
    Sofort kniete Sinnafoch neben ihn. Er untersuchte den Kopf, den Hals, rief den Medorobot, der sich inzwischen sehr gut mit dem Metabolismus des Okrills auskannte. Organisch diagnostizierte der Automat keine Fehler, und über den Rest wagte er keine Prognose. Im nervlichmentalen Bereich gab es Störungen, die Sinnafoch auf den Splitter und die direkte Verbindung zu VATROX-DAAG zurückführte.
    Zwischendurch warf der Vatrox immer wieder einen Blick auf die Holos. Zwischen den beiden Entitäten fand ein Kampf statt, das war offensichtlich. Miterleben konnten sie ihn nicht. Sinnafoch war überzeugt, dass sie bei einer mentalen Verbindung zu diesem Zeitpunkt diese nicht überlebt hätten. Nicht mit all den Einschränkungen eines organischen Körpers.
    »Der Ausgang dieses Kampfes entscheidet über unser Schicksal«, hörte er Satwa wie von fern sagen.
    Ihr eigenes Schicksal - ja. Wenn VATROX-DAAG den Kampf verlor, würde VATROX-VAMU sie mit hoher Wahrscheinlichkeit töten. Sein Verhältnis zu den Vatrox kannte Sinnafoch zur Genüge. Warum sollte dieses Wesen seine Meinung wegen ein paar Frequenzfolgern ändern?

6.
     
    Es lief exakt so ab, wie sie es von der Übertragung der Schlacht um Hibernation-7 kannten. Die Jaranoc manövrierten deutlich verzögert. Wenn sie Schüsse abgaben, gingen diese weit an ihrem Ziel vorbei, trafen teilweise die eigenen Einheiten. Ganze Flottenkontingente gerieten ins Taumeln, drifteten ins All hinaus oder näherten sich dem Planeten.
    Storgell hatte zunächst an eine Waffe gedacht. Nun erkannte er seinen Irrtum.
    VATROX-DAAG war da und griff ein. Er lähmte die Besatzungen der Kegelstumpfraumer, verdammte sie zur Untätigkeit.
    Der Gegner zeigte sich handlungsunfähig, und der Befehl des Frequenzfolgers eilte bereits hinaus.
    »Vernichtet den Feind!«
    Die Schlachtlichter formierten sich neu. Die Sektorknospen gingen entsprechend dem ursprünglichen Verteilerschlüssel in Position. Diesmal taten sie es ungehindert.
    Über dem Irrläufer entbrannte ein Energiegewitter. Die Insassen der JORAR blieben mit Ausnahme der Kanoniere und des Piloten Zaungäste, bloße Zuschauer.
    Der Reihe nach platzten Kegelstumpfraumer auseinander, von den Schlachtlichtern aufgebrochen wie Muscheln, von den Sektorknospen geleert bis auf den letzten Sessel. Die Trümmerwolke dieser Raumschlacht würde noch in tausend Jahren vorhanden sein, natürlich weit verteilt und mit geringeren Vektoren. Aber jeder Automat eines vorbeifliegenden Schiffes würde erkennen, wann in der Vergangenheit hier Furchtbares geschehen war.
    Solche Schlachtfelder zogen manchmal seltsame Folgeriten nach sich. Sie wurden zu Gedenkstätten, zu Orten religiöser Verehrung und Mahnung, zu Symbolen dessen, wie man es besser nicht machte.
    Dann, so sagte sich Storgell, hat es was Gutes, wenn wir im Kampf sterben. Vielleicht sollte jeder von sich eine Statue hinterlassen mit einer Inschrift, für die Nachwelt zur Information.
    Während er in Gedanken den Tugenden eines Kämpfers und Kriegers nachhing, beobachtete er voller Ungewissheit und Misstrauen die Darstellungen in der Holokugel. Tausend Kegelstumpfraumer waren zerstört, dann zweitausend und dreitausend. Sektorknospen positionierten sich wie an einer Schnur aufgereiht über einer Schlachtflotte, warteten, bis die Schirmfelder zusammenbrachen, und pusteten die Jaranoc mit minimalem Energieaufwand ins Vakuum.
    »Jetzt nur nicht leichtsinnig werden!«, warnte Storgell. »Über

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