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2589 - Tod der Frequenzfolger

2589 - Tod der Frequenzfolger

Titel: 2589 - Tod der Frequenzfolger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arndt Ellmer
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wieder gelang es ihm, etwas von der Darstellung in der Holokugel aufzuschnappen. Das Geplapper des Automaten ergab längst keinen Sinn mehr. An den Konsolen leuchteten immer mehr Funktionen in gefährlichem Blau und Violett. Er versuchte herauszufinden, woran es lag. Aber selbst der Gedanke daran zerstob an einer unüberwindlich hohen Mauer.
    Entkräftet sank die Kriegsordonnanz in sich zusammen. Das Kinn sank auf die Brust, der sich ein Seufzer entrang.
    Der Zustand schien Ewigkeiten anzuhalten. Als der Druck endlich wich, bildete Storgell sich ein, dass es nicht so lange gedauert hatte wie beim ersten Mal.
    Keine fünf Minuten, wie er feststellte. Er richtete sich auf und beäugte die Kontrollanzeigen. Nach und nach wechselten sie in ein freundliches Gelb und Orange. Ein Teil der Fehlfunktionen war von den Okrivar ausgelöst worden, die diese Anlagen bedienten. Storgell erkundigte sich bei den Automaten nach weiteren Helmen, aber es gab keine. Die Kriegsordonnanz programmierte die Automaten so, dass sie sofort bei den ersten Fehlschaltungen die Sensorik blockierten und alle Vorgänge in eigener Regie ausführten. Es verhinderte Katastrophen im Schiff, brachte aber in Sachen Effektivität gar nichts.
    Storgell schickte die Programme an alle Schlachtlichter. Er erinnerte sich an einen Gedanken, der ihm entglitten war und der nun zurückkehrte. Wenn VATROX-VAMU den mentalen Druck auf die Kämpfer der Frequenz-Monarchie legte, geschah das nicht individuell in der Art einer Suggestion, sondern global. Um die eigenen Kämpfer von denen des Gegners unterscheiden zu können, musste das Geisteswesen zwischen verschiedenen, speziestypischen Individualstrahlungen unterscheiden. Einfacher und weniger Substanz fressend war das, wenn die eigenen Krieger leicht zu unterscheiden waren.
    Jaranoc eben. Storgells Gedanke war, dass VATROX-VAMU absichtlich nur ein einziges Volk nach Anthuresta geholt hatte. Die mentale Auseinandersetzung mit VATROX-DAAG und der Frequenz Monarchie  war von Anfang an unausweichlich gewesen. Und von der Entität deshalb geplant.
    Auch VATROX-DAAG musste gewusst haben, dass es so kommen würde.
    Storgell dachte wieder an den Stellvertreterkrieg. Der Gedanke war ihm schon beim Untergang von Hibernation-7 gekommen. VATROX-VAMU und VATROX-DAAG agierten mithilfe von Söldnern. Jedes Geisteswesen beschäftigte raumfahrende Völker aus körperlichen Wesen, die in ihrem Namen Herrschaftsgebiete verwalteten, militärischen Druck ausübten und Revolutionen niederschlugen.
    Die Frequenz-Monarchie war der verlängerte Arm von VATROX-DAAG und VATROX-CUUR, die Jaranoc der von VATROX-VAMU. Wer sonst noch für VAMU arbeitete, darüber war in Anthuresta nichts bekannt.
    Die Automaten der JORAR unterbrachen seine Gedanken. In rascher Folge meldeten sie mehrere Volltreffer. Fyeran zog das Schiff sofort zurück hinter die Linien. Ein, zwei Jaranoc versuchten nachzusetzen, aber die Manöver misslangen gründlich. Augenblicke später war von den Kegelstumpfraumern nicht mehr viel übrig.
    Wieder gewann die Frequenz-Monarchie die Oberhand. Vier Minuten verstrichen, dann fünf. Nach sechs Minuten reorganisierten sich die Jaranoc.
    VATROX-DAAG ging in die nächste Erholungspause, und Storgell spürte sofort wieder den mentalen Druck des Feindes, der sich auf ihn legte. Es tat stärker weh als bisher. Storgell schrie lautlos, versuchte sich durch hektisches Durcheinanderwirbeln der Gedanken gegen den Druck zu wehren. Es war, als griffen unsichtbare Finger in seinen Kopf und zerrten an den Windungen seines Gehirns.
    Als der Schmerz endlich nachließ, blieb ein seltsam diffuses Raunen zurück, das aus weiter Ferne zu kommen schien und in seinem Bewusstsein widerhallte. Es besaß keine Worte, überhaupt nichts, was er irgendwie verstanden hätte. Er merkte nur, dass der Druck nicht mehr so stark war und er klar denken konnte.
    Probeweise versuchte er Arme und Beine zu bewegen, es klappte. Er wandte den Kopf, entdeckte den in sich zusammengesunkenen Frequenzfolger und die schiefen Köpfe der Darturka unten in der Zentrale.
    Individualbehandlung also! VATROX- VAMU hatte ihn als Zielperson ausgewählt.
    Was es bedeutete, darüber musste er nicht nachdenken. Er spürte es. Ein Gefühl von Ekel und Abscheu durchzog seinen Körper. Er glaubte den Gestank von Aas zu riechen. Sein Gehirn spielte ihm einen Streich. Hier gab es kein Aas, und auch das stinkende Ammoniak war nicht vorhanden, das ihm ein Leck in den Versorgungssystemen

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