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2594 - Begegnung der Unsterblichen

2594 - Begegnung der Unsterblichen

Titel: 2594 - Begegnung der Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Frequenz-Monarchie war ihnen anfangs als übermächtiger, nahezu unbezwingbarer Gegner begegnet - und es war immer noch dieses Bild, aufgrund dessen die meisten sie beurteilten. Die Vatrox waren für sie Täter, nicht Opfer, die Schutz brauchten.
    »Du hast recht«, sagte das Konzept Lloyd/Tschubai. »Die Vatrox brauchen Schutz, sonst ist es um sie geschehen.«
    VATROX-VAMU würde die Jaranoc auf die Vatrox hetzen. Doch deshalb ein Bündnis mit Sinnafoch eingehen? Unmöglich! Es wäre ein Symbol gewesen, hätte Unrecht zu Recht erklärt. Er durfte dieses Bündnis nicht schließen, wollte er nicht alles verraten, wofür er lebte.
    Rhodan schloss die Augen, kehrte in Gedanken zurück zu der Begegnung mit Sinnafoch im Nebel. Die großen orangefarbenen Augen des Vatrox. Es hieß, die Augen wären das Fenster zur Seele. Traf das zu, hatte Rhodan tief in Sinnafoch geblickt. Und er hatte in dem Vatrox Dinge gesehen, die ihm allzu vertraut waren. Die Trauer um vergebene Chancen, um verlorene Kameraden. Die Bitterkeit der Niederlage. Und, vielleicht am schlimmsten, die Leere, die sich einstellte, wenn sich das, an was man eine Ewigkeit geglaubt hatte, als Irrweg erwies ...
    Rhodan erkannte, was er zu tun hatte.
    Er öffnete die Augen. Erwartungsvolle Blicke musterten ihn. Er räusperte sich. »Ich habe eine Entscheidung getroffen«, verkündete er. »Wir werden kein Bündnis mit den Vatrox eingehen. Es wäre ein Verrat an dem, für was wir stehen. Aber: Wir werden die Vatrox ebenso wenig ihrem Schicksal überlassen. Auch das wäre ein Verrat an unseren Idealen.«
    Rhodan schwieg einige Augenblicke. Niemand widersprach ihm. »Wir werden VATROX-VAMU mit aller Kraft bekämpfen. Die Jaranoc ... «
    Mikru flackerte.
    »Mikru, was hast du?«, fragte Rhodan.
    Die Projektion des Bordrechners stabilisierte sich wieder. »Es geht schon wieder«, sagte sie und strich sich über die Kleidung, als hätte ein imaginärer Windstoß sie in Unordnung gebracht. »Ich fürchte, du wirst bald Gelegenheit haben, deinen Entschluss in die Tat umzusetzen, Perry. Vor wenigen Sekunden sind in unmittelbarer Nähe der letzten Schlachtlichter fünfzehntausend Kegelstumpfraumer der Jaranoc materialisiert.«

11.
     
    Sinnafoch kehrte zurück in den Nebel, zurück in die Illusion, gewebt vom Bordcomputer des Terranerschiffs.
    Perry Rhodan erwartete ihn.
    Eine Stunde war vergangen, wie vereinbart.
    Perry Rhodan hatte sich entschieden, wie vereinbart.
    Und seine Entscheidung war gefallen, genau nach Sinnafochs Erwartung, seit er erfahren hatte, dass ihn nur wenige Lichtjahre vom dem in Psi-Materie aufgegangenen Streben seines Volkes trennte.
    »Ich danke dir für dein Angebot«, sagte Rhodan. »Aber nach reiflicher Überlegung muss ich es ablehnen. Es gibt keine Grundlage für ein Bündnis.«
    Sinnafoch nahm sich heraus, einige Zeit mit seiner Entgegnung zu warten. Schweigend musterte er den hässlichen Terraner, der ihm zum Schicksal geworden war.
    »Ich habe dich unterschätzt«, sagte er schließlich. »Dich und die Terraner und eure Verbündeten. Ich habe viele Leben gelebt, bin mehr Völkern begegnet, als ich zählen könnte. Ihr Terraner wart nur eines unter vielen. Eine flüchtige Erscheinung. Eine Eintagsfliege, deren Existenz vorüber ist, kaum, dass sie ihrer bewusst geworden ist. Kaum meiner Aufmerksamkeit wert.«
    Sinnafoch rieb über den Stumpf seines Pigasoshaars. Die Illusion war perfekt, er spürte den Druck seiner Finger. »Eure Technologie war ausgerichtet auf die Anomalie eines niedrigen hyperphysikalischen Widerstands. Und dazu habt ihr euch eine sonderbare Moral auferlegt. Eine Fessel, die euch stranguliert.«
    Sinnafoch führte die Hand wieder an die Hüfte, suchte und fand den Blick Rhodans.
    »Ich habe mich geirrt. Was ich für eure Fesseln hielt, ist tatsächlich das Fundament, auf dem ihr steht, und zugleich euer Antrieb, eure Stärke. Nicht zuletzt, Perry Rhodan, bist du gerissen. Und nun bist du der Sieger. Es überrascht mich nicht, dass du kein Bündnis mit uns Vatrox eingehen willst. Mir würde es als Sieger niemals einfallen. Wozu auch? Was könnte mir der Besiegte schon bieten?«
    Der Terraner ging nicht auf Sinnafochs rhetorische Frage ein. »Ich wiederhole: Ein Bündnis zwischen uns wird es nicht geben«, sagte Rhodan. »Doch Niederlage ist nicht Niederlage. Wir werden den Kampf gegen euch Vatrox einstellen, uns ganz auf VATROX-VAMU konzentrieren. Wir gewähren euch unseren Schutz, Sinnafoch.«
    Der Vatrox musterte den

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