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2595 - Wanderer am Scheideweg

2595 - Wanderer am Scheideweg

Titel: 2595 - Wanderer am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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so.«
    »Du hast etwas zu sagen, Agrester?« Allmählich verstand er die Nuancen in den Worten und im Verhalten des Stalwarts. Er hatte, um es mit den Worten der Terraner zu sagen, »etwas auf dem Herzen«.
    »Während du unterwegs warst, konnte ich die Aktivierung eines weiteren Transferkamins auf Wanderer anmessen.«
    »Wurden Wesen oder Material transportiert?«
    »Das lässt sich mit meinen Mitteln nicht feststellen.«
    »Noch etwas?«
    Wiederum zögerte Agrester völlig entgegen seiner Art, bevor er weitersprach: »Es ist eine Polyport-Funknachricht eingegangen. Sie war standardmäßig verschlüsselt und mit der Kennung höchster Dringlichkeit versehen.«
    »Worum ging es in der Botschaft?«
    Der Stalwart druckste offensichtlich herum. Er zögerte. Warum?
    »Terranische und maahksche Truppen sind bis nach Markanu und in die Endlose Stadt vorgedrungen.«
    »Das ist seit gestern bekannt.« Die Meldung hatte insbesondere Akika Urismaki in höchste Aufregung versetzt; immerhin war die Sonne des Markanu- Systems jene, in deren Innerem der Korpus der Superintelligenz APHANUR bestattet lag. Ihr Licht war es, das die Halbspur-Changeure mit sich trugen, wo auch immer sie sich gerade aufhielten.
    »Vor Kurzem hat sich ohne Zutun der terranischen oder maahkschen Truppen eine Transferkamin-Verbindung auf Markanu aktiviert. Es fließen größere Mengen Hyperenergie durch das Tor ab, die aus der Sonne stammen. Darüber hinaus wurde ein sonderbarer Effekt auf dem Planeten selbst bemerkt. Alles werde transparent, heißt es. Es ist, als löse sich die Masse der Welt auf oder werde in einem extrem langsamen Prozess entmaterialisiert.«
    »Jemand zapft also den psi-materiellen Korpus der Superintelligenz APHANUR an«, folgerte Pral. »So, wie ES einstmals den in Sol lagernden Körper ARCHETIMS als Energielieferant genutzt hat. Der Schluss liegt nahe, dass die Superintelligenz auch diesmal wieder ihre Finger im Spiel hat und den Leib APHANURS kannibalisiert. ES greift nach jedem verfügbaren Strohhalm.«
    Stalwart Agrester schwieg. Derlei
    Schlussfolgerungen interessierten ihn wohl nicht. Er beschränkte sich darauf, Fakten und Daten zu sammeln.
    Pral fädelte sich in TALIN ANTHURESTAS internes Transportsystem ein. Binnen weniger Sekunden erreichte er die Zentrale. Akika Urismaki lag auf einer Trage, umringt von mehreren Medorobotern terranischer Fertigung.
    Clun'stal wirkte erleichtert, als er Prals Rückkehr bemerkte. Der Stalwart zog sich schrittweise ins Halbdunkel seines Arbeitsbereiches zurück.
    Pral fühlte sich vollständig erholt. Die kurzfristige Überschwemmung mit emotionell gefärbten Bildern hatte er zur Gänze verdrängt. Er würde sich ein anderes Mal mit den Konsequenzen auseinandersetzen, die sich für ihn nach diesem Einblick in eine völlig fremde Welt ergaben.
    Er aktivierte seinen Arbeitsplatz, ließ routinemäßig den Schutzanzug checken und dockte an seine Atemgasstation an, um den Vorrat an Wasserstoff aufzufrischen. Er war es längst gewohnt, seine Atmosphäre im Schutzanzug mit sich zu tragen. Dennoch würde ihm die Erfrischung der Atemvorräte guttun.
    »Eine Funknachricht Perry Rhodans«, meldete die Positronik der für seine persönlichen Bedürfnisse adaptierten Arbeitsstätte. »Er kündigt an, dass das PARALOX-ARSENAL in etwa vierzig Minuten in unmittelbare Nähe zu TALIN ANTHURESTA versetzt werden soll. Der Terraner wartet auf deine Bestätigung.«
    Die Nachricht war nicht neu. Perry Rhodan hatte bereits mehrmals verlautbaren lassen, die gewaltige Ansammlung an Psi-Materie in Kürze ins Innere des Wunders von Anthuresta transportieren zu lassen.
    »Eine weitere Funkanfrage«, meldete die Positronik.
    Sie stammte aus dem Stardust-System. Absender war die Ator namens Sichu Dorksteiger, eine weitere Verbündete in diesem Krieg, der an so vielen Fronten ausgefochten wurde, dass kaum noch jemand in der Lage war, die Übersicht zu bewahren. Pral wusste aus Berichten einiges über die Frau, hatte aber bislang nie mit ihr zu tun gehabt.
    Er schaltete eine Sichtverbindung zu und sah dem humanoiden Wesen ins Gesicht. Bei Terranern galt sie als » hübsch«, wie er wusste. »Was willst du?«, fragte er grußlos.
    Sichu Dorksteiger wirkte irritiert. Hatte er etwa nicht die richtigen Worte gewählt?
    »Ich möchte mit Perry Rhodan sprechen«, sagte die Ator zögerlich. »Ich habe wichtige Informationen für ihn.«
    »Sag mir, was du zu sagen hast. Ich gebe die Nachricht so schnell wie möglich

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