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2598 - Tod einer Superintelligenz

2598 - Tod einer Superintelligenz

Titel: 2598 - Tod einer Superintelligenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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Gedicht aufgeschnappt? Und weshalb hatte er es nicht vergessen? Er wusste es nicht mehr.
    Wie eine ins Riesenhafte vergrößerte Schneekugel mit transparenter Kuppel und Schneelandschaft glitt Wanderer durch das riesige Loch. Hyperkälte hielt die Scheibenwelt unverwandt fest im Griff. Die Ozeane erstarrt, die Landschaften und die Maschinenstadt Ambur-Karbush begraben unter einem dicken Panzer trostlosen Eises.
    Das goldene Leuchten, das Wanderer bei der letzten Übertragung aus dem Handelsstern umgeben hatte, war verschwunden.
    »Seht euch das an!«, stieß Rhodan aus. Er meinte die Kälte körperlich zu spüren, die von der Welt der Superintelligenz ausging. »ES hat sich mit allem aufgeladen, was ihm in die Finger kam: Mutanten, Neu-Globisten, Schohaaken, Milliarden von Vatrox! Freunde, Feinde, sogar ein Teil der Sphäre. Nichts davon hat einen sichtbaren Erfolg gebracht. Und gleich werden wir Zeuge davon werden, wie sich ES den wahrscheinlich größten Brocken Psi-Materie zuführen will, den es in der Geschichte der Universen je gegeben hat.«
    »Geht es nur mir so, oder habt ihr dabei auch ein ganz schlechtes Gefühl?«, fragte Mondra Diamond.
    *
    Mondras Frage stand noch immer im Raum. Aber war nicht gerade die Stille Antwort genug?
    Rhodan blickte auf die Zeitanzeige. In vier Minuten sollten die drei Krathvira im Handelsstern eintreffen. Es wurde Zeit, dass er ihren Transport einleitete.
    »Mikru! Bitte stelle mir eine Verbindung mit den Silberkugeln her! Ich möchte mit Betty Toufry und Eritrea Kush sprechen.«
    Der Schiffsavatar bestätigte, und gleich darauf erschienen die Gesichter der beiden Frauen in der zweigeteilten Holosphäre.
    »Betty, Eritrea! Ich möchte, dass ihr im Handelsstern die drei Vamu- Kerker abholt, die in Kürze dort eintreffen werden. Der Schattenmaahk Pral ist informiert und wird die Aktion von der dortigen Zentrale aus leiten.«
    »Verstanden, Perry«, sagte Eritrea Kush.
    Betty Toufry nickte nur. Ihr Gesicht glänzte fiebrig. Auf der schweißnassen Stirn spiegelten sich die Kontrolllichter der Silberkugel-Steuerung.
    »Alles in Ordnung bei dir, Betty?«, fragte Rhodan.
    Die Mutantin nickte erneut. »Die Eindrücke ... «
    Toufry blinzelte. Tränenfäden fielen von ihren Augen. »Sie waren zu stark. Ich bin Teil von ES' Todeskampf, ich ... Und diese vielen Wesen, die ES in sich aufgenommen hat. Weshalb tut ES das? Hatten sie eine Wahl? Und es nützt nicht einmal etwas, Perry! Winzige warme
    Tropfen, die einen steinhart zugefrorenen Ozean auftauen sollen ... «
    Rhodan war, als könne er für eine Zehntelsekunde lang direkt in Bettys Seele blicken. »Hör zu, Betty: Ich kann auch andere Silberkugeln entsenden. Es wäre gut, wenn du zuerst einige Minuten verschnau... «
    »Nein!«, kam es energisch von der Mutantin. »Meine Worte mögen nicht viel Sinn ergeben haben, aber ich ... ich funktioniere. Denk an den Hartgummi, Perry.«
    Rhodan lächelte sanft. »Ich entsinne mich. Die Resilienz.«
    Die Psychologen, die sich 1972 um die Sechsjährige kümmerten, die kurz zuvor ihren Vater erschossen hatte, wählten diesen Begriff aus der Physik, um zu erklären, weshalb Betty trotz des traumatischen Erlebnisses keinen dauerhaften psychischen Schaden nehmen würde. Die Resilienz beschrieb, wie elastische Stoffe unter äußerem Druck nicht zerbrachen und nach der Deformierung wieder ihre alte Form annahmen.
    »Die Resilienz«, echote Toufry.
    »In Ordnung«, gab Rhodan nach. »Aber überstrapaziere dich nicht. Ich meine es ernst. Auch Hartgummi kann mit der Zeit spröde werden, das weißt du.«
    In dem Gesicht der Mutantin zuckte ein Muskel. »Wir werden die Krathvira jetzt holen. Sorge dich nicht. Eritrea gibt mir zusätzlichen Halt.«
    Rhodan nickte den Frauen zu. Im nächsten Moment war die Verbindung unterbrochen.
    »In Kürze sind es sechzigtausend Jaranoc-Schiffe«, kam es von Mondra Diamond. Sie stand vor der taktischen Holosphäre.
    »Und Wanderer setzt sich in Bewegung.« Rhodan blickte nachdenklich auf die Schneekugel, die TALIN ANTHURESTA mittlerweile durch das gezackte Loch verlassen hatte. »Was macht VATROX-VAMU?«
    »Die Energiewerte bleiben konstant«, antwortete Diamond. »Er wartet weiterhin ab.«
    Rhodan vernahm ein leises Stöhnen. Er wandte sich um.
    Shanda Sarmotte verzog das Gesicht wie unter heftigen Schmerzen. Auf den Wangen der starken Empathin zeichneten sich mehrere rote Flecken ab. Die Augenlider waren geschwollen.
    »Was geschieht?«, fragte Rhodan.
    Auch Lucrezia

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